Neue Doku-Serie «Hin und weg»: Mona Vetsch trifft das «Squatgirl»

von Lukas Rüttimann, Scharfseher und Zapper

13.4.2018

Mona Vetsch reist wieder. In «Hin und weg» präsentiert die omnipräsente Ostschweizerin Einblicke ins Liebesleben von Auslandpaaren. Beruhigend: Nicht überall herrscht eitel Sonnenschein.

Geübte Zuschauer wissen: Auswanderergeschichten sind in den meisten Fällen auch Liebesgeschichten. Schliesslich entscheidet man sich nur höchst selten für ein Leben in einem fremden Land auf eigene Faust. Und weil Beziehungen unter besonderen Umständen entweder kaputtgehen oder erst richtig aufblühen, sind solche Sendungen immer auch ein bisschen Soap-Opera.

Bei Mona Vetschs neuer Doku-Reihe «Hin und weg» steht indes vor allem eine Einzelperson im Mittelpunkt: sie selbst. Vetsch im Flugzeug über den Wolken, Vetsch beim Fahren im Mietauto in Schweden, Vetsch bei der Recherche – «Hin und weg» lässt keine Zweifel aufkommen, wer hier den Laden schmeisst. Das muss man nicht gut finden, ist aber in einer personalisierten Doku-Serie die mittlerweile übliche Erzählform.

Schulkollegin von früher

Die Personalisierung machte zudem vor allem beim ersten Paar Sinn. Immerhin handelt es sich bei der nach Schweden ausgewanderten Schweizerin Anja Zimmermann um eine alte Schulkollegin der Moderatorin. «Hättest du dir damals vorstellen können, dass du einen Bauer aus Schweden heiratest?», fragte Vetsch denn auch lachend – und die Reaktionen der beiden ehemaligen Schulkolleginnen auf diese rein rhetorische Frage machte einmal mehr deutlich, welch wundersame Wege das Leben nehmen kann. Zumal Zimmermann mit Mann und Sohn in der schwedischen Provinz einen durchaus glücklichen Eindruck macht.

Doch nicht überall herrschte eitel Sonnenschein. Bei Jeanette Woo Mun Mun aus Malaysia und ihrem Mann Peter ist spürbar, dass der Asiatin der Kulturschock noch immer zu schaffen macht. Und beim Besuch bei Doris Hofer zeigen sich dann auch andere Seiten der Auslandliebe: Die Ehe der in die Türkei ausgewanderten Bernerin zerbrach, nach acht Jahren in Istanbul stand Hofer vor dem Nichts. Diese Krise nutzte die zweifache Mutter jedoch, um eine Karriere als Fitness-Bloggerin aufzubauen. Heute ist sie nicht nur neu und sehr glücklich liiert, sondern auch eine erfolgreiche Geschäftsfrau und Vorbild für viele türkische Frauen.

Beeindruckendes «Squatgirl»

Die Geschichte des «Squatgirl» – so Hofers Name als Bloggerin – war denn auch das Highlight der Auftaktsendung. Offen und reflektiert erzählte der mittlerweile auch in der Schweiz bekannte Fitness-Star aus Münsingen von einem spannenden Leben mit Hochs und Tiefs. Beeindruckend etwa, wie Hofer die nicht eben einfache wirkende einheimische Sprache beherrscht – sonst oft das grosse Manko bei ausgewanderten Schweizerinnen und Schweizern und nicht selten der Grund für das Scheitern in einem fremden Land.

Man mag der sympathischen Bernerin ihr Glück mit ihren beiden Kindern und ihrer neuen Liebe jedenfalls gönnen. Wie auch, dass sie nun als Partnerin eines oft in Los Angeles tätigen Top-Architekten scheinbar das grosse Los gezogen hat. Dennoch darf man gespannt sein, wie es bei ihr in den kommenden Folgen weitergeht. Denn eben – Auswanderergeschichten sind immer auch ein wenig Soap-Opera. Und bei den eingeführten Paaren von «Hin und weg» scheint Potential für ein höchst unterhaltsames Serienerlebnis vorhanden.

Einige der Protagonisten haben «Bluewin» mehr über ihre Liebesgeschichten verraten. Lesen Sie dazu den Artikel.

Die erste Folge von «Hin und weg - Schweizer Liebesgeschichte aus aller Welt» lief am Freitag, 13. April, um 21 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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