Batic (Miroslav Nemec, links) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) waren in München einem besonders perfiden Mörder auf der Spur.
Die kleine Lena (Romy Seitz) liebt ihre Puppe. Was sie nicht wusste: Das Spielzeug überwachte sie und ihre Umgebung.
Nach 80 Fällen nicht mehr die Jüngsten: Batic (Miroslav Nemec, links) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) kletterten beim Ermitteln laut stöhnend auf einen Baum.
Computerexperte Kalli (Ferdinand Hofer, rechts) unterstützte Leitmayr (Udo Wachtveitl) bei seinen Ermittlungen.
Kinderpsychologin Jenschura (Anne Werner) hatte einen schlimmen Verdacht: Leitmayr (Udo Wachtveitl, links) und Batic (Miroslav Nemec) waren auf einen Fall von Kindesmissbrauch gestossen.
«Tatort»-Check: Sind smarte Puppen auch in der Schweiz verboten?
Batic (Miroslav Nemec, links) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) waren in München einem besonders perfiden Mörder auf der Spur.
Die kleine Lena (Romy Seitz) liebt ihre Puppe. Was sie nicht wusste: Das Spielzeug überwachte sie und ihre Umgebung.
Nach 80 Fällen nicht mehr die Jüngsten: Batic (Miroslav Nemec, links) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) kletterten beim Ermitteln laut stöhnend auf einen Baum.
Computerexperte Kalli (Ferdinand Hofer, rechts) unterstützte Leitmayr (Udo Wachtveitl) bei seinen Ermittlungen.
Kinderpsychologin Jenschura (Anne Werner) hatte einen schlimmen Verdacht: Leitmayr (Udo Wachtveitl, links) und Batic (Miroslav Nemec) waren auf einen Fall von Kindesmissbrauch gestossen.
Senta, die Mörderpuppe? Der Münchner «Tatort» warf Fragen auf.
Jubiläumsfall für Batic und Leitmayr: Seit 1991 ermittelt das Kommissarsduo an der Isar. In ihrem 80. Fall bekamen es die in Würde ergrauten Polizisten mit einem etwas seltsam anmutenden Verbrechen zu tun: Mithilfe einer Puppe spionierte ein als Nikolaus verkleideter Mann mutmassliche Sexualstraftäter aus – um sie anschliessend brutal hinzurichten.
Worum ging's?
Da begann doch tatsächlich eine Puppe zu sprechen, verklickerte einem kleinen Mädchen, der Weihnachtsmann brauchte ihre Hilfe – und wenig später standen die Münchner Ermittler Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) vor einem veritablen Blutbad. Tot waren die Eltern der kleine Lena, die die Gewaltorgie überlebte, ohne überhaupt etwas davon mitbekommen zu haben.
Warum es zu dem Gemetzel kam, war den Kommissaren schnell klar – der Täter machte es ihnen aber auch einfach: «Wir kriegen euch alle», hatte er mit Blut an die Wand geschmiert, dem männlichen Opfer hatte er die Genitalien entfernt – und noch einen Hinweis hinterlassen auf einen Strafrechtsparagrafen, der die Bestrafung von sexuellem Missbrauch regelt. Da brauchte es wahrlich keine allzu feine Spürnase, um zu erkennen, dass hier jemand Rache genommen hat an einem Sexualstraftäter.
Worum ging's wirklich?
«Ein ‹Tatort› soll ein Projekt der Aufklärung sein, im doppelten Sinne», erklärt Udo Wachtveitl im Interview. Im aktuellen Fall wollten uns die «Tatort»-Macher wohl vor der Gefahr durch smartes Spielzeug warnen: Wer nicht aufpasst, mit was seine Kinder spielen, dem geht's an den Kragen. Wobei es hier freilich ausnahmsweise einmal die richtigen erwischt hat.
Sind smarte Puppen in Deutschland tatsächlich verboten?
In Österreich, witzelte Leitmayr, sei «generell nichts verboten» – in Deutschland hingegen schon. Wie die smarten Puppen, die im Film den Namen Senta tragen. Tatsächlich beziehen sich die Drehbuchautoren Michael Comtesse und Michael Proehl wohl auf «My Friend Cayla», eine smarte Puppe, die im vergangenen Jahr in Deutschland verboten wurde.
