TV-Tipp Wie Sportler schnell wieder fit werden

tsch

16.8.2018

Wie erholt man sich richtig nach intensivem Sporttraining? Wissenschaftler arbeiten im sogenannten «RegMan»-Projekt an technologischen Lösungen, die individuell die Leistungsgrenzen von Athleten überwachen sollen.

Wenn von vermeintlichen «Wunder»-Anwendungen oder -Methoden im Zusammenhang mit Leistungssport die Rede ist, wird man schnell skeptisch. Überdurchschnittlich schneller Muskelaufbau und Rekordzeiten, die sich aus den allgemeinen Erkenntnissen über die menschliche Physis kaum herleiten lassen, wecken schnell den hässlichen Doping-Verdacht. In der neuen 3sat-Dokumentation «Regeneration im Eiltempo» von Filmemacher Christian Bock geht es allerdings quasi um das «Danach» - um das verblüffende Tempo, in der Profi-Sportler nach aussergewöhnlichen Leistungen wieder auf die Beine kommen und wie sie ihren erschöpften Körper wieder aufrichten. Naheliegend, dass auch Hobby-Sportler sich von diesen Techniken etwas abgucken wollen.

Regenerationsmassnahmen, die weit über das bekannte «Eisbad» hinausgehen

Im Doku-Bericht ziehen Wissenschaftler sozusagen die ganz grosse Lupe hervor und untersuchen die Wirkung von Regenerationsmassnahmen, die weit über das bekannte «Eisbad» etwa im Fussballer-Mannschaftsbecken hinausgehen. Geklärt werden soll, wie Muskeln, die sich ausgepowert haben, nach grosser Belastung reagieren und wie sich die Blutwerte verändern, wenn Gelenke und das Bindegewebe schmerzen. Unterstützt wird die Forschungsarbeit übrigens durch das vom deutschen Staat mitfinanzierte «RegMan»-Projekt, das gleich mehrere Universitäten einbindet.

Christian Bock sieht sich nun die «RegMan», aber auch weitere Ansätze der modernen Regenerationsforschung genau an. So setzt ein Medizintechnik-Unternehmen einen hochmodernen Sensor-basierten Trainingsmonitor bei den Handballprofis des MT Melsungen ein. Was darauf abgelesen werden kann: Die Wissenschaftler erhalten jederzeit die aktuellen Fitnessdaten, um die Erholungsbedürftigkeit der Sportler schon während des laufenden Trainingsbetriebs ermitteln zu können.

Noch weiter geht Hanno Felder, ein Professor aus Saarbrücken: Er will die Muskeln selbst sozusagen «zum Sprechen bringen». Möglich machen das lückenlose Spannungsmessungen, die rechtzeitig Alarm schlagen sollen, wenn für den Trainierenden die Belastung zu stark wird. Bislang steckt die Entwicklung der sensiblen Messmethodik noch in den Kinderschuhen. Die Daten, die sich wie ein diffuses Rauschen anhören, sind auch für Hanno Felder schwer zu interpretieren. «Wir hören den Muskel zwar, aber wir sprechen seine Sprache noch nicht», sagt er.

Individuelle Methoden für jeden einzelnen Athleten

Schliesslich räumt die 3sat-Dokumentation auch mit populären Mythen auf: «Massagen zum Beispiel bringen fast gar nichts», sagt Tim Meyer, Teamarzt des Deutschen Fussball-Bundes, der das «RegMan»-Projekt leitet. Stattdessen fordert er: Genau wie beim Aufbautraining muss bei der Regeneration auf jeden Athleten individuell geachtet werden.

Fortgesetzt und vertieft wird das Thema direkt im Anschluss: Ab 21 Uhr diskutiert bei Gert Scobel eine Expertenrunde über das spannende Thema, das auch viele Freizeitsportler interessieren dürfte.

Die Doku «Regeneration im Eiltempo» läuft am Donnerstag, 16. August, um 20.15 Uhr auf 3sat. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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