Das Schweizer Eishockey freut sich über die ausgesprochene Bundeshilfe für den Sport. Ligadirektor Denis Vaucher deutet das «als ganz starkes Zeichen der Politik an den Sport».
«Zuerst möchten wir dem Bundesrat herzlich danken für die Unterstützung», so Denis Vaucher, «sie ist nicht selbstverständlich. Alle, die behauptet haben, der Sport verfüge in der Politik über keine Lobby, wurden anders belehrt. Wir verfügen durchaus auch über eine Lobby, wobei wir uns gemeinsam mit dem BASPO und Swiss Olympic auch mit Vehemenz um Lösungen bemüht haben.»
Dass in der Erklärung des Bundesrats von Ertragsausfällen ab 1. Juni für sechs Monate die Rede war, sei primär wegen des Fussballs so. Man könne aus diesem Fahrplan heraus nicht schlussfolgern, dass bis Ende November sicher nicht vor Publikum gespielt werden könne. Die neue Eishockey-Saison soll am 18. September beginnen; ab diesem Datum kann das Eishockey Erwerbsausfälle geltend machen.
«Die Darlehen des Bundes sind an die Bedingung geknüpft, dass gespielt wird», sagt Denis Vaucher. Und der Bund will die Unterstützung des Sports nicht zum Fenster raus werfen. Die Darlehen müssen zurückbezahlt werden. Entsprechend wurden sie mit strengen Auflagen verknüpft. Die Klubs müssen die Spielerlöhne in den nächsten drei Jahren um mindestens 20 Prozent reduzieren.
«Die Konditionen für Darlehen sind hart und herausfordernd», so Vaucher. «Es ist ganz wichtig, dass wir auf der Kostenseite auch Massnahmen ergreifen, damit die Darlehen auch zurückbezahlt werden können.»
Dass sich die Politik in die Lohnpolitik der Klubs einmischt, stört im Eishockey niemanden. Stellvertretend für viele Klubvertreter sagt Marc Lüthi (CEO des SC Bern): «20 Prozent reichen nicht». Erwartet wird, dass die Durchschnittslöhne im Eishockey markanter sinken werden.