Cayla wird per Bluetooth mit einem Smartphone verbunden und kann über Mikrofone und Lautsprecher mit dem Besitzer kommunizieren. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) stufte das kulleräugige Spielzeug als «getarnte, sendefähige Anlage» ein. Das sind laut Paragraf 90 des Telekommunikationsgesetzes unter anderem Geräte, die als «Gegenstände des täglichen Gebrauchs verkleidet sind». Verboten ist nicht nur der Verkauf der Puppe, sondern auch ihr Besitz – wer noch eine Cayla im Kinderzimmer hat, sollte sie «selbst vernichten», so die BNetzA.
Und wie ist die Lage in der Schweiz?
Bei uns hingegen ist der Besitz und Verkauf der Spionage-Puppe legal. Wie der «Tagesanzeiger» im vergangenen Jahr – als in Deutschland über Cayla diskutiert wurde – berichtete, verkaufte die Migros 400 Exemplare der Puppe, bis sie Weihnachten 2014 wieder aus dem Sortiment genommen wurde. Auch die Post hatte Cayla im Angebot.
Allerdings: «Laut Einschätzung des Büros des Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten machen sich Besitzer der Puppe unter Umständen strafbar, weil vernetztes Spielzeug zur Audioüberwachung eingesetzt werden kann», so der «Tages-Anzeiger». Alex von Hettlingen, Sprecher der Stiftung für Konsumentenschutz, warnt ausserdem: «Der Durchschnittskonsument kann nicht beurteilen und kontrollieren, ob ein Gerät gehackt ist und welche Information an wen geht.»
Welcher Schauspieler steckte unter dem Nikolaus-Kostüm?
Leonard Carow heisst der junge Mann, der als Nikolaus verkleidet auf die Jagd nach Sexualstraftätern ging. Auch wenn der 24-Jährige einem breiten Publikum noch kaum bekannt ist, wurde vor ein paar Jahren kein Geringer als Steven Spielberg auf den Berliner aufmerksam: In Spielbergs Oscar-nominiertem Kriegsdrama «Gefährten» spielte Carow einen deutschen Soldaten.
Wer war der hinterlistige Freund des Mörders?
Mit dem Dreitagebart und der Nerdbrille hätte man ihn fast nicht erkannt: Jannik Schümann, bekannt aus «Die Mitte der Welt» und «High Society», verfolgte als verwöhnter Schnösel aus gutem Hause seine ganz eigenen, perfiden Mordpläne. Fleissige Sonntagskrimigucker dürften den 25-Jährigen auch aus dem Berliner «Tatort: Gegen den Kopf» kennen: Als eiskalter U-Bahn-Schläger schockierte er 2013 Fernsehdeutschland und bekam von den Medien den zweifelhaften Titel als «schönster Gewalttäter im TV» verpasst.
Wie lange wollen Batic und Leitmayr noch ermitteln?
«Wir kriegen euch alle» – es war der 80. Film der Münchner Kommissare, das ist einsamer «Tatort»-Rekord. Ulrike Folkerts als Lena Odenthal ermittelt zwar schon länger im Sonntagskrimi, wirkte allerdings bislang in «nur» 67 Filmen mit. Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl haben derweil den 81. Münchner «Tatort» abgedreht und denken nicht ans Aufhören: Das jetzige kleine Jubiläum sei für ihn kein besonderer Anlass, sagt Nemec im Interview: «Ein 100. müsste dann aber schon richtig gefeiert werden.»
Der «Tatort: Wir kriegen euch alle» lief am Sonntagabend, 2. Dezember, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Nichts für schwache Nerven: Die bizarrsten Leichenfunde beim «Tatort»
Nichts für schwache Nerven: Die bizarrsten Leichenfunde beim «Tatort»
Der Leichenfund im Falke-«Tatort: Zorn Gottes» dürfte zu den bizarrsten in der Geschichte der Reihe zählen. Die Leiche des Flugreisenden Asis Berhan (Neil Malik Abdullah) ist aus grosser Höhe aus einem Flieger gefallen. Wir haben nachgeschaut und die denkwürdigsten «Fundstücke» in einer Galerie aufgebahrt.
