«Polizei, öffnen Sie die Türe!» Für abgewiesene Asylbewerber bedeuten diese Worte Ende und Beginn einer langen, meist schwierigen Reise.
Meist kommt die Polizei, wenn es noch dunkel ist. Verschlafene Gesichter suchen Orientierung.
Obwohl sich die Polizisten minutiös vorbereitet haben, läuft oft nicht alles nach Plan.
Oft bleibt den abgelehnten Asylbewerbern nur wenig Zeit, ihre Sachen zu packen.
In der Dokumentation über Ausschaffungen kommen auch Polizeibeamte ausführlich zu Wort.
CSU-Bundesminister Horst Seehofer versucht sich, mit einem härteren Kurs in Asylfragen zu profilieren.
«Ausgeschafft»: Das Ende eines Freiheitstraums
«Polizei, öffnen Sie die Türe!» Für abgewiesene Asylbewerber bedeuten diese Worte Ende und Beginn einer langen, meist schwierigen Reise.
Meist kommt die Polizei, wenn es noch dunkel ist. Verschlafene Gesichter suchen Orientierung.
Obwohl sich die Polizisten minutiös vorbereitet haben, läuft oft nicht alles nach Plan.
Oft bleibt den abgelehnten Asylbewerbern nur wenig Zeit, ihre Sachen zu packen.
In der Dokumentation über Ausschaffungen kommen auch Polizeibeamte ausführlich zu Wort.
CSU-Bundesminister Horst Seehofer versucht sich, mit einem härteren Kurs in Asylfragen zu profilieren.
Die Doku «Ausgeschafft» der Grimme-Preisträger Carsten Rau und Hauke Wendler zeichnet den Ablauf von Massenabschiebungen in Deutschland nach.
Das Ende kündigt sich mit einer mehr oder weniger scharf vorgetragenen Forderung an: «Polizei, öffnen Sie die Türe!». Es ist die Staatsgewalt, die einen Hausbesuch macht, den viele Betroffene teilweise schon lange fürchten. Die Polizisten kommen oft im Morgengrauen und mit einem genau vorbereiteten Plan. Sie holen abgewiesene Asylbewerber an ihren Unterkünften ab und schaffen sie auf mehr oder weniger direktem Wege ausser Landes. Die beiden preisgekrönten Filmemacher Carsten Rau und Hauke Wendler zeichnen für ihre Dokumentation «Ausgeschafft», die SRF 1 erstmalig zur vorgerückten Uhrzeit ausstrahlt, eine Leidensreise nach.
Im Dunkeln und abseits der Öffentlichkeit
Für abgewiesene Asylbewerber geht es oft auf eine lange, schwierige Fahrt - angetreten meist noch im Dunkeln und abseits der Augen der Öffentlichkeit. Die Polizisten blicken dabei meist in verschlafene Gesichter. Den Asylbewerbern bleibt oft nur wenig Zeit, ihre Habseligkeiten zu packen. Trotz guter Planung verläuft so manche Ausschaffung nicht immer reibungslos. So lernt man im Film etwa eine Familie kennen, deren Tochter sich zum Termin ihrer unfreiwilligen Abreise gerade auf einer Klassenfahrt befindet. Was bedeutet das für die Betroffenen? Wie organisiert man das Durcheinander?
Von der monatelangen Planung über den nächtlichen Grosseinsatz bis hin zur Ankunft im Heimatland
Der Dokumentarfilm zeichnet den Ablauf und die Schwierigkeiten einer durch Gerichte angeordneten Sammelabschiebung in Deutschland nach: Von der monatelangen Planung dieser staatlichen Zwangsmassnahme über den nächtlichen Grosseinsatz in den Unterkünften der Asylbewerber bis hin zur Ankunft in ihren jeweiligen Heimatländern und der bangen Frage, was die Menschen dort erwartet.
Den Grimme-Preisträgern Carsten Rau und Hauke Wendler ist dabei Erstaunliches, meist ziemlich Beklemmendes gelungen: Sie haben für ihren Filmbeitrag über Monate hinweg recherchiert. Am jeweiligen Stichtag setzten sie drei Kamerateams gleichzeitig an verschiedenen Orten ein, um den Ablauf der koordinierten Ausschaffung möglichst lückenlos zu dokumentieren.
Neben den Flüchtlingen kommen auch Polizisten zu Wort
Wichtig war es ihnen auch, ein präzises, nüchternes, möglichst «faires» Bild zu bieten. So kommen neben den Asyl-Flüchtlingen, deren Lebensträumen ein jähes Ende bereitet wird, auch die Beamten und Polizisten ausführlich zu Wort. Ebenso wichtig war es Rau und Wendler, die sie schon länger mit derlei Themen beschäftigen, die Menschen hinter den Aktenzeichen vorzustellen. Die Betroffenen plagen Ängste. Oft müssen sie eine ungewisse Zukunft mit privater Blutrache, aber auch staatlicher Repression in ihren Heimatländern fürchten.
Es ist ein Beitrag zu einem hochbrisanten Thema, das ständig in den Schlagzeilen in der Schweiz und Deutschland ist. So hat Horst Seehofer, der neue Innenminister von Deutschland, angekündigt, dass er die Zahl von zuletzt 24'000 Abschiebungen im Jahr deutlich steigern will. Auch in vielen Nachbarländern Deutschlands mehren sich die Stimmen, die ein härteres Durchgreifen fordern.
Die Doku «Ausgeschafft» läuft am Mittwochabend, 18. April, um 22.55 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Droht uns eine weit grössere Flüchtlingskrise?
Droht uns weit grössere Flüchtlingskrise?
David Beasley, Direktor des UN-Welternährungsprogramms, hat vor einem massiven neuen Zustrom von Flüchtlingen nach Europa gewarnt. (Archivbild)
Ausgelöst durch die Übersiedlung von IS-Mitgliedern aus dem Nahen Osten nach Afrika. (Archivbild)
Viele der Extremisten, die inmitten des Zusammenbruchs des von der Terrormiliz Islamischer Staat ausgerufenen Kalifats aus Syrien flohen, hätten sich in der Sahel-Zone niedergelassen, sagte WFP-Direktor David Beasley.
Dort arbeiteten sie inzwischen mit anderen Terrorgruppen wie Al-Kaida, Al-Shabaab und Boko Haram zusammen. (Archivbild)
Die Extremisten kämen in ein bereits destabilisiertes Gebiet, infiltrierten es und nutzten Nahrungsmittel als Waffe zur Rekrutierung von Menschen, um eine Massenmigration nach Europa auszulösen. (Archivbild)
Männer schliessen sich dem IS an, damit sie ihre Kinder ernähren können. (Archivbild)
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