Interview Paula Kalenberg: «Auf Bergen bekomme ich Höhenangst»

von Klaus Braeuer, dpa

16.2.2018

Die neue ARD-Melodrama-Reihe «St. Josef am Berg» erfindet das Genre nicht neu, hat aber eine erfrischende Hauptdarstellerin.

Paula Kalenberg (31) ist durch Spielfilme wie «Das Programm» oder «Krabat» einem breiten Publikum bekannt geworden. Ab Freitag, 16. Februar, läuft ihre neue TV-Reihe «St. Josef am Berg» im Ersten. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur spricht sie über den Begriff Heimat, über Berge und Pferde - und ihre Rolle als Schwiegertochter des Bürgermeisters von St. Josef (gespielt von Harald Krassnitzer).

Svea wirkt frisch und fast rebellisch - was für eine Frau ist Sie in Ihren Augen?

Svea ist eine klassische Kämpfernatur. Sie hat aus meiner Sicht ein wahnsinniges Durchhaltevermögen. Erfolgreiche IT-Ingenieurin, frischgebackene Mutter, Ehefrau und dann auch noch Bürgermeisterin. In einer Welt, in der wir noch immer weit entfernt davon sind, die patriarchale Ordnung durchbrochen zu haben, sieht man auch diese Frau strampeln und straucheln zwischen den hohen Erwartungen, die man an sie stellt.

Was bedeutet der Begriff Heimat für Sie?

Heimat ist für mich nicht an einen Ort gebunden, vielmehr an die Menschen, die ich liebe.

Berge und Pferde tauchen wieder verstärkt im TV-Melodram auf. Können Sie damit etwas anfangen?

Nicht wirklich. Auf Bergen bekomme ich regelmässig Höhenangst. Und auch wenn ich für diverse historische Produktionen reiten lernen musste, irgendwie kam mir das aber immer eigenartig vor, ein Tier dazu zu nötigen, das zu tun, was ich wollte. Ich stehe dem Reitsport eher skeptisch gegenüber. Bei unserem Dreh im Nationalpark im Salzburger Land habe ich in der Ferne Pferdeherden gesehen, die viele Monate im Jahr auf sich gestellt in den Bergen verbringen. Das war ein beeindruckendes Erlebnis, in dem sich mir die Magie von Bergen und Pferden vielleicht dann doch ein wenig erschlossen hat.

Welche Theater-, TV- oder Filmpläne haben Sie als Nächstes?

Im Dezember habe ich noch einen Film für ARD gedreht. «Song für Mia», eine wunderbare, klassische Liebeskomödie, bei der man als Zuschauer schon in Minute fünf in etwa weiss, wie die Geschichte ausgeht. Aber der Weg dahin ist überraschend, intensiv und unterhaltsam. Ich durfte wieder mit meinem geschätzten Kollegen Tim Oliver Schultz vor der Kamera stehen, was sehr lustig war. Wir haben 2012 zusammen die Kinokomödie «Systemfehler - Wenn Inge tanzt» gedreht. Und die Besetzung war nicht die einzige Parallele. Ständig hatten wir beide das Gefühl, an einem Remake zu arbeiten. Ich schätze, dass der Film Ende des Jahres im Fernsehen ausgestrahlt wird.


ZUR PERSON: Paula Kalenberg (31) wurde am 9. November 1986 in Dinslaken geboren. Bekannt wurde sie durch Rollen in den Kinofilmen «Die Wolke» (2206), «Krabat» (2008), «Jud Süss - Film ohne Gewissen» (2010) und «Systemfehler - Wenn Inge tanzt» (2013). Kalenberg wirkte auch in Serien wie «Josephine Klick» auf Sat.1 und Reihen «Wilsberg», im ZDF mit. Zuletzt sah man sie in den ARD-Filmen «Der Fall Barschel» (2016) und «Das Programm» (2016). Paula Kalenberg lebt in Berlin.

 «St. Josef am Berg» läuft am Freitag, 16. Februar, um 20.15 Uhr auf ARD. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

Die Bilder: Paula Kalenberg
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