Zum Beispiel dieses hier, vielleicht erinnern Sie sich: Der «Tatort: Du gehörst mir» lief vor einigen Wochen. Ein Bodybuilder wurde überfahren und verbrannt. Auto und Leiche scheinen zu einer Art Skulptur verschmolzen. Die Ludwigshafener Ermittler (von links: Andreas Hoppe, Ulrike Folkerts, Lisa Bitter, Peter Espelover) schauen sich am Tatort, einem Parkhaus, um.
Da schau her! Schlüpfriger war wahrscheinlich kein Leichenfund der «Tatort»-Geschichte. Der Musikmanager Udo Hausberger (Peter Karolyi) wurde nackt und stranguliert in pikanter Pose gefunden. Die Wiener Ermittler Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) glauben zunächst an einen Sex-Unfall.
Sie gehört zum «Tatort» wie Vorspann und Titelfanfare: die Stippvisite im Leichenschauhaus. Die niedersächsische LKA-Frau Lindholm (Maria Furtwängler) informiert sich hier bei Gerichtsmediziner Hans Jepsen (Niels Bormann) über das Mordopfer. Die zweite «Leiche» im Hintergrund ist allerdings fast noch interessanter, sie wird von Kai Diekmann gespielt, dem damaligen Chefredakteur der «Bild» und heutigen Herausgeber der Publikationen der «Bild»-Gruppe. Wie sich leider (oder zum Glück) nur im Film zeigt, hat der Maskenbildner gerade im Bauchbereich bei ihm Erstaunliches geleistet.
Nur gut, dass das Geruchsfernsehen noch nicht erfunden ist: Die Berliner Robert Karow (Mark Waschke, Mitte) und Nina Rubin (Meret Becker, rechts) wurden im «Tatort» mit dem passenden Titel «Ätzend» zu einem Säurefass gerufen, in der eine halb zersetzte Leiche schwimmt. Später fingert Karow auf dem Seziertisch einen Herzschrittmacher aus dem Glibberkorpus. Prost Mahlzeit!
Resozialisierung: fehlgeschlagen! Bezeichnenderweise in einem Stuttgarter Müllcontainer wird die Leiche des Vergewaltigers und Mörders Jörg Albrecht (David Bredin) gefunden. Der gerade aus der Haft entlassene Kriminelle hat seinen ersten Tag in Freiheit nicht überlebt.
Abfallszenarien sind bei den «Tatort»-Machern durchaus beliebt. Einen starken Magen brauchte man für das Debüt der Berlin-Ermittler Robert Karow und Nina Rubin. Die Leichenteile einer zerstückelten und ausgeweideten Drogenkurierin werden in einer Mülldeponie sichergestellt. Viel Luft nach oben haben sich die Macher in Sachen Gewaltdarstellung da nicht gelassen.
Wenn aus Bierleichen echte Leichen werden: An der U-Bahn-Station Marienplatz fällt dem Münchner Kommissar Leitmayr (Udo Wachtveitl, hinten), der auf dem Weg in die Ferien ist, ein italienischer Tourist auf. Dass der Wiesnbesucher nicht betrunken ist, sondern betäubt wurde und später verstirbt, kann der Kommissar da noch nicht ahnen.
«Borowski und der brennende Mann» ist dieser Kieler «Tatort» betitelt, was exakt die eine Szene beschreibt, die sich beim Zuschauer, nun ja, «einbrennt». Der Schulleiter Michael Eckart stürzt lichterloh entflammt aus den Unterrichtsräumen und bricht tot zusammen.
In der bisweilen exzentrischen Bodensee-Folge «Chateau Mort» wird Kommissar Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) in ein finsteres Verlies eingesperrt, dort ist er nicht allein. Sein Leidensgenosse, ein Revolutionär aus den Zeiten des Vormärz, ist aber schon gut 150 Jahre tot. Am Ende klärt der Kommissar en passant auf, wer den Freischärler auf dem Gewissen hat - satte anderthalb Jahrhunderte nach der Tat. Wahrscheinlich «Tatort»-Rekord.
Nicht nur menschliche Leichenfunde halten die «Tatort»-Kommissare auf Trab, manchmal ist es auch ein (fast) verendeter Vierbeiner. In Ludwigshafen ging dereinst ein sadistischer Pferderipper um, der sein Opfer schwer verletzt und leidend zurückgelassen hatte. Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) setzt zum Gnadenschuss an.
