Scharfseher Rampensau Beatrice Egli empfiehlt sich für die Kilchsperger-Nachfolge

Lukas Rüttimann

30.9.2018

Sie ist kein Jass-Profi, doch Beatrice Egli brachte Stimmung in den «Samschtig-Jass»: Die bestens gelaunte Schwyzerin liess es am Tisch wie auf der Bühne krachen.

Der «Samschtig-Jass» ist so etwas wie der Dinosaurier unter den Unterhaltungsshows. Gemächlich wird am Samstag-Vorabend gejasst. Keine übertriebene Show, keine Comedy, es geht um den Trumpf-Buur, das richtige Ass und die geringste Differenz.

Das hat sich mit Reto Scherrer nicht geändert, obwohl der Thurgauer mit dem schnellen Mundwerk das Tempo angezogen hat und gern mal einen frechen Spruch plaziert. Nicht nur deshalb wird der Co-Moderator des «Donnschtig-Jass» für die Nachfolge von Roman Kilchsperger hoch gehandelt. Denn nach dem Abgang des Showmasters zum Teleclub ist noch offen, wer die sommerliche Live-Sendung nächstes Jahr moderieren soll.

Warum nicht Egli?

Ins Spiel gebracht hat sich nun auch Beatrice Egli. Denn die beliebte Schlagersängerin zeigte mit ihrem Auftritt im gestrigen «Samschtig-Jass», dass sie sich als Rampensau vor einem Jass-interessierten Publikum pudelwohl fühlt. Schon zu Beginn übernimmt die bestens gelaunte Schwyzerin das Zepter der Show aus «Bandits»-Lokal in Tuggen SZ.

Neu-Schiedsrichter Jörg Abderhalden etwa begrüsst sie wie einen alten Bekannten, und die Telefon-Jasserin aus ihrem Wohnort Pfäffikon SZ kennt sie natürlich persönlich. Munter plaudert sie mit Gästen, Mitspielern und Juroren, wobei man stellenweise hätte meinen können, die Schlagersängerin sei die eigentliche Moderatorin der Sendung.

Top im Talk wie am Tisch

Und das Jassen? Egli erklärt gleich zu Beginn, dass sie seit Jahren nicht mehr gespielt habe. Deshalb ist sie hörbar froh, dass ihr Schiedsrichter Abderhalden immer die genaue Punktzahl ihrer Stiche nennt. Doch eine schlechte Figur macht sie am Tisch nicht.

Im Gegenteil: Nach einer soliden ersten Runde dreht sie in Runde zwei mit nur gerade zwei Differenzpunkten derart auf, dass sie vorübergehend sogar in Führung geht.

Ähnlich souverän präsentiert sie sich im Talk mit Scherrer. Etwa, als sie mit ihm über ihren künftigen Wohnort («am besten dort, wo die Liebe hinfällt») oder das Älterwerden sinnierte. Früher habe sie sich oft gefragt, was ein 30-Jähriger im Ausgang wolle, sagt sie. «Aber jetzt, da ich selber 30 geworden bin, sehe ich das ein bisschen anders».

Heimliche Siegerin

Dass Egli auch mit ihrem Gutelaune-Song «Was geht ab» nichts anbrennen lässt, ist dann keine grosse Überraschung. Die vielen Auftritte haben die DSDS-Siegerin und Kurzeit-Showmasterin zu einer Grösse auf der Bühne gemacht, das zeigt sie auch in Tuggen.

Schwamm drüber, dass es nach einer verpatzten dritten Jassrunde am Ende nur für den dritten Platz reicht. Denn dank ihren Stimmungsmacher-Qualitäten und der Souveränität vor der Kamera darf man Beatrice Egli als heimliche Siegerin der Sendung sehen – und als definitive Option für die Nachfolge von Roman Kilchsperger im «Donnschtig-Jass».

«Samschtig-Jass» lief am Samstag, 29. September, um 18.45 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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