TV-Tipp Sollen wilde Katzen zum Abschuss freigegeben werden?

tsch

22.3.2018

Die Schweizer lieben ihre Büsis. Manch einer will die Tiere aber zum Abschuss freigeben - aus gutem Grund.

Ein inniges Verhältnis haben Menschen und Katzen nicht erst, seit es das Internet gibt. Ein regelrechter Hype um die Stubentiger entstand aber erst mit dem Phänomen der Katzenvideos. 2005 war das, hat die BBC herausgefunden. Damals lud Steve Chen, Mitbegründer von YouTube, ein Video auf die Plattform, das seine Katze «Pyjamas» beim Spielen mit einer Schnur zeigt - das erste Katzenvideo der Welt. Auch die Schweizer lieben ihre Büsis innig, immerhin fast 1,7 Millionen von ihnen leben bei uns. Zeit, sich das Verhältnis von Menschen und Katzen genauer anzusehen - oder, wie Hanspeter Bäni seine SRF-Dokumentation nennt, über «Katzen und ihre Menschen» zu sprechen.

Eine Dreizimmerwohnung für die Katzen

Meist ist das Verhältnis zwischen Herrchen oder Frauchen und Büsi ja ein recht normales. Im Fall von Judy Nancy Belle-Dales aber mutet es doch etwas seltsam an. Die selbstständige Vermögensverwalterin konnte sich den Wunsch nach eigenen Kindern nicht erfüllen - und teilt sich ihr 12'000-Quadratmeter-Anwesen deshalb nicht nur mit sieben Pferden, sondern auch mit mehreren Katzen. Und die lassen es sich gutgehen: Sie leben in einer eigens für sie hergerichteten Dreizimmerwohnung.

46 Tiere in der Stube

Nicht ganz so luxuriös hatten es die Katzen von Walter F.: Der ehemalige Psychologe wollte beweisen, dass Katzen keine Einzel-, sondern Gruppentiere sind. Dazu beherbergte er 46 Tiere in seiner Wohnung - und versank bald in Katzenkot und -Urin. Daraufhin musste das Veterinäramt anrücken und fast alle Katzen beschlagnahmen. Für den alleinstehenden Rentner ein Drama: Ein Leben ohne seine Katzen kann er sich nicht vorstellen.

Sollen Jäger Wild-Büsis abschiessen dürfen?

Von einem Leben ganz ohne Katzen träumt hingegen so mancher Naturliebhaber. Denn immerhin rund 300'000 wilde Büsis durchstreifen die Schweiz. Und die töten nicht nur Mäuse, sondern auch Hunderttausende Vögel, dazu bedrohte Arten wie Libellen, Frösche und Echsen. Johannes Jenny, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, erhebt deswegen eine Forderung, die so manchen Katzenliebhaber schockieren dürfte: Nur Jäger, so sagt er, können das Problem in den Griff bekommen - mit einem sauberen Schuss in Richtung Stubentiger.

Die Doku «Katzen und ihre Menschen» läuft am Donnerstag, 22. März, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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