Die nächste GenerationDiese Thronfolger*innen warten auf die Krone ihres Landes
red.
29.12.2023
Die Zukunft der Monarchien: Wer in Europa auf den Thron wartet
Prinzessin Elisabeth von Belgien, Herzogin von Brabant, ist die erste Frau überhaupt, die nach einer Verfassungsänderung den Thron besteigen darf.
Bild: Jasper Jacobs/BELGA/dpa
Kronprinzessin Amalia der Niederlande soll möglichst unbelastet aufwachsen, das wünschen sich ihre Eltern König Willem-Alexander und Máxima. So weit wie möglich, zumindest.
Bild: Koen Van Weel/ANP/dp
Prinz William, Herzog von Cambridge, sitzt bei der Eröffnung des Parlaments im House of Lords neben der Krone auf seinem Platz. Er wird der nächste König Grossbritanniens.
Bild: Ben Stansall/PA Wire/dpa
Frederik, Kronprinz von Dänemark und Königin Margrethe II. von Dänemark stehen vor dem Brandenburger Tor. Er wird der Thronfolger.
Bild: Bernd von Jutrczenka/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa
Der norwegische Kronprinz Haakon hat schon mehrmals seinen Vater, König Harald V. vertreten, als es ihm gesundheitlich nicht gut ging.
Bild: Marcus Brandt/dpa POOL /dpa
Ihr Vater König Carl XVI. Gustaf habe ihr beigebracht, was Pflicht bedeute, sagte Kronprinzessin Victoria von Schweden kürzlich.
Bild: Britta Pedersen/dpa
Prinzessin Leonor, nachdem sie ihren Eid auf die Verfassung vor den Cortes Generales im Abgeordnetenhaus abgelegt hat. Leonor hat an ihrem 18. Geburtstag den Verfassungseid im Unterhaus des spanischen Parlaments abgelegt.
Bild: Raúl Terrel/EUROPA PRESS/dpa
Prinzessin Gabriella (l-r), Prinzessin Charlène von Monaco, Prinz Jacques von Monaco, Prinzessin Stephanie von Monaco und Prinz Albert II. von Monaco nehmen an einer Zeremonie im Fürstenpalast von Monaco anlässlich des Nationalfeiertags am 19. November 2023 in Monaco teil.
Bild: Valery Hache/AFP Pool via AP/dpa
Erbgrossherzog Guillaume von Luxemburg an einem Anlass im Mai 2013.
Bild: Imago
Prinz Alois von und zu Liechtenstein bei einem Treffen mit dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im September 2023 in Belgien.
Bild: IMAGO/Photo News
Die Zukunft der Monarchien: Wer in Europa auf den Thron wartet
Prinzessin Elisabeth von Belgien, Herzogin von Brabant, ist die erste Frau überhaupt, die nach einer Verfassungsänderung den Thron besteigen darf.
Bild: Jasper Jacobs/BELGA/dpa
Kronprinzessin Amalia der Niederlande soll möglichst unbelastet aufwachsen, das wünschen sich ihre Eltern König Willem-Alexander und Máxima. So weit wie möglich, zumindest.
Bild: Koen Van Weel/ANP/dp
Prinz William, Herzog von Cambridge, sitzt bei der Eröffnung des Parlaments im House of Lords neben der Krone auf seinem Platz. Er wird der nächste König Grossbritanniens.
Bild: Ben Stansall/PA Wire/dpa
Frederik, Kronprinz von Dänemark und Königin Margrethe II. von Dänemark stehen vor dem Brandenburger Tor. Er wird der Thronfolger.
Bild: Bernd von Jutrczenka/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa
Der norwegische Kronprinz Haakon hat schon mehrmals seinen Vater, König Harald V. vertreten, als es ihm gesundheitlich nicht gut ging.
Bild: Marcus Brandt/dpa POOL /dpa
Ihr Vater König Carl XVI. Gustaf habe ihr beigebracht, was Pflicht bedeute, sagte Kronprinzessin Victoria von Schweden kürzlich.
