Skandal oder gerechte Entscheidung? Trotz vernichtendem Juryurteil weiter: Wird bei «Let's Dance» manipuliert?

tsch

7.4.2018

Nur traurige sieben Jury-Punkte erreichte der auf dem Tanzparkett erneut komplett talentfreie Chakall. Dennoch ist der TV-Koch auch weiterhin bei «Let's Dance» dabei. Gehen musste ein Promi-Kandidat, mit dessen Ausscheiden niemand gerechnet hätte. Prompt machen Manipulationsvorwürfe beim Telefon-Voting der RTL-Tanzshow die Runde.

Diese Entscheidung über ein Weiterkommen sollte doch eindeutig sein. Wer nur sieben Jury-Punkte auf seinem Konto hat und der Konkurrent 19 Zähler, dann sollte doch der Bessere gewinnen, oder? Bei der dritten Live-Sendung von «Let's Dance» passierte das aber genau nicht. Der Schlechtere kam weiter. Prompt erhoben erboste Fans Manipulationsvorwürfe gegen die RTL-Promi-Tanzparade.

Nach einer erneuten Tanz-Katastrophe, diesmal mit einem Jive, wurde der durchaus liebevolle TV-Koch (45) Chakall mit nur sieben Punkten abgespeist. Dass er tänzerisch weit hinter der Konkurrenz liegt, ist längst kein Geheimnis. Llambis Urteil war erneut hart, aber treffsicher: «Ich weiss, was er kann und was er nicht kann. Und er kann nichts beim Tanzen, das ist das Problem.»

Entscheidung des TV-Publikums

Die Jury mag das Tanzen bewerten. Der TV-Zuschauer hingegen setzt ganz offensichtlich auf Sympathie. Und dessen Stimme per Telefon ist entscheidend. Chakall mit nur eben sieben mickrigen Jury-Punkten kam erneut weiter. Und das erneut gegen einen «Konkurrenten», der auf dem Parkett besser war. Bereits Tina Ruland (51) und Jessica Paszka (27) erlebten ein vergleichbares Schicksal.

So eindeutig war der Unterschied, so gross die Überraschung bislang aber noch nicht. Heiko Lochmann (18) «zitterte» am Ende der Show gegen Chakall um ein Weiterkommen. Sehr ordentliche 19 Punkte hatte der junge YouTube-Star mit einem Salsa ertanzt. Sie reichten nicht. Dass massiv mehr Zuschauer für Chakall angerufen hätten, erboste sogleich das Netz. Manche witterten sogar Verschwörung.

Das Netz rotiert

Die User unter anderem bei Twitter fragten sich: Wie kann ein Koch, den vorher so gut wie niemand kannte, gegen einen bei Jugendlichen doch so angesagten YouTuber mit 2,5 Millionen Abonnenten gewinnen? Und das, obwohl er durch den Unterschied von zwölf Punkten weit hinten lag. Für Chakall müsste es also Unmengen an Anrufen gegeben habe. In der Folge kamen Zweifel an der Voting-Methode auf.

Sogar Manipulationsvorwürfe wurden laut. Einer der Vorwürfe: «Diese Entscheidung ist komplett unfair! Man konnte eine Zeit lang für Heiko nicht anrufen, da die Leitung gesperrt war.» Sollte das stimmen, wird RTL wohl reagieren müssen.

Sinnfrage

Im Schatten eines überraschenden Ausscheidens Heiko Lochmanns, das im TV-Studio in Köln-Ossendorf doch eher entsetzt aufgenommen wurde, fielen weitere Leistungen der insgesamt zwölf verbliebenen Kandidaten etwas über den Rand. Schade! Denn allen voran Barbara Meier (31) mit einem feurigen Paso Doble zur ganzen Dramatik von Carl Orffs «O' Fortuna» zeigte auf dem Parkett, dass sich die Teilnehmer für Höchstleistungen sehr viel Mühe geben. Diese Qualen sollten doch belohnt werden. Ober-Juror Joachim Llambi brachte das Dilemma noch in der Sendung auf den Punkt. Der 53-Jährige stellte die Sinnfrage: «Sind wir mal ehrlich: Bewerten wir den Menschen Chakall, oder bewerten wir das Tanzen von Chakall?»

«Let's Dance»: Wer tanzt mit wem?
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