Sinkende Quoten bei «Seitentriebe» SRF-Serie «Seitentriebe» verliert immer mehr Zuschauer

tsch

7.3.2018

Mit einem frischen, mutigen Serienkonzept wollte SRF das jüngere Publikum für sich gewinnen. Doch nun rennen «Seitentriebe» die Zuschauer davon.

Nach der Premiere sah es noch so gut aus: 364'000 Neugierige schalteten ein, als die erste Folge «Seitentriebe» bei SRF lief. Doch schon nach Episode zwei hatten über 100'000 Zuschauer das Interesse wieder verloren. Der Serie über das Sexleben eines Langzeitpaares läuft das Publikum weg – 245'000 waren es noch nach Folge vier. Ein Fiasko, sollte man meinen. Doch SRF reagiert erstaunlich gelassen.

«Der Rückgang der Einschaltquoten kam für uns nicht unerwartet», zitiert «persoenlich.com» SRF-Fiktionschef Urs Fitze (60). «Die neuen Zahlen sind aber immer noch mehr als doppelt so hoch wie bei ‹Grey's Anatomy›, der bislang bestlaufenden Serie auf diesem Sendeplatz». Zudem verweist er darauf, dass nicht alle Zuschauer «Seitentriebe» im klassischen TV verfolgen: «Was uns besonders freut, ist die Tatsache, dass 'Seitentriebe' auf Online sehr stark nachgefragt ist: Letzte Woche wurde die erste Folge über 70'000 Mal auf Play SRF abgerufen.»

Fortsetzung oder Absetzung?

Das entspreche durchaus den Sehgewohnheiten der angepeilten Zielgruppe: «Mit der Serie 'Seitentriebe' wollen wir bewusst ein anderes, jüngeres Zielpublikum ansprechen, und das gelingt uns bislang sehr gut», ergänzte Fitze im «Blick». Einen Anlass, die «Seitentriebe» zu kappen, sieht er deshalb (noch) nicht: «Wir haben bereits im letzten Jahr, nach Fertigstellung der Serie, mit der Entwicklung der zweiten Staffel begonnen und planen, in diesem Herbst weitere acht Folgen zu drehen. Aber wir warten die Auswertung der ersten Staffel ab und entscheiden dann, wie es weitergeht.»

Und Serienmacherin Güzin Kar? Die würde sich auch über ein kleines Publikum freuen, wenn es denn treu ist: «Natürlich wird Erfolg auch an Quoten gemessen», sagte sie vor dem Serienstart im Interview mit «Bluewin». «Aber ich wäre einfach glücklich, wenn 'Seitentriebe' ein eingefleischtes Publikum findet. Es muss kein grosses sein – aber eines, das aufrichtig sagen kann: 'Doch, diese Serie ist richtig gut!'».

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