Der Aufholbedarf bei Autozulassungen in Entwicklungsländern ist enorm. Die Strassen sind allerdings jetzt schon oft hoffnungslos überlastet.
Vor allem die asiatischen Megacitys ersticken regelmässig im Stau.
Immer öfter kommt die Verkehrsinfrastruktur an ihrer Grenzen.
Auf dem indischen Subkontinent und auf Sri Lanka boomt der Individualverkehr - und stösst schon jetzt an seine Grenzen.
Können smarte Verkehrsleitsysteme Mega-Städte vor dem totalen Mobilitätskollaps bewahren?
Ein vertrautes Bild auf westlichen Autobahnen: Vor allem zur Ferienzeit reiht sich Stossstange an Stossstange.
Wenn sich weltweit nichts mehr bewegt
Der Aufholbedarf bei Autozulassungen in Entwicklungsländern ist enorm. Die Strassen sind allerdings jetzt schon oft hoffnungslos überlastet.
Vor allem die asiatischen Megacitys ersticken regelmässig im Stau.
Immer öfter kommt die Verkehrsinfrastruktur an ihrer Grenzen.
Auf dem indischen Subkontinent und auf Sri Lanka boomt der Individualverkehr - und stösst schon jetzt an seine Grenzen.
Können smarte Verkehrsleitsysteme Mega-Städte vor dem totalen Mobilitätskollaps bewahren?
Ein vertrautes Bild auf westlichen Autobahnen: Vor allem zur Ferienzeit reiht sich Stossstange an Stossstange.
Immer mehr Erdenbewohner, immer mehr Fahrzeuge: Schon jetzt geraten die Verkehrswege an ihre Grenzen. Wie lässt sich der totale Mobilitätskollaps doch noch verhindern?
Sommerzeit, Stauzeit. Was man derzeit auf Fernstrassen, Autobahnen und an den Alpenpässen schmerzhaft zu spüren bekommt, ist für die Bewohner von Megacitys quälender Alltag: Stossstange reiht sich an Stossstange. Allzu oft geht auf den überlasteten Verkehrswegen gar nichts mehr. Die neue «NZZ Format»-Doku «Das Auto: vom Statussymbol zum Albtraum» beschäftigt sich mit weltweiten Versuchen, dem lähmenden Verkehrskollaps zu entkommen. Spät abends auf SRF 1 geht es auch um die Frage: Sind «Driverless Cars» oder Mikro-Flugfahrzeuge wirklich der Ausweg in eine freiere Beweglichkeit?
Dass technische Manipulationen zur Verschleierung des wahren Spritverbrauchs oder des Schadstoffausstosses publik wurden, hat die Autobauer jüngst in Misskredit gebracht. Doch die Probleme der einst gefeierten Branche wurzeln tiefer. Es gibt schlicht viel zu viele Fahrzeuge auf den Strassen. Der globale Autobestand wächst im atemberaubenden Tempo von einem neuen Wagen pro Sekunde. Und riesige Volkswirtschaften wie etwa China und Indien haben ihr Mobilitätspotenzial noch gar nicht ausgeschöpft.
100 Stunden jährlich im Stau
Doch der Ausbau der Infrastruktur geht mit dem Auto-Boom schon lange nicht mehr Hand in Hand. Von Umweltbelastungen durch Smog oder Feinstaub gar nicht zu sprechen. In Millionenmetropolen wie Los Angeles und Moskau stehen Autofahrer im Schnitt rund 100 Stunden pro Jahr im Stau. 2050 soll es weltweit nicht nur zehn Milliarden Erdenbewohner, sondern auch rund drei Milliarden Autos geben. Weder in den rasant wachsenden neuen Riesenstädten Asiens noch in den vielen armen, abgelegenen Regionen etwa auf dem afrikanischen Kontinent ist das Strassennetz für derart bedrohliche Zuwachsraten ausgelegt. Es droht der globale Verkehrsinfarkt.
Das «NZZ»-Team prüft, welche alternativen Mobilitätskonzepte den Kollaps in letzter Minute am ehesten aufhalten können. Können etwa intelligente, Software-gestützte Verkehrsleitsysteme, die sich auf fahrerlose Fortbewegung und effektive Ressourcen-Nutzung stützen, den Weg in die Zukunft ebnen?
