TV-Tipp «Central Intelligence»: Zeit für eine gute alte Kumpel-Komödie

tsch

9.9.2018

Starbesetzt nimmt die US-Action-Komödie «Central Intelligence» das Agenten-Genre auseinander.

An US-amerikanischen Action-Komödien lässt sich der Zustand Hollywoods meist gut ablesen. Ob es nun jedoch ein gutes oder schlechtes Zeichen ist, wenn ein Agenten-Klamauk derart starbesetzt daherkommt wie «Central Intelligence» (2016) - darüber lässt sich vortrefflich streiten. Dwayne «The Rock» Johnson («San Andreas») gibt sich darin ebenso die Ehre wie «Breaking Bad»-Star Aaron Paul sowie der Spezialist jenes Genres Kevin Hart («Ride Along: Next Level Miami»). Regie führt mit Rawson Marshall Thurber ebenfalls ein Comedy-Experte. Sie schufen eine eher albernde Buddy-Spion-Geschichte, die nun bei SRF zwei Premiere hat.

Vom Loser zum Winner

Johnson gibt den Idealtypus des US-Typen, der sich vom Loser zum Winner mausern konnte: In seiner Jugend wegen seines Übergewichts und seiner Nerd-Art gehänselt, glänzt Bob inzwischen als CIA-Spion mit Mega-Muskelpaketen - wenn auch mit seltsamen Eigenarten. Aus Anlass des Klassentreffens trifft er nach 20 Jahren auf seinen alten Kumpel Calvin (Kevin Hart), der damals als beliebter Mitschüler einer der wenigen war, die für Bob Partei ergriffen. Calvin wandelte sich in all den Jahren hingegen zum drögen Buchhalter, der seiner wilden Zeit hinterher trauert.

Bob bietet ihm die Gelegenheit, aus dem tristen Alltag auszubrechen: Er will seinen einstigen Klassenkameraden für eine Top-Secret-Agenten-Mission gewinnen - mit seinen Fähigkeiten kann er die Übergabe gestohlener Codes der US-Raketenabwehr verhindern. Noch bevor Calvin seinen berechtigten Zweifeln an der halsbrecherischen Aktion Ausdruck verleihen kann, findet sich das Büro-Weichei samt Knarre inmitten eines actionreichen Abenteuers wieder. Wer dabei zu den Guten und wer zu den Bösen gehört, muss Calvin, der laufend beteuert, nichts damit zu tun zu haben, schmerzhaft albern selbst in Erfahrung bringen.

Gute alte Buddy-Story

Die gewagte Geschichte um Terroristen, Codes und Raketen ist natürlich ein Humbug. Im Zentrum steht die gute alte, im Komödiengeschäft altbewährte Buddy-Story zwischen zwei völlig verschiedenen Kumpels. Der eine ein starkes und unbedarftes Riesenbaby, der andere ein fahriges Nervenbündel: Das funktioniert seit Jahrzehnten zuverlässig. Auch die moralischen Aussagen über Freundschaft und Vertrauen stehen fest, ebenso die vorhersehbaren Gags, denen «Central Intelligence» nur in seltenen Momenten überraschenden subtilen Meta-Humor entgegenzusetzen weiss.

Ansonsten kutschiert Johnson in bester Slapstikmanier seinen Sidekick Hart im Büro-Postwägelchen umher, schaukelt ihn als Fake-Therapeut wie ein Baby auf dem Schoss und bringt ihn in allerlei heikle Situationen, die der unschuldige Jedermann mit übertriebener Mimik und theatralen Ausrufen des Entsetzens quittiert. So albert «Central Intelligence» vor sich hin, ab und zu bekommen CIA-Agenten oder Terror-Schurken lahm inszeniert auf die Mütze, während zwischendurch die Moralbotschaften der Geschicht' immer wieder kolportiert werden: Sei du selbst, trau dich mal was und hilf' anderen.

«Central Intelligence» läuft am Sonntag, 9. September, um 20.05 Uhr als Free-TV-Premiere auf SRF zwei. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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