Zweifache Mutter Ukrainische ESC-Siegerin flüchtet aus Kiew – und tritt heute Abend auf

klm

4.3.2022

Jamala, die ukrainische ESC-Gewinnerin von 2016, dokumentiert auf den sozialen Medien ihre Flucht aus der Ukraine. Nachdem sie am 28. Februar das Land verliess, steht sie heute, Freitag, bereits wieder auf der TV-Bühne. 

klm

4.3.2022

In ihrem Song «1944» verarbeitete die Sängerin Jamala das Schicksal ihrer Vorfahren, die wegen des Sowjet-Regimes im Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten. Damit gewann die Ukrainerin 2016 den Eurovision Song Contest. 

Nun musste auch sie selbst ihr Zuhause zurücklassen. Nach der russischen Invasion flüchtete Jamala mit ihren zwei Kindern aus ihrer Heimatstadt Kiew, wie sie auf ihrem Instagram-Profil dokumentiert. Ihren Ehemann musste sie zurücklassen.

«Gestern Abend habe ich bei Bombenlärm in 15 Minuten alles zusammengerafft, wie meine Urgrossmutter 1944, und mit den Kindern auf dem Arm die Wohnung verlassen», schreibt sie zu Fotos, die sie mit ihren Söhnen im Auto zeigen.

«Zwei Kilometer in vier Stunden»

Vier Tage habe die Familie im Auto verbracht, dabei seien sie nur quälend langsam gereist: «Zwei Kilometer in vier Stunden – ungefähr so ging es voran.» Proviant sollen sie keinen dabei gehabt haben: «Im Schockzustand schien niemand auch nur an Essen zu denken.» 

Jamala und ihre Kinder fuhren zu ihrer Schwester, die in Istanbul lebt. Dort sind sie am 28.2. sicher angekommen. Aus der Türkei ruft die Sängerin zum Widerstand gegen Russland auf: «Wir müssen Putins Krieg stoppen! Steht der Ukraine bei. Helft uns, unser Land zu retten.» 

Heute, am 4.3., wird Jamala schon wieder auf der Bühne stehen. Wie der deutsche Rundfunk gestern bekannt gab, wird die ESC-Gewinnerin an der deutschen Vorentscheidungs-Show teilnehmen. Dort wird sie auch ihren Hit «1944» singen.