«Germany's next Topmodel» «GNTM»: Gewaltiger Streit entbrennt zwischen zwei Kandidatinnen

Likes, Likes, Likes und immer schön an die Selbstvermarktung denken: Die Mädchen mussten sich in Folge 4 von «GNTM» dem gnadenlosen Urteil der Instagram-Follower stellen. Leider hatte man sie dafür blau und orange angemalt wie Schlumpf- und Trump-Klone. In der Villa zofften sich Sarah und Simone.

Bombe aussehen? Alles anziehen, selbst wenn man sich darin bewegt wie ein derangierter Roboter? Schon schön, aber wer heutzutage erfolgreich modeln will, muss mehr zeigen: Das A und O ist heute das S und das M, Social Media, people! «Eine gute Selbstvermarktung gehört zum Arbeitsalltag», dozierte Heidi Klum, ihres Zeichens Social-Media-Expertin.

«Man muss immer den Filter anmachen!», sagte Enisa, «Influencerin». Die anderen Mädchen nörgelten, dass sie «einen Vorteil» habe, weil: Influencerin. Ihr Freund, dieser YouTuber: instant-nervig, aber hilfreich mit den ganzen Followern. Enisa jedenfalls hatte kein Problem, die Insta-Challenge (erstmals durften die User bei #GNTM vorab voten) zu gewinnen, die da heisst: «Sammle die meisten Likes für dein Foto ein.» Enisa ist damit automatisch in der nächsten Runde.

Stepford Wives meets Schlümpfe

Die Fotos entstanden dieses Mal in Heidis Wahlheimat Los Angeles. Das Studio könnte auch gut in Castrop-Rauxel sein. An der Wand pappen kugelige Planeten. Heidi sah «viel Space», während man eher an die Kletterwand des Grauens in einer muffigen Turnhalle dachte. Man hatte die Mädchen wie Schlümpfe wahlweise in ungesundem Trump-Orange angemalt. Sie sahen aus wie die Stepford Wives kurz vor der Zombie-Apokalypse – sollten aber «knallbunte Stewardessen auf der Reise durch das All» sein. Wenn Frauen schon in ferne Galaxien vordringen, dann als Flugbegleiterinnen.

Heidi, ganz Social Media-Profi, filmte alles, postete Stories, ging live. Fürs Meckern hatte sie trotzdem noch Zeit: «Biete was an!» – «Die Füsse sind nicht so schön!» – «Kannst du auch mal so slouchy sein?!?!» Unten auf der Erde sagte ein Fotograf mit grosser Brille und Halstuch Sachen wie: «Sie ist das, was man einen heissen Feger nennt» oder «Du musst dich doch anstrengen!»

Richtig top auf Instagram ist Model Winny Harlow, diesmal Gastjurorin. Mehr als fünf Millionen Fans hat sie. Lena: «Das ist einfach unglaubwürdig!» Sie meinte «unglaublich». Doch Millionen Follower hin oder her – oberflächliche Sprüche muss sich Harlow dennoch anhören: «Sie hat nun mal diese Pigmentstörung», referierte Vanessa über das Äussere des Topmodels, aber: «Jeder kann es schaffen.»

Lästereien in der Luxusvilla

Dass sie es selbst schon geschafft hätten, gaukelte man den Mädchen beim Einzug in eine 15-Millionen-Luxusvilla in Bel Air vor. Die Reaktionen: überdreht. «Total rich, übelst fame!», strahlte Tatjana. «Ich kenne so was nur aus Musikvideos», staunte Melissa. Für die Gewinnergruppe einer Insta-Story-Challenge gab es zusätzlich noch eine ganze Garage voll mit Jeansklamotten («Toll, Läääwwiss!»). Einige rafften so viel Klumpatsch zusammen, als wäre schon wieder G20-Gipfel in Hamburg. Falls noch jemand am Erfolg des Kapitalismus zweifelt, bitte die unschönen Szenen nachschauen.

Später entbrannte ein hässlicher Streit zwischen Simone, genannt «Simmi», und Sarah. «Simmi» war stinkig, weil sie als Einzige keine Mitleids-Jeans abbekommen hatte. Sarah nutzte, ganz Medien-Bully, gleich die Chance, ihre Konkurrentin vor laufender Kamera blosszustellen – zufällig war gerade eine «Social Media-Expertin» von «Bunte» da, die den Mädchen einen Crashkurs in Sachen «Wie unangenehm können Interviews sein?» gab.

Die Klatschreporterin fragte Tatjana distanzlos nach ihrer «Geschlechtsumwandlung». Melissa musste erklären, wie bisexuell sie genau ist: «Ist hier drin kein weiblicher Körper, der dich anzieht?» Catharina wurde als «Spielerfrau» einzig nach ihrem berühmten Freund (FC-Augsburg-Profi Felix Götze) ausgehorcht – dass die 19-Jährige dabei nicht komplett ausrastete, ist ihr hoch anzurechnen. «Bin ich für die nur das?», beklagte sie sich später. Heidi Klum schnaubte, so seien sie eben, die Medien: «Die nennen mich auch immer Modelmama, dabei bin ich doch gar nicht eure Mutter.»

Entscheidungswalk als steife Puppen

«I love fashion», freute sie sich später. Fashion, das waren in diesem Fall starre «Kleider», die aussehen wie übergrosse Matrjoschka-Puppen. Aber «Lady Gaga hat das schon getragen», nun denn. «Es darf halt nicht lächerlich aussehen», forderte die Designerin das Unmögliche. Wie Geishas trippelten die Mädchen über den Catwalk.

Am Ende mussten Joelle, Melina und Catharina gehen. Heidi hatte zu wenige Likes für sie. Nächstes Mal: Das grosse Umstyling und die Rückkehr von Jasmin alias «Joy», die mit einer fadenscheinigen Begründung («Ich muss in Deutschland noch etwas Wichtiges erledigen») in dieser Folge fehlte – sehr.

«Germany's next Topmodel» lief gestern Donnerstag, 28. Februar, um 20.15 Uhr auf ProSieben. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung  bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.

Germany's next Topmodel - by Heidi Klum

Do 28.02. 20:15 - 23:00 ∙ Pro7 CH ∙ D 2019 ∙ 165 Min

Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.

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