Billigabos Netflix strauchelt, Indien soll's richten

Von Fabian Tschamper

30.7.2019

Ein reines Smartphone-Abo: Davon verspricht sich Netflix wieder bessere Zahlen.
Ein reines Smartphone-Abo: Davon verspricht sich Netflix wieder bessere Zahlen.
Netflix

Der Streamingriese veröffentlichte jüngst beunruhigende Zahlen bezüglich seines Wachstums. Doch mit einem «mobile only»-Angebot will sich Netflix in Indien «die nächsten 100 Millionen Abonnenten sichern» – kann das klappen?

Es ist nicht die Norm, dass Hollywood-Stars in Indien die Werbetrommel rühren. Die Inder tauschten in den 1970er Jahren nun einmal das H gegen ein B – aus Hollywood wurde Bollywood. Seitdem wurde jene Filmmaschinerie zur Nummer eins bei den immerhin 1,3 Milliarden Indern.

Christian Bale und Will Smith waren 2017 mit die ersten US-Schauspieler, die in Indien die Werbetrommel für ihre Filmprojekte rührten. Und dies taten sie eben nicht etwa für Warner oder Sony, sondern sie kamen für den neuen Media-Titanen aus dem Westen: Netflix. Jener hat in der vergangenen Woche seinen Fokus verstärkt auf Indien gelegt, jüngst hatte der Streamingdienst einen Verlust von 126'000 zahlenden Kunden im heimischen US-Markt zur Kenntnis nehmen müssen.



Blühendes Business neben Bollywood

Und so mussten eben neue Ideen her. Ein tiefpreisiges «mobile only»-Abonnement soll es in Indien nun richten – vor allem auch wegen des Sinkflugs der Netflix-Aktie. 199 Rupien (umgerechnet zwei Franken und 87 Rappen) werden die indischen Konsumenten dafür pro Monat hinblättern müssen – und wie es der Name schon sagt, beschränkt sich das Angebot auf Smartphones.

Laut Netflix-CEO Reed Hastings soll der Preis den Weg zu den indischen Filmaffinen ebnen. Indien könne die Quelle für Netflix' «nächste 100 Millionen Abonnenten» sein, so Hastings – als Scherz wird er das nicht gemeint haben.

Der indische Markt ist mitnichten saturiert – ganz im Gegensatz zu Europa und Nordamerika. Es wartet immenser Erfolg für jene Firmen, die sich im Kampf um die Zuschauer durchsetzen können.

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