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Prinzessin Leonor, nachdem sie ihren Eid auf die Verfassung vor den Cortes Generales im Abgeordnetenhaus abgelegt hat. Leonor hat an ihrem 18. Geburtstag den Verfassungseid im Unterhaus des spanischen Parlaments abgelegt.
Bild: Raúl Terrel/EUROPA PRESS/dpa
Prinzessin Gabriella (l-r), Prinzessin Charlène von Monaco, Prinz Jacques von Monaco, Prinzessin Stephanie von Monaco und Prinz Albert II. von Monaco nehmen an einer Zeremonie im Fürstenpalast von Monaco anlässlich des Nationalfeiertags am 19. November 2023 in Monaco teil.
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Erbgrossherzog Guillaume von Luxemburg an einem Anlass im Mai 2013.
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Prinz Alois von und zu Liechtenstein bei einem Treffen mit dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im September 2023 in Belgien.
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70 Jahre lang war er Monarch im Wartestand. Mittlerweile ist Charles tatsächlich britischer König – und hat mit Sohn William einen erfahrenen Thronfolger. Wie sieht es im Rest von Europa aus?
red.
29.12.2023, 20:09
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
König Charles III. musste sehr lange auf die Krone warten. Seit dem Tod seiner Mutter Elizabeth II. am 8. September 2022 ist Charles König des Vereinigten Königreiches. Der König war zum Zeitpunkt der Thronbesteigung im Alter von 73 Jahren älter als jeder britische Monarch vor ihm.
Wie sieht es in den anderen europäischen Königshäusern aus? Eine Zusammenfassung.
Eine ist seit kurzem volljährig, einer wandelt auf den Spuren von Rekordhalter Charles, und einer weiss wohl kaum, was einmal auf ihn zukommen wird.
Vorhang auf für die künftigen König*innen Europas – und einen Fürsten.
Ein Überblick der Thronfolger*innen.
Belgien: Die erste ihrer Art
Da Frauen in Belgien erst seit einer Verfassungsänderung Anfang der 1990er-Jahre den Thron besteigen können, ist Prinzessin Elisabeth die erste Thronfolgerin überhaupt in dem kleinen Land.
Genau wie die Männer vor ihr legte die 22-Jährige in diesem Jahr den Offizierseid ab. Das Älteste von vier Geschwistern machte den Schulabschluss in Wales und absolvierte die Königliche Militärschule in Belgien.
Derzeit studiert Elisabeth am Lincoln College der Universität Oxford. Nach Angaben des Palasts geht sie gerne Skifahren, Rudern und Segeln, ausserdem kocht sie gerne.
Die Herzogin von Brabant, wie ihr offizieller Titel lautet, gilt als beliebt beim Volk – das Königshaus ist ein wichtiger Stabilitätsfaktor im traditionell zerstrittenen Land zwischen Nordsee und Ardennen.
Niederlande: «Taschengeld» in Millionenhöhe möglich
Kronprinzessin Amalia, die am 7. Dezember ihren 20. Geburtstag feierte, soll möglichst unbelastet aufwachsen. Sie studiert zurzeit in Amsterdam. König Willem-Alexander und seine Frau Máxima gönnen ihr und ihren Schwestern Alexia (18) und Ariane (16) eine relativ normale Jugend.
Doch seit ihrem 18. Geburtstag hat die Oranje-Prinzessin offizielle Pflichten und gehört als Thronfolgerin dem Rat des Staates an, einem Beraterorgan der Regierung. Dort hielt sie auch ihre erste offizielle Rede.
Anfang dieses Jahres machte Amalia ihre erste grosse Reise als Kronprinzessin – zu den sechs Karibik-Inseln, die zum Königreich gehören. Und sie ist beim «Prinsjesdag» dabei, der Eröffnung des parlamentarischen Jahres im September.
Übrigens hat Amalia auch Anspruch auf ein «Taschengeld» von rund 1,6 Millionen Euro im Jahr. Doch als die Unruhe darüber im Volk gross war, beschloss sie, vorerst darauf zu verzichten: «Ich finde das unangenehm, solange ich noch keine Gegenleistungen bringen kann.»
