TV-Tipp Per Boot von Triest nach Mailand: So reiste man früher

tsch

17.9.2018

Mit dem Schiff durch Italien? Das klingt nicht gerade zeitgemäss. Doch früher war das gar kein Problem, wie die Dokumentation «Von Triest nach Mailand» zeigt.

Wer verreisen möchte, der fährt meist Auto, Zug oder setzt sich in den Flieger. Die Tickets sind schnell gebucht, die Routen kennen kaum Einschränkungen. Doch warum nehmen wir eigentlich nicht das Schiff, um von einer Stadt in die nächste zu gelangen? Warum sind Boote kein alltägliches Fortbewegungsmittel mehr?

«Zu teuer», werden die einen sagen. «Unpraktisch», mögen andere zu bedenken geben. Das Reisen mit dem Schiff ist schon lange nicht mehr üblich, es sei denn, man begibt sich auf eine Kreuzfahrt. Die Schifffahrt auf den Flüssen Europas ist deutlich zurückgegangen, in den Städten, die noch Kanäle haben, sieht man hauptsächlich Touristenboote. Das war einmal anders, wie die Dokumentation «Von Triest nach Mailand – Italiens faszinierende Wasserwelten», die 3sat zur Primetime zeigt, hervorhebt.

Früher Verkehrswege, heute Touristenattraktionen

Venedig ist eine der Städte, in denen es immer noch viele befahrene Kanäle gibt. Mehr als 150 solcher Wasserstrassen, die nicht nur Touristen dazu einladen, sie auf Gondeln zu durchfahren, sondern auch für den einen oder anderen Anwohner zur Normalität gehören, durchziehen die Stadt.

Was heute in Venedig die Besucher anlockt, war früher noch gewöhnlicher. Auch Mailand bestand einmal aus weit mehr Kanälen. Die österreichische Fotografin Erika Astenasi, die in Mailand lebt, hätte gerne die alten Wasserwege zurück. Es erinnere sie an Städte «wie Amsterdam und Venedig, wo doch auch Wasser und Kanäle sind. Ich finde, das wäre wirklich wieder schön, wenn das in Mailand auch noch so wäre.»

Transport von Baumaterial

Die Kanäle dienten aber nicht alleine als Wasserstrasse für die Anwohner oder die Reisenden, sondern auch als wichtige Transportwege. Über den Fluss Tecino und den Navilio Grande wurden die nötigen Baumaterialien für den Mailänder Dom angeliefert.

Auch andere wichtige Flüsse und Orte werden in der Dokumentation von Hermann Peseckas und Stefan Sternad nicht aussen vor gelassen. In Triest befand sich ein wichtiger Hafen, dort wurde die Schifffahrtslinie «Lloyd Austriaco» gegründet. Die Reise geht bis hin zum Gardasee und über den Po. Heute ist der Schiffsverkehr zwar deutlich weniger geworden, doch der historische Rückblick zeigt, wie schön die Reise mit dem Schiff sein kann.

«Von Triest nach Mailand – Italiens faszinierende Wasserwelten» läuft am Montag, 17. September, um 20.15 Uhr auf 3sat. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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