Das Coronavirus ist vor den ersten Achtelfinal-Rückspielen auch in der Champions League das bestimmende Thema. Valencia muss seine Aufholjagd gegen Atalanta Bergamo ohne Publikum starten.
Der FC Valencia hat im heimischen Estadio Mestalla schon häufiger grosse Handicaps wettgemacht. Zum Beispiel vor sechs Jahren in der Europa League gegen den FC Basel, als die Spanier nach einem 0:3 in der Schweiz noch in die nächste Runde vorstiessen. Der Support der Aficionados im engen Stadion-Kessel spielte dabei eine wesentliche Rolle.
Wenn Valencia am Dienstag gegen Atalanta Bergamo das 1:4 aus dem Hinspiel aufholen muss, wird das Stadion leer sein. Zwar sind Geisterspiele in Spanien wegen des Coronavirus an sich noch kein Thema, aber der Auftritt des Gastes aus der Roten Zone der Lombardei sorgt nun für eine erste Ausnahme.
Im Lager von Valencia nimmt man den Entscheid der Behörden nicht kommentarlos hin. Captain Daniel Parejo wetterte auf Instagram: «Das ist ein schlechter Witz. In Valencia schlendern Familien durch die Strassen. Du darfst deinen Verwandten am Flughafen abholen, wo du mit hunderten von Menschen in Kontakt trittst. Aber wir vom FC Valencia müssen den wichtigsten Match der Saison unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen.» Für die Sportzeitung «Marca» ist deshalb klar: «Der grösste Gegner Valencias ist das Coronavirus.»
Volles Stadion in Leipzig
Bundesligist Leipzig hat das Problem eines Geisterspiels (noch) nicht. In Deutschland ist das Veranstaltungsverbot von Seiten des Bundes nur eine Empfehlung. Entschieden wird darüber von den lokalen Behörden. Die Stadt Leipzig gab nun RB Leipzig grünes Licht für ein Spiel mit Zuschauern. Somit strebt «RB» mit der Unterstützung von rund 40'000 Fans den erstmaligen Einzug in die Viertelfinals der Champions League an. Die Ausgangslage gegen Tottenham Hotspur ist nach dem 1:0 in London vielversprechend.
Allerdings ist der Spielfluss von Leipzig seit dem Erfolg im Hinspiel vor knapp drei Wochen ins Stocken geraten. In der Bundesliga gab es zuletzt zwei Unentschieden gegen Bayer Leverkusen und Wolfsburg – und vor allem dürftige spielerische Leistungen. «Wir hatten die Tempowechsel nicht drin, waren sehr ungenau. Alles war zu statisch», kritisierte Sportdirektor Markus Krösche.
Gegen José Mourinhos Tottenham hoffen die Leipziger auf etwas mehr Platz als in der Bundesliga am letzten Samstag, als es in Wolfsburg trotz über 60 Prozent Ballbesitz nur eine gefährliche Torszene gab. «Tottenham wird offener spielen, denn ein 0:0 reicht ihnen nicht. Es könnte uns viel Raum hinter der Abwehr geben», sagte Torhüter Peter Gulasci.