Grossbritannien: Der Bekannteste steht schon oft im Mittelpunkt
Prinz William ist wohl der bekannteste Thronfolger in Europa. Dass der 41-Jährige ähnlich lange wie Vater Charles (75) auf den Königstitel warten muss, gilt als unwahrscheinlich. Der amtierende Monarch stand 70 Jahre lang in den Startlöchern, bis er im September 2022 auf seine Mutter Queen Elizabeth II. folgte. Mit Ehefrau Prinzessin Kate und den Kindern Prinz George (10), Prinzessin Charlotte (8) und Prinz Louis (5) gilt William als Symbol für eine moderne Zukunft der Monarchie.
Mit den Aufgaben eines Königs ist William bereits vertraut und vertritt die Royal Family bei zahlreichen Terminen im In- und Ausland. Wie seinem Vater liegen ihm besonders Umwelt und Natur am Herzen. Mit dem Earthshot Prize hat William eine Auszeichnung ins Leben gerufen, die Nachhaltigkeit fördert. Zudem machte er mit Tierfilmer David Attenborough wiederholt auf den Tierschutz aufmerksam.
Kronprinz Frederik wandelt sich langsam zu einer Art dänischem Prinz Charles. Seine Mutter ist seit dem Tod von Queen Elizabeth II. die dienstälteste Monarchin der Welt, der Sohn nun seit 53 Jahren Thronfolger und tatsächlich leicht ergraut.
Als sich Königin Margrethe II. im Frühjahr am Rücken operieren lassen musste, vertrat Frederik die 83-Jährige bereits und nimmt auch jetzt Termine wahr, die sie früher selbst erledigt hat.
Ansonsten macht der 55-jährige Frederik vor der Frauenhandball-WM der Nationalmannschaft Mut, ist Mitglied der Jury zur Auswahl der Sportler des Jahres und engagiert sich für die Laufgemeinschaft Royal Run, zu der sich in diesem Jahr mehr als 90'000 Menschen angemeldet haben.
Seit Kurzem kann Frederik auf die Hilfe seines ältesten Sohnes Prinz Christian zurückgreifen, der im Oktober 18 Jahre alt wurde und seinen Vater und die Königin jetzt offiziell vertreten darf.
Norwegen: Thronfolger mit Übung
Der norwegische Kronprinz Haakon hat schon eine gewisse Übung. Sein Vater König Harald V. (86) hat immer wieder gesundheitliche Probleme und lässt sich dann von seinem Sohn vertreten. Haakon engagiert sich unter anderem für Umweltfragen und besuchte im November eine deutsch-norwegische Konferenz zum klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft. Dort nannte er den grünen Wandel eine Notwendigkeit und eine Chance, räumte aber auch ein: «Wir haben nicht genug getan und kommen nicht schnell genug voran.»
Der 50-Jährige hat gerade seinen Vertrag als Sonderbotschafter des UN-Entwicklungsprogramms UNDP verlängert und setzt sich für den Kampf gegen Armut sowie für die nachhaltige Nutzung der Meere ein. Aber auch in Verteidigungsfragen engagiert er sich. Die seien leider relevanter, «als wir gehofft haben», sagte der musikinteressierte Haakon, der begeisterter Surfer ist und als Norweger natürlich Ski fährt – nicht nur im Schnee, sondern auch auf dem Wasser.
Wie ernst sie es mit ihrem Engagement für Friedensarbeit meint, hat Kronprinzessin Victoria gerade erst in Deutschland gezeigt, als sie zum Volkstrauertag an die Feldzüge Schwedens im Dreissigjährigen Krieg (1618 bis 1648) erinnerte. «Als Schwedin ist mir bewusst, dass dieser Krieg in Deutschland lange als Ur-Katastrophe betrachtet wurde», sagte die 46-Jährige auf Deutsch, der Sprache ihrer Mutter, und rief zur Achtung des internationalen Völkerrechts auf.
