Authentische Miniserie Authentische Miniserie: «Bad Banks» erzählt aus dem Finanzmilieu

von Klaus Braeuer, dpa

1.3.2018

Die Welt der Banken bleibt dem Normalbürger zumeist verschlossen. Jetzt blickt eine TV-Serie auf Arte und im ZDF hinter die Kulissen.

Eine Bank muss nicht nur Geschäfte, sondern auch Gewinne machen. Was macht das mit den Mitarbeitern, wie halten sie den ständigen Druck aus, erfolgreich zu sein? Davon wird in der Serie «Bad Banks» erzählt, die an diesem Donnerstag und Freitag (jeweils ab 20.15 Uhr) auf Arte zu sehen ist. Ausserdem wird sie zwischen dem 3. und 5. März zu späterer Stunde im ZDF gezeigt.

Ohne eine kräftige Prise Koks geht nichts

Jana Liekam (Paula Beer) ist eigentlich cleverer als ihr Chef, was sie auch zeigt, und genau deshalb wird sie von ihrer Bank in Luxemburg fristlos gekündigt. Doch schon kurz darauf bietet ihr die Investmentbankerin Christelle Leblanc (Désirée Nosbusch) einen lukrativen Posten in Frankfurt an. Jana wirft die Bedenken bezüglich ihres Freundes und dessen kleiner Tochter beiseite und übernimmt den Job. An ihrem künftigen Arbeitsplatz trifft sie auf den Chef Gabriel Fenger (Barry Atsma) sowie die neuen Kollegen Adam Pohl (Albrecht Schuch), Luc Jacoby (Marc Limpach) und Theo Hang (Mai Duong Kieu).

Jana lernt rasch die Sonnen- und die Schattenseiten ihres Jobs kennen: schicke Wohnung im Herzen der Stadt, dicke Limousine samt Chauffeur, grosse Partys. Aber eben auch: komplexes Bankensystem, wirtschaftliche Interessen, persönlicher Ehrgeiz, Bilanzfälschungen. Jeder hier denkt nur an sich, von einem Team kann gar keine Rede sein, es wimmelt von Anschuldigungen, Intrigen, Heuchelei und Zynismus, nichts ist sicher, vertrauen darf man höchstens sich selbst – und ohne den Rotwein abends allein daheim oder eine kräftige Prise Koks geht sowieso nichts.

In Wirklichkeit vermutlich noch viel schlimmer

Das mögen Klischees sein, aber vermutlich ist es in Wirklichkeit noch viel schlimmer. Die Serie erzählt von menschlichen Abgründen, von der Suche nach Anerkennung und Sicherheit, in welcher Form auch immer. Im Mittelpunkt steht das Duell zweier Frauen, die sich nichts schenken – gespielt von den richtig starken Schauspielerinnen Beer und Nosbusch. Die Serie erzählt aber auch, dass es keine Tränen geben darf, es keine Loyalität gibt und dass Erfolg im Beruf einen hohen Preis haben kann, nämlich den Zerfall einer Familie.

In einem nahezu atemberaubenden Tempo erzählt

«Ich glaube, dass Jana sehr neugierig, hochintelligent und sehr motiviert ist», sagt Darstellerin Paula Beer (23, «Tödliche Wahrheiten») im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. «Zunächst ist noch unklar, wie sie sich entwickeln wird. Doch Enttäuschungen und Frustrationen im privaten Bereich, aber auch der Erfolg im Beruf prägen sie zunehmend. Um sich richtig wohl zu fühlen, sucht sie sich die Sicherheit, die ihr bislang gefehlt hat, und die glaubt sie im Job zu finden.»

Regisseur Christian Schwochow (39, «Die Täter - Heute ist nicht alle Tage») hat seine Story in einem nahezu atemberaubenden Tempo gedreht, oft sind nur scheussliche Grossraumbüros oder dunkle Wohnungen zu sehen, und deutlich wird, dass das ganze Finanzsystem nicht wirklich steuer-, aber sehr wohl angreifbar ist. «Lassen Sie Ihr Geld auf der Bank. Ihr Geld ist sicher». Hier, zu Beginn der Serie, spricht diese Worte der fiktive Bundesfinanzminister, nachdem seit einer Bankenpleite einige Unruhen in Frankfurt ausgebrochen sind. Solche Sätze sind hierzulande seit der Bankenkrise vor rund zehn Jahren leidlich bekannt.

Die Mini-Serie «Bad Banks» startet am Donnerstag, 1. März, um 20.15 Uhr auf Arte. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

Paula Beer: Die Bilder
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