«NZZ Format: Das Auto - vom Statussymbol zum Albtraum» läuft am Donnerstag, 26. Juli, um 23.00 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Wege aus dem Stau: Wie Metropolen dem Verkehrskollaps begegnen
Wie Metropolen dem Stau begegnen
In Beijing, der boomenden Hauptstadt Chinas, wurden einschneidende Massnahmen ergriffen, um den Anstieg des Autoverkehrs zu bremsen: PKW werden nur noch in begrenzter Anzahl zugelassen, und zwar im Losverfahren.
In Kopenhagen steigt man auch bei Eis und Schnee aufs Velo. Die dänische Hauptstadt will den jetzt schon hohen Anteil vom Veloverkehr von 36% bis 2025 auf 50% ausbauen.
Als Ergebnis einer Volksabstimmung dürfen gemeldete Einwohner der estnischen Hauptstadt Tallinn kostenlos öffentliche Verkehrsmittel benutzen.
In südamerikanischen Städten mit der entsprechenden Topographie wie z.B. La Paz kommen zunehmend wieder Seilbahnen zum Einsatz. Sie gewähren auch den Einwohnern von Armenvierteln einen besseren und vor allem auch sichereren Zugang zu Arbeitsplätzen in der Innenstadt.
Jahrzehntelang war der Fluss Cheonggyecheon in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul von einer Trasse überbaut. 2003 liess der damalige Bürgermeister das Gewässer wieder freilegen und als Park gestalten. Das Viertel erfuhr durch den Rückbau einer Strasse einen Aufschwung.
In der E-Auto-Metropole Oslo wurde das Ziel ausgegeben, die Innenstadt bis 2024 komplett frei von fossilen Kraftstoffen zu bekommen. Das würde ein Verbot sowohl von Dieseln als auch Benzinern bedeuten. Schon jetzt sind rund 40 Prozent der neugekauften Autos in der Hauptstadt Norwegens Elektroautos.
Auch in den autofixierten USA setzt mancherorts und langsam ein Umdenken ein. In Boston wurde seit der Jahrtausendwende eine Tramlinie um vier neue Stationen erweitert. Das betroffene Stadtviertel gelangte dadurch zu neuer Blüte.
Sogar in Moskau, das für exzessiven und rücksichtslosen Autoverkehr bekannt ist, wird vermehrt auf Velos gesetzt.
In London gilt die «Congestion-Charge» (Stau-Gebühr) unter der Woche von 07.00 bis 18.00 Uhr für alle Fahrzeuge. Überwacht wird die Maut mittels automatischer Nummernschilderkennung per Videokameras. Eine ähnliche Maut fällt für die Themse-Überquerung in Dartford östlich von London an. Wird die Gebühr nicht rechtzeitig entrichtet, drohen saftige Mahngebühren - auch für Fahrzeughalter aus dem europäischen Ausland.
In der im Bau befindlichen chinesischen Retortenstadt «Chengdu Tianfu District Great City» soll die Nutzung privater Kraftfahrzeuge weitgehend überflüssig sein. Im gesamten Ort, in dem einmal 80'000 Menschen wohnen sollen, ist jeder Punkt in 15 Minuten zu Fuss erreichbar.
Auch die Ölnationen des Nahen Ostens kommen langsam auf den Geschmack der öffentlichen Verkehrsmittel. In Doha, der Hauptstadt Katars, soll ab 2020 eine U-Bahn fahren, ein Tramnetz soll folgen.
In der 3,8-Millionen-Metropole Athen gilt seit Jahrzehnten ein «rotierendes» Fahrverbot: An geraden Tagen dürfen im Stadtzentrum nur Pkw mit einem geraden und an ungeraden Tagen Pkw mit ungeradem Kennzeichen fahren. Ausgenommen davon sind Taxis und Lieferwagen.
In Barcelona sollen ab 2020 ältere Pkw - nach Schätzung der Stadt sind das knapp 120'000 oder 17 Prozent aller Autos - völlig aus dem zentralen Stadtbereich verbannt werden.
Zurück zur Startseite