Eitel Sonnenschein herrscht in Crans-Montana am Mittwoch nur am Himmel. Grund für die Sorgen sind die hohen Temperaturen.
Diese setzen der Piste Mont Lachaux während des ersten Trainings zur Weltcup-Abfahrt der Frauen arg zu.
Delia Durrer, die in Crans-Montana in der Vorwoche im Europacup auf den 3. Platz fuhr, nahm das Wort «frühlingshaft» in den Mund, Lara Gut-Behrami, die Führende im Gesamtweltcup, sprach von «einer ganz schönen Strecke», jedoch auch von schwierigen Bedingungen. «Die Veranstalter geben sich stets Mühe, aber sie müssen immer kämpfen. Gut war die Piste nicht.»
Vor allem der Zielhang war nach dem Training ein Thema. Die Abfahrtsweltmeisterin Jasmine Flury sparte nicht mit Kritik: «Es fühlt sich überhaupt nicht gut an. Es ist extrem weich. Ich hoffe, dass die Piste mit dem Einsatz von Salz und Wasser noch kompakter wird.»
Kritik stösst auf offene Ohren
Noch mehr als der Zustand der Piste ist der Bündnerin der Sprung im Zielhang ein Dorn im Auge. «Im Steilen einen Sprung einzubauen, finde ich schwierig.» Hinzu komme die Art und Weise, wie er aufgebaut sei. «Der Sprung hat so eine Nase, er ist wie ein Kicker. Und danach landet man im weichen Schnee. Es ist nicht das erste Jahr, dass dieser Sprung kein Highlight ist.» Sie verstehe nicht, warum es ihn überhaupt brauche. Die Kritik traf auf offene Ohren bei den Verantwortlichen. Wie der Pisten-Chef Patrice Morisod gegenüber «Blick» sagte, werde der Sprung abgetragen.
Ob die Fahrerinnen jedoch schon am Donnerstag bewerten können, wie die Pistenbauer gearbeitet haben, ist unklar. Zwar wurde der Start des Trainings auf 10 Uhr festgelegt. Doch die Temperaturen sollen gemäss Meteorologen noch einmal steigen. Beim Start auf 2210 Meter über Meer werden 6 Grad Celsius erwartet.
Cheftrainer spricht sich für ein Training aus
«Spekulationen zu machen, ist Blödsinn», sagte Beat Tschuor, der Cheftrainer der Schweizer Frauen, beim Medientreffen nach dem Team Captains Meeting. «Wir werden alles so handhaben wie immer. Stand jetzt findet das Training statt und entsprechend werden wir uns darauf vorbereiten. Jedes Training, das wir machen können, bringt uns weiter.»