Victoria hat einen Abschluss in Friedens- und Konfliktforschung sowie eine militärische Grundausbildung absolviert. Sie setzt sich für Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsfragen ein und engagiert sich für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Ihr Vater König Carl XVI. Gustaf habe ihr beigebracht, was Pflicht bedeute, sagte sie in Berlin und betonte, Pflicht habe auch ihre schönen Seiten: «Sie gibt uns die Möglichkeit, Teil von etwas zu werden, das viel grösser ist als wir selbst.»
Spanien: Volljährig und beim Militär durch den Schlamm
Kronprinzessin Leonor wird als ältestes Kind von König Felipe VI. und Königin Letizia schon von klein an auf ihre Rolle vorbereitet. Das zierliche blonde Mädchen mit dem oft verträumten Gesicht ist die Hoffnung der Monarchie, die durch Skandale an Ansehen verloren hatte.
Am 31. Oktober, ihrem 18. Geburtstag, legte sie den Eid auf die Verfassung ab. Sollte sie irgendwann die Nachfolge ihres Vaters (55) antreten, würde Leonor das erste weibliche Staatsoberhaupt Spaniens seit 1868 werden.
Mit vier Jahren nahm Leonor erstmals an einem Empfang teil. Thronfolgerin wurde sie, als ihr skandalumwitterter Grossvater König Juan Carlos 2014 abdankte.
Sie besuchte wie ihre jüngere Schwester Sofía eine Privatschule in Madrid und für die letzten beiden Jahre vor dem Abitur eine weitere in Grossbritannien. Danach trat sie eine dreijährige Militärausbildung an. Die künftige Oberbefehlshaberin lernt schiessen, klettert in Panzer und muss wohl auch in Militärmontur durch den Schlamm robben.
Monaco: Der Jüngste im Bunde
Für Prinz Jacques dürfte die Nachfolge noch keine grosse Rolle spielen. «Er ist noch klein, nur acht Jahre alt», sagte Fürst Albert II. kürzlich der Zeitung «Corriere della Sera» über seinen Sohn. «Aber in ein paar Jahren werde ich beginnen, ihn auf die Verantwortung vorzubereiten.»
Schon jetzt zeigen sich Jacques und Zwillingsschwester Gabriella bei einigen Terminen. Mutter Fürstin Charlène betonte aber, sie sollten wie andere Kinder leben. Jacques sei sehr zurückhaltend, aber beobachte viel, trainiere zum Beispiel Taekwondo.
Dass Jacques der Thronfolger ist, obwohl Gabriella zwei Minuten eher zur Welt kam, liegt daran, dass das Fürstentum den ersten männlichen Nachkommen als Thronfolger vorsieht. Und weil dieser ein eheliches Kind sein soll, fällt die Rolle Jacques zu und nicht dem 20-jährigen Halbbruder der Zwillinge, Alexandre Grimaldi.
Luxemburg und Liechtenstein: Im Schatten der Grossen
Sie werden oft übersehen im Reigen der europäischen Adelshäuser. Doch auch beim Grossherzogtum Luxemburg und dem Fürstentum Liechtenstein handelt es sich um Erbmonarchien. In Luxemburg wird einmal Erbgrossherzog Guillaume (42) an die Spitze rücken.
Der älteste Sohn von Grossherzog Henri (68) machte in der Schweiz seinen Schulabschluss und wurde anschliessend in Grossbritannien zum Offizier ausgebildet, bevor er dort und in Frankreich studierte. Mit Ehefrau Stéphanie hat er zwei kleine Söhne.
In Liechtenstein hat der Thronfolger bereits das Sagen. Fürst Hans-Adam II. (78) übergab seine Aufgaben 2004 an seinen ältesten Sohn Erbprinz Alois (55). «Gemeinsam repräsentieren sie die Kontinuität des Fürstenhauses und die Stabilität des Landes», wird in Vaduz betont.
Auch Alois wurde an der britischen Militärakademie Sandhurst ausgebildet, diente anschliessend in London und Hongkong. Ehefrau Sophie ist eine Tochter von Max Herzog in Bayern. Das Paar hat drei Söhne und eine Tochter.
Annette Birschel, Martin Roy und Benedikt von Imhoff, dpa