Söhne und Töchter von ... Zoë Kravitz, Dakota Johnson, Leni Klum – berühmt, aber auch talentiert?

Von Carlotta Henggeler

8.1.2023

Kinder berühmter Eltern kommen privilegiert auf die Welt. Ergo ist es für sie ein Kinderspiel, im Showbiz Fuss zu fassen, denken viele. Auf Social Media regt sich Widerstand gegen die sogenannten Nepo-Babys. 

Von Carlotta Henggeler

Zoë Kravitz spielt schon in grossen Hollywoodproduktionen wie «Mad Max 4», «The Batman» und «X-Men» mit. Kein Wunder, hat sie ihre kometenhafte Karriere bereits im Highschool-Alter gestartet. Dank ihrer Gene geniesst sie einen entscheidenden Startvorteil: Ihre Eltern heissen nämlich Lenny Kravitz und Lisa Bonet («The Cosby Show»). 

Dasselbe könnte man auch von «Fifty Shades of Grey»-Hauptdarstellerin Dakota Johnson denken. Ihre Mutter ist Melanie Griffith («Working Girl») und ihr Papa Don Johnson («Miami Vice», «Django Unchained»). Schauspiel-Legende Tippi Hedren («Die Vögel») wiederum ist Dakotas Grossmutter mütterlicherseits.

Ist es wirklich ein Vorteil, wenn die Eltern schon gemachte Showbiz-Leute sind? Bekommen deren Kids deshalb die Traumjobs in Hollywood?

Über Nepotismus (Vetternwirtschaft) ist im Internet gerade eine neue Debatte entbrannt.

Der Duden schreibt zum Begriff Nepotismus: Bevorzugung von Verwandten und Freunden bei der Besetzung von Stellen, bei der Vergabe von Aufträgen oder Ähnlichem ohne Rücksicht auf die fachliche Qualifikation, Eignung usw.; auch unter Nepotismus bekannt.

Nepotismus ist nicht neu – aber das Thema regt auf. Auf Social-Media-Plattformen wie TikTok oder Instagram üben User Kritik und nennen die privilegierten Nachkommen abschätzig Nepo-Babys.

Ein Phänomen, das sich nicht nur in der Schauspielerei findet. Auch im Modelbusiness gibt es einige Beispiele. Leni Klums Mutter ist «GNTM»-Host Heidi, Kaia Gerbers Mom heisst Cindy Crawford.

Jamie Lee Curtis wehrt sich öffentlich

Jamie Lee Curtis hat sich kürzlich zum Thema Nepotismus geäussert. Die Golden-Globe-Gewinnerin ist die Tochter der Schauspiel-Legenden Janet Leigh und Tony Curtis.

Das «New York Magazine» veröffentlichte 2022 eine Reportage mit dem Titel «The Year of the Nepo Baby» und beschrieb die Abstammung vieler Hollywoodschauspieler*innen in Diagrammen. Darunter war auch Jamie Lee Curtis. Das Magazin untersuchte zudem, inwiefern Vetternwirtschaft einen Vorteil im Showbusiness verschaffe. 

Jamie Lee Curtis liess die Vorwürfe nicht auf sich sitzen und äusserte sich via Instagram. Auch der «Hollywood Reporter» griff das brisante Thema auf. 

Können nicht so tun, als gäbe es diese Vorteile nicht

Jamie Lee Curtis startete ihre Karriere 1977 mit Auftritten in den Kultserien «Quincy» und «Columbo». In ihrem Nepo-Post geht sie darauf ein: «Ich habe nie verstanden und werde es auch nie verstehen, welche Qualitäten mich an jenem Tag angestellt haben, aber seit meinen ersten beiden Zeilen in ‹Quincy› als Vertragsschauspielerin in den Universal Studios bis zu diesem letzten spektakulären kreativen Jahr, 44 Jahre später, vergeht kein Tag in meinem Berufsleben, an dem ich nicht daran erinnert werde, dass ich die Tochter von Filmstars bin.»

Diese Diskussion versuche sie «herabzusetzen, zu verunglimpfen und zu verletzen». Auf dem Foto ist sie als Kleinkind im Schosse ihrer Familie zu sehen.

Sie wolle nicht so tun, als gäbe es keine Vorteile, wenn man A-Listen-Eltern habe. Jamie Lee Curtis widerspricht aber der Verallgemeinerung, dass sie oder andere Promikids, die in berühmten Familien hineingeboren werden, kein Talent hätten. 

Jamie Lee Curtis schlussfolgert zur Debatte: «Können wir also in diesen schwierigen Tagen, in denen es so viel Wut in der Welt gibt, einfach versuchen, die leise Stimme zu finden, an die uns der brillante Film ‹Everything Everywhere All at Once› erinnert. Notiz an mich selbst: Seid gütig, seid gütig, seid gütig.»


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