Allgemeines Auf Sport-Toto-Gesellschaft folgt Stiftung Sportförderung Schweiz

sda

25.11.2022 - 17:45

Jürg Stahl, der Präsident von Swiss Olympic, durfte auf ein sportlich wie finanziell erfolgreiches Jahr zurückblicken
Jürg Stahl, der Präsident von Swiss Olympic, durfte auf ein sportlich wie finanziell erfolgreiches Jahr zurückblicken
Keystone

In der Förderung des Schweizer Sports gibt es ab dem 1. Januar 2023 einen Systemwechsel. Ab dann übernimmt die Stiftung Sportförderung Schweiz die Mittelvergabe von der Sport-Toto-Gesellschaft.

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Auf fast 54,2 Millionen Franken – und damit über sechs Millionen höher als im Vorjahr, als ebenfalls bereits ein so hoher Unterstützungsbeitrag wie noch nie zuvor ausbezahlt worden war – lautete der diesjährige Rekord-Check der Sport-Toto-Gesellschaft an Swiss Olympic. Die STG stellte damit in ihrer fast 80-jährigen Geschichte dem Schweizer Sport insgesamt über 2,5 Milliarden Franken zur Verfügung, wobei die Förderbeiträge in den letzten Jahren markant gestiegen sind.

«Mit der Sport-Toto-Gesellschaft verfügten wir in den vergangenen Jahrzehnten über eine ebenso verdienstvolle und grosszügige Partnerin», würdigte Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl die langjährige Partnerschaft. Die STG wird nun aufgelöst, weil die Kantone im Rahmen des neuen Geldspielgesetzes einen Systemwechsel anstrebten. «Die Kantone wollen mehr verstehen vom und mehr Anteil nehmen am Sport», erklärte Paolo Beltraminelli, der Präsident der Stiftung Sportförderung Schweiz, den Wechsel im Sportfördersystem. Die öffentlich-rechtliche SFS bezweckt neu die Förderung des national organisierten Sports und soll die unabhängige Mittelvergabe sicherstellen.

Mindestens 60 Millionen jährlich bis 2026

Die Stiftung Sportförderung Schweiz beantragt die Fördergelder für den Sport bei der interkantonalen Fachdirektorenkonferenz Geldspiele (FDKG). Um dem Sport mehr Planungssicherheit zu geben, werden diese Gelder jeweils für einen Zeitraum von vier Jahren beantragt. Damit soll die Abhängigkeit von Lotteriegewinnen reduziert werden.

Der für die Periode 2023 bis 2026 eingereichte Antrag wurde am vergangenen Montag von der FDKG genehmigt. Damit erhält der nationale Sport in dieser Phase aus Reingewinnen der Lotterien jährlich 60 Millionen Franken als Basisbeitrag. Dies entspricht ungefähr dem Betrag, der in den vergangenen Jahren in den Sport floss. Die Fördergelder werden weiterhin jährlich an die Empfänger ausbezahlt, davon 88 Prozent (52,8 Millionen) an den Dachverband Swiss Olympic, ein Teil wie bis anhin direkt an den Schweizer Fussball- und den Eishockeyverband. Diese zwei Verbände generieren am meisten Sportwetten.

Bis zu 15 Millionen zusätzlich

Neu könnten zudem zusätzlich jährlich bis zu maximal 15 weitere Millionen an spezifischen Fördergeldern fliessen. Dieser Beitrag für spezielle Förderbereiche wird nur ausgerichtet, sofern die Gewinnentwicklung der beiden Lotteriegesellschaften Swisslos (Deutschschweiz und Tessin) und Loterie Romande dies erlaubt.

Für den Bezug dieser Mittel muss Swiss Olympic konkrete Projekte einreichen. Diese beziehen sich aktuell auf sieben Förderbereiche, unter anderem Frauenförderung, Behindertensport/Inklusion, Athletenförderung und Professionalisierung der Nachwuchs-Trainerinnen und -trainer.

Swiss Olympic rechnet für 2023 mit Gewinn

Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl durfte in Zürich anlässlich der 26. Versammlung des Sportparlaments von einem sportlich wie finanziell sehr erfolgreichen Jahr berichten.

Swiss Olympic stehe auch künftig auf gesunden Beinen und dürfe zuversichtlich in die Zukunft schauen, rapportierte Stahl dem obersten Organ des Dachverbands des Schweizer Sports. Beim Budget für 2023 rechnet Swiss Olympic bei einem Gesamtertrag von 101,4 Millionen Franken mit einem Gewinn von gut einer halben Million.

Die Delegierten der Mitgliedsverbände von Swiss Olympic stimmten zudem dem revidierten Ethik-Statut für den Schweizer Sport sowie der Aufnahme von Swiss Slackline als neuem Mitgliedsverband zu. Der Dachverband des Schweizer Sports umfasst künftig 109 Mitglieder, aufgeteilt in 82 nationale Sportverbände und 27 Partnerorganisationen.

Aus Gründen der Good Governance ergab sich im Exekutivrat von Swiss Olympic eine Änderung. Matthias Remund, der Direktor des Bundesamts für Sport, schied nach 17 Jahren aus dem strategischen Organ des Dachverbands des Schweizer Sports aus.