Betroffene erzählen Betroffene erzählen: So lebt es sich mit Autismus

tsch

8.4.2018

Ein Prozent der Schweizer ist von Autismus betroffen. Wie lebt es sich im Alltag mit der Entwicklungsstörung? Eine DOK begleitet drei betroffene Heranwachsende.

Fiktive Hollywood-Figuren wie Dustin Hoffmans «Rain Man» machten ihn bekannt, in Medien und Öffentlichkeit wird er immer wieder thematisiert: Der Autismus ist eine besonders weitreichende Form der Entwicklungsstörung. Wer an Autismus leidet, ist oft geradezu unangenehm ehrlich, erscheint anderen verschroben, pingelig und kalt. Ein Prozent der Schweizer leidet an einer Autismus-Störung. Wie kommen diese Menschen mit ihren Symptomen klar, wie bewältigen sie ihren Alltag? Die Sonntags-DOK «Wir leben mit Autismus» begleitet drei junge Betroffene und ihre Familien auf dem Weg, ihr Leben trotz vielzähliger Einschränkungen zu meistern.

So einzigartig wie ein Fingerabdruck können die Symptome sein, die unter den vielfältigen Autismus-Varianten auftreten. Probleme gibt es meist in sprachlicher und kommunikativer Hinsicht. Vor allem soziale Kontakte stellen die Betroffenen vor grosse Herausforderungen. Das gewohnte Alltagsleben ist Menschen mit Autismus-Störung oft unverständlich. Es überfordert sie - und ihre Familien ...

Zu viele Reize

Wie herausfordernd das Leben mit Autismus gerade als Kind und Heranwachsender sein kann, zeigt die SRF-DOK am Beispiel von Timo, Cedric und Nino. Der Film begleitet die drei von frühkindlichem Autismus Betroffenen mit der Kamera und wirft einen Blick auf ihren Tagesablauf  sowie in ihre Familien.

Da ist etwa der sechsjährige Timo, für den bereits der Gang in den Supermarkt eine stressvolle Belastung ist. Die Lichter, die Geräusche, die Menschen: Für ihn eine heillose Reizüberflutung, in der Orientierung unmöglich scheint. Diese Unsicherheit im Angesicht der chaotischen Welt ist es auch, die dazu führt, dass sich viele Autisten in ihre eigene Welt aus sicheren Abläufen und speziellen Interessen zurückziehen.

Flugzeuge und Zugfahren helfen

Cedric beispielsweise verbringt die meiste Zeit des Tages in seinem Zimmer und beschäftigt sich mit Flugzeugen. Der 15-Jährige hat ein enormes Wissen angehäuft über Flugzeugtypen und Flughäfen - davon zeugen auch die vielen Bücher und die phantasievollen Welten, die er sich erschafft.

Der gleichaltrige Nino mag es am liebsten, wenn er Zug fahren darf: «Da ist es ruhig, man kann einfach sitzen, hinausschauen und sehen, was da so ist.» Eine angenehme Abwechslung zur sonstigen Umgebung, die ihm unberechenbar erscheint. Manchmal, so zeigt «Wir leben mit Autismus», wächst ihm das über den Kopf. Dann weiss Nino nicht, wohin mit den Emotionen. Eine Herausforderung, auch für seine Familie.

Die Dokumentation «Wir leben mit Autismus» läuft am Sonntag, 8. April, um 16.10 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

Mehr über das Leben mit Autismus erfahren Sie hier.

ADHS in der Schweiz
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