Neue SRF-Webserie «Nr. 47» Neue SRF-Webserie «Nr. 47»: Elsa Langnäse sagt, warum sie nicht nur für die Jungen ist

von Cilgia Grass, Redaktorin

14.5.2018

Sie steht auf Romy Schneider. Selber spielt sie die Hauptrolle in der Webserie «Nr. 47». «Bluewin» sprach mit Elsa Langnäse (19) über ihre Rolle, Altersfragen und die Angst vor Social Media.

«Bluewin»: «Nr. 47» ist eine Webserie für ein junges Publikum. Gibt es Gründe, warum auch ältere Semester reinklicken sollten?

Elsa Langnäse: Ich glaube, dass die Gefühle und Probleme, mit denen sich die Jugendlichen in «Nr. 47» konfrontiert sehen, nicht nur für jüngere, sondern auch für ältere Zuschauer wichtig und aktuell sein können. Fragen wie «Wer bin ich?», «Wer will ich sein?» und «Macht mich mein Leben so glücklich, wie ich es jetzt lebe?» stellt sich jeder Mensch ganz automatisch immer wieder -  egal in welchem Alter. Es sind Fragen, auf die es auch nicht zwingend und sofort eine klare Antwort geben muss oder kann. Es geht nicht darum, Jugendliche für Jugendliche auf eine gewisse Art zu definieren oder abzustempeln, sondern Zuschauern jeden Alters zu vermitteln, dass gewisse innerliche Turbulenzen im Leben menschlich und wichtig sind.

Sie spielen die 20-jährige Eveline, die zu Hause aus- und in den Wohnblock «Nr. 47» in Bern zieht und dort die Vor- und Nachteile des Erwachsenwerdens kennenlernt. Sie selber sind 19. Wie wohnen denn Sie?

Ich wohne noch bei meinen Eltern. Ich bin schon sehr gespannt, wie es wird, wenn ich mal ausziehe.

Was haben Sie und Eveline gemeinsam?

Ich kenne den Zustand sehr gut, allem gleichzeitig gerecht werden zu wollen und dabei das Gespür für die eigenen Bedürfnisse zu verlieren. Umso weiter man sich von sich selber entfernt, desto gewichtiger werden auch nur kleine Herausforderungen im Alltag.

Wie sind Sie zur Rolle der Eveline gekommen?

Ich hatte ein ganz normales Casting und dann grosses Glück, dass sich Regie und Produktion für mich entschieden haben.

Sie waren unter anderem schon im Luzerner «Tatort» und im Kinofilm «Alles eis Ding» zu sehen. Wie sind Sie zur Schauspielerei gekommen?

Meine Eltern sind Schauspieler und Musiker – also hat sich das Theater für mich sowieso schon immer wie «zuhause» angefühlt. Als ich dann aus Deutschland in die Schweiz gezogen bin, war ich lange in einer Kindertheatergruppe. Für «Alles Eis Ding» hatte ich dann mein erstes Casting und bin seit dem so da reingerutscht... Ich hatte also auch sehr viel Glück.

Was sind Ihre Lieblingsfilme?

Die Frage finde ich schwierig. Ich fand allerdings «Elephant» von Gus van Sant wunderbar... Mir gefiel «Dead Man» von Jim Jarmusch, und ich bin eine grosse Bewundererin von Krzysztof Kieslowski. Ich liebe den magischen Moment, in dem ein Film aus all seinen alleinstehenden Einzelteilen (Schauspiel, Kamera, Musik, Kostüm etc.) zu einem einzigen grossen Gesamtkunstwerk wird. Wenn jedes Detail in sich stimmt und man beim Schauen selbst Teil des Ganzen wird.

Wer sind Ihre Vorbilder?

Ich habe zu viele Vorbilder... und nicht nur Schauspieler. Ich glaube, dass man von Menschen, die einem im Alltag begegnen sowie auch von Künstlern aus anderen Kunstbereichen unheimlich viel lernen kann. Und es gibt so viele tolle Schauspieler, die alle so komplett unterschiedlich und einzigartig sind... Aber natürlich: Romy Schneider ist ein grosses Vorbild von mir. Genauso Juliette Binoche oder Cate Blanchett und so weiter und so weiter.

Wenn «Nr. 47» einschlägt, geht in den Sozialen Medien sicher die Fanpost ab. Macht Ihnen das Angst?

Ich bin bei sowas eher zurückhaltend. Allgemein ist es mir wichtig, mein Privatleben für mich zu behalten. Sollte es dazu kommen, müsste ich mir, glaube ich, erst nochmal neu überlegen, wie ich damit umgehen soll...

Auf welchen sozialen Medien sind Sie denn unterwegs?

Instagram.

Was tun Sie, wenn Sie nicht gerade mit der Schauspielerei beschäftigt sind?

Im Moment lerne ich hauptsächlich für die Schule. Ansonsten zeichne ich viel, lese und singe gerne.

Was sind Ihre nächsten Projekte?

Mein nächstes grosses Projekt ist mein Abitur im Sommer - und danach freue ich mich auf den Dreh zur zweiten Staffel von «Nr. 47».

«Nr. 47» ist ab Montag, 14. Mai, auf dem YouTube-Channel «Nr. 47» und auf srfvirus.ch zu sehen. Nach der Ausstrahlung im Web werden die vier Langfolgen auch noch am TV gezeigt – am Mittwoch, 13. Juni,  ab 20.10 Uhr auf SRF zwei. Die zweite Staffel folgt im Herbst 2018.

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