Vor Schweiz – Tschechien Ein harter Brocken zum Auftakt

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22.5.2021 - 04:03

Mit Tschechien bekommt es die Schweiz am Samstag im ersten WM-Spiel gleich mit einem sehr harten Brocken zu tun. Das Team von Trainer Patrick Fischer strebt den vierten Auftaktsieg in Folge an.

Keystone-SDA, sfy, sda

Wie die Schweizer beendeten die Tschechen die WM-Vorbereitung ohne Niederlage. Sie bestritten allerdings deutlich mehr Partien – neun gegenüber vier. In den letzten drei Spielen bezwangen sie Finnland (2:1), Schweden (3:2 n.V.) und Russland (4:0). Das unterstreicht, über welche Qualität die Osteuropäer verfügen. Das WM-Startspiel gegen Russland ging allerdings 3:4 verloren.

Fischer ist beeindruckt von den Tschechen: «Sie haben einen guten Lauf, sind körperlich sehr stark und schnell. Mir gefällt ihr gradliniges Spiel. Es gibt für mich in dieser Partie keinen Favoriten, wer an diesem Tag besser spielt, wird gewinnen.»

Im Kader Tschechiens figuriert unter anderen Center Jan Kovar, der in der abgelaufenen Saison der National League der beste Spieler war und massgeblich dazu beitrug, dass der EV Zug zum zweiten Mal nach 1998 Schweizer Meister wurde.

Ein bekanntes Gesicht hierzulande ist auch Dominik Kubalik, der von November 2017 bis am Ende der Saison 2018/19 bei Ambri-Piotta grosse Spuren hinterliess und danach auch in der NHL bei den Chicago Blackhawks mit 51 Toren und 41 Assists in 133 Partien brillierte. Der 25-Jährige ist im aktuellen tschechischen Team einer von sechs Spielern aus der besten Liga der Welt.

Patrick Fischer und Co. haben bislang drei Torhüter, acht Verteidiger und zwölf Stürmer mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren gemeldet. Nicht berücksichtigt wurden bisher die Verteidiger Lukas Frick und Fabian Heldner sowie die Stürmer Killian Mottet, Joël Vermin und Noah Rod. Letzterer ist angeschlagen, Fischer hofft aber, dass er am Sonntag gegen Dänemark oder am Dienstag gegen Schweden wieder fit ist.

Insgesamt dürfen an diesem Turnier aufgrund der Coronavirus-Pandemie 28 statt wie üblich 25 Spieