Wimbledon Djokovic auf Rekordjagd

ck, sda

11.7.2021 - 04:31

Mental eine Klasse für sich: Novak Djokovic verliert fast nie wichtige Matches
Mental eine Klasse für sich: Novak Djokovic verliert fast nie wichtige Matches
Keystone

In seinem siebten Wimbledon-Final strebt Novak Djokovic seinen sechsten Titel an. Doch für den Serben geht es um weit mehr. Er spielt für die Geschichte.

Keystone-SDA, ck, sda

Zwölf Jahre ist es her, dass Roger Federer in Wimbledon zum 15. Mal ein Grand-Slam-Turnier gewann und damit Pete Sampras' für praktisch unschlagbar gehaltenen Rekord nach weniger als sieben Jahren auslöschte. Mittlerweile liegt die Marke bei 20 und wird von Federer und Rafael Nadal gemeinsam gehalten. Noch.

Rekorde purzeln

Denn Novak Djokovic ist im Eiltempo daran, auch diese Bestmarke regelrecht zu pulverisieren. Der 34-jährige Serbe hat sechs der letzten elf Major-Events gewonnen, in Wimbledon hat er – ausser einer Aufgabe gegen Tomas Berdych – seit 2016 kein Spiel mehr verloren. Der nächste, der versucht, die Dominanz Djokovics zu brechen, ist am Sonntagnachmittag der Italiener Matteo Berrettini. Ein Finaldebütant, dem trotz zuletzt sehr starken Leistungen keine grossen Chancen eingeräumt werden.

Das liegt weniger an Berrettini, als eben am «Kannibalen» Djokovic. Aus der Ruhe bringen lässt er sich nur gelegentlich von Journalisten, wenn er zum Beispiel als «Bösewicht» bezeichnet wird. Auf dem Platz hadert er zwar ab und zu mit sich – um dann umso besser zu spielen.

Djokovic macht keinen Hehl aus seinen Ambitionen. Viel deutlicher als Federer und Nadal verkündet er schon seit längerer Zeit, dass er die wichtigsten Rekorde unbedingt will. Am längsten die Nummer 1 – am Montag werden es 327 Wochen sein – ist er schon, die Grand-Slam-Bestmarke dürfte schon am Sonntag folgen. «Im jetzigen Stadium meiner Karriere zählen für mich eigentlich nur noch die Grand Slams», machte Djokovic auch diese Woche wieder klar. Er dürfte nicht bei 20 stehen bleiben.

Besser als Federer und Nadal

In diesem Jahr ist er dazu auf bestem Weg, etwas zu schaffen, mit dem er endgültig in die Geschichte eingehen würde – endlich mal etwas auch, das weder Federer noch Nadal vor ihm erreichten. Djokovic hat bereits mehr als die Hälfte des Kalender-Grand-Slams in der Tasche. Gewinnt er auch in Wimbledon, fehlt nur noch das US Open. In der gesamten Historie des Tennis haben es nur zwei Männer – Don Budge 1938 sowie Rod Laver 1962 und 1969 – und drei Frauen geschafft, alle vier Major-Turniere im gleichen Jahr zu gewinnen.