Scharfseher Lustiges Lesbenpaar bei rauschendem Beatrice Egli-Fest

von Lukas Rüttimann

2.9.2018

«Happy Day» hatte zuletzt eine eher unglückliche Zeit hinter sich. Dennoch sorgte die gestrige Sendung für jede Menge gute Laune und ein echtes Highlight.

«Happy Day», das ist so etwas wie der Musterschüler der Schweizer TV-Unterhaltung. Die Sendung hat immer gute Noten – sprich gute Quoten –, mit Röbi Koller und Kiki Maeder ein toll funktionierendes Moderationspaar, illustre Stargäste und viele hochemotionale Momente. So muss sein das zur besten Sendezeit am Samstagabend.

Zuletzt jedoch gab es Tadel für die SRF-Vorzeigeshow. Von einem «Scheissclub» schrieb gar der «Blick» ¬– und bezog sich auf das Hotel, in welchem 100 ausgewählte Zuschauerinnen und Zuschauer für die diesjährige «Ferienflieger»-Sendung auf Mallorca untergebracht wurden.

Hintergrund war ein deutsches Konsumentenmagazin, das dem Club Mängel bei der Hygiene und in der Organisation vorgeworfen hatte. Das Schweizer Fernsehen konnte die Vorwürfe im Nachhinein zwar entkräften. Doch die Frage, ob sich die Unruhe in der ersten Sendung danach bemerkbar machen würde, blieb im Raum stehen.

Penetrante Sponsoren

Zumindest bis gestern. Denn tatsächlich war bei «Happy Day» alles wie gehabt. Möglich, dass Koller etwas abgekämpfter aussah als auch schon. Doch schon nach 30 Sekunden weinten die ersten Menschen vor Glück, und so ging es fast drei Stunden lang weiter.

Dabei kann man das Tränendrüsen-Konzept der Sendung gut oder schlecht finden. Fakt ist, dass nicht alle Schweizerinnen und Schweizer privilegiert leben. Und für vom Schicksal gebeutelte Paare, Menschen mit oder im Umfeld von Behinderungen oder hart arbeitende Bauernfamilien sind eine Woche vom Schweizer Fernsehen organisierte Ferien auf Mallorca eine feine Sache. Penetrantes Sponsorennennen hin oder her.

Egli machte den Kurt Felix

Zudem sorgte Beatrice Egli als Stargast dafür, dass neben den vielen Tränen auch gute Laune aufkam. Mit ihrer aufgestellten Art lockerte sie die Stimmung schon im Talk im Studio spürbar auf. Später überzeugte sie auch als Lockvogel in bester Kurt Felix-Manier, als sie ihren Fan Marina bei der Arbeit im Spital überraschte – und mit ihr im Studio ein Duett auf der Bühne zum Besten gab.

«Deine Freude ist so echt und ansteckend. Es war mir eine Ehre, mit dir die Bühne zu teilen», so die Schwyzerin strahlend, die dieses «Happy Day» mit ihrem zweiten Song am Schluss der Show endgültig zu einem rauschenden Schlager-Fest machte.

Bekanntes Lesbenpaar

Highlight der Sendung waren allerdings weder sie noch der zweite Stargast Alvaro Soler, sondern das auf Mallorca lebende Lesbenpaar Andrea und Sonja.

Einige TV-Zuschauer dürften die beiden kultigen Ostschweizerinnen aus ihrer Auswanderer-Show auf 3plus kennen. Und tatsächlich haben die beiden Exil-Schweizerinnen bis heute nichts von ihrem Unterhaltungswert eingebüsst.

Die einmaligen Lachsalven der an Morbus Cron erkrankten Andrea steckten jedenfalls nicht nur Röbi Koller und Kiki Maeder an – auch Erinnerungen an negative Schlagzeilen wurden durch das schräge Paar auf sympathische Weise in den Hintergrund gerückt.

«Happy Day» lief am Samstag, 1. September, um 20.10 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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