Scharfseher Ex-«Meteo»-Mann Thomas Kleiber mit schonungsloser Selbstanalyse

textlab

25.5.2019

Die neue Staffel von «Hin und weg» brachte das Wiedersehen mit Thomas Kleiber. Der ehemalige SRF-Wetterfrosch liess sich beim Umzug nach Kanada filmen – und überraschte mit einer schonungslosen Selbstanalyse.

Die Auswertungen des letzten Jahres haben es gezeigt: Auswanderershows sind auch auf SRF der Quotenrenner schlechthin. Die Erklärung dafür ist simpel: Die Sendungen bedienen Neugier und Fernweh gleichermassen – und wenn wie im Fall von «Hin und weg» ein gewisser Seifenoper-Aspekt hinzukommt, ergibt das eine unschlagbare Mischung.

In der gestern gestarteten zweiten Staffel des Formats kommt indes noch eine zusätzlich Ebene dazu. Denn dank dem Mitwirken von Ex-«Meteo»-Mann Thomas Kleiber wird «Hin und weg» diesmal zu einer Art Nabelschau eines prominenten Fernsehmanns. Immerhin gehörte der Wetterfrosch jahrelang zu den beliebtesten Aushängeschildern des Schweizer Fernsehens, und sein TV-Abschied letztes Jahr hat bei vielen Zuschauern grosse Emotionen ausgelöst.

Verletzlich in Quebec

Tatsächlich lieferte der gestrige Staffelauftakt eine Erklärung für Kleibers Popularität. Denn während sich viele andere SRF-Stars privat nur sehr ungern filmen lassen, zeigte sich der Meteorologe genau so bodenständig und sympathisch, wie man ihn vom «Meteo»-Dach her kannte. Egal ob vor dem Umzug, beim Packen seiner sieben Sachen in Zürich, oder später im winterlichen Quebec, wo er bei den Eltern seines deutlich jüngeren Freundes David wohnt – Kleiber gab sich erfrischend ungekünstelt.

So erzählte er unter anderem ziemlich detailliert, wie sich das Paar kennen und lieben lernte und sparte dabei auch die Schattenseiten einer Beziehung zwischen zwei Menschen aus unterschiedlichen Ländern nicht aus. Denn so richtig wohl fühlte sich Kleibers Freund in der Schweiz offenbar nicht. Auf der anderen Seite beschrieb der Meteorologe treffend, wie sehr man sich ohne die Automatismen seiner Heimat selbst in einem zivilisierten Land wie in Kanada «ausgeliefert und verletzlich» fühlt.

Schonungslose Selbstanalyse

Ähnlich offen zeigte sich der Zürcher vor seinem Umzug im Garten seines Elternhauses. Im Beisein seines jüngeren Bruders stocherte der Naturmensch zuerst ein wenig im elterlichen Teich herum, um dann in einer erstaunlich offenherzigen Selbstanalyse die Beweggründe für seinen Umzug nach Kanada zu erläutern: «Du hast Familie, das ist sozusagen dein Projekt. Deine Kinder stellen dich jeden Tag vor eine neue Herausforderung», so Kleiber zu seinem Bruder. «Ich habe das nicht, und dann wird das Leben irgendwann eintönig. Ich möchte aber schon noch einmal etwas erleben.»

Weil man eine solche Offenheit bei Leutschenbach-Persönlichkeiten eher selten antrifft, rückten die anderen Paare in «Hin und weg» ein wenig in den Hintergrund. Bei der Ostschweizerin Katja und ihrem neuseeländischen Mann AJ gabs immerhin ein munteres Thurgauerinnen-Treffen mit Mona Vetsch am anderen Ende der Welt. Und die Bernerin Brigitte verwirklichte ihren Kindheitstraum, indem sie einen echten Indianer heiratete und mit ihm ein Leben im Einklang mit der Natur in den USA lebt.

Auf die Fortführung dieser sehr unterhaltsamen Seifenoper darf man gespannt sein. Nicht allein, aber schon auch vor allem wegen den Beiträgen über Thomas Kleiber.

Bilder aus der Schweiz
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