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts! Auch das gab's beim «Tatort»: einen Leichenfund ohne Leiche. Wie Kriminaltechniker Menzel (Maxim Mehmet, vorne) den Leipziger Hauptkommissaren Saalfeld (Simone Thomalla) und Keppler (Martin Wuttke) erklärt, ist ein Mann mit Phosphor in Berührung gekommen und dabei nahezu rückstandslos verbrannt.
«Es ist böse» ist einer der abgründigsten und blutigsten «Tatorte» aller Zeiten: Ein perverser Frankfurter Serienkiller metzelt Prostituierte nieder. An den Tatorten sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Die Hauptkommissare Mey (Nina Kunzendorf) und Steier (Joachim Król, rechts) sind ziemlich fassungslos, und das ist man als Zuschauer auch. Umso mehr, wenn man weiss, dass die Folge auf einer authentischen Mordserie im Raum Bremen basiert.
Nicht immer gelingt es den «Tatort»-Ermittlern, ihre Leichen am Stück sicherzustellen. Oft kommen ihnen auch erst mal nur Leichenteile unter. So wie hier in Münster, als Professor Boerne (Jan Josef Liefers, rechts) eine mausgraue Mauke inspiziert. Zufälle gibt's: Den Rechtsmediziner erinnert der abgetrennte Fuss wegen einer seltenen Zehenfehlstellung an eine alte Klassenkameradin. Alberich (ChrisTine Urspruch) kann da nur staunen, Thiel (Axel Prahl) dreht sich der Magen um.
Skurril? Surreal? Oder geht das zu weit für einen «Tatort»? Der Kieler Kommissar (Axel Milberg) steht in der Folge «Borowski und der vierte Mann» vor einem besonders schaurigen Rätsel der Sorte: «Jetzt bloss nicht den Kopf verlieren!» Wer sich so etwas Makaberes ausdenkt? Natürlich ein Schwede! Die Drehbuchidee stammte seinerzeit vom inzwischen verstorbenen Krimiautor und «Wallander»-Erfinder Henning Mankell.
Und noch mal Stückwerk. Seien Sie froh, dass Sie nicht sehen müssen, was dem armen Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) am Ufer des Münsteraner Aasees so schwer auf den Magen schlägt: eine Leiche ohne Kopf. Den Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne kann so ein Anblick freilich nicht mehr schocken.
Tatwaffe: Silberbesteck. Die Münchner Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, rechts) staunen nicht schlecht über das, was sich ihnen in der Folge «Nicht jugendfrei» bietet: Der Apotheker Karl Kreuzer wurde mit einem Kaffeelöffel erstochen, den ihm der Täter ins Ohr gerammt hat.
Zum Abschluss der Galerie noch etwas ganz Besonderes, eine mörderische Performance: Die Kunststudentin Viktoria Schneider hängt im Engelsgewand von der Decke ihres Installationsraumes. Die Saarbrücker Ermittler Stefan Deininger (Gregor Weber, links), Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Rhea Singh (Lale Yavas) begutachten das schaurig-schöne Kunstwerk.
Die attraktivsten «Tatort»-Kommissare
Die attraktivsten «Tatort»-Kommissare
Wer hat ihrer Meinung nach den Titel «Attraktivster Tatort-Kommissar» verdient?
Oliver Mommsen als Kommissar Stedefreund
Til Schweiger als Hauptkommissar Nick Tschiller
Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne
Fahri Yardim als Kommissar Yalcin Gümer
Devid Striesow als Kommissar Jens Stellbrink
Klaus J. Behrendt als Hauptkommissar Max Ballauf
Adele Neuhauser als Bibi Fellner und Harald Krassnitzer als Moritz Eisner
Mark Waschke als Kriminalhauptkommissar Robert Karow
Felix Klare als Kommissar Sebastian Bootz
Margarita Broich als Anna Janneke und Wolfram Koch als Paul Brix
Franziska Weisz als Grosz und Wotan Wilke Möhring als Falke
Stefan Gubser als Luzerner Ermittler Reto Flückiger und Sofia Milos als Austauschkommissarin Abby Lanning
Richy Müller als Kommissar Thorsten Lannert
Nora Tschirner als Kira Dorn und Christian Ulmen als Lessing
Sebastian Bezzel als Kriminalkommissar Kai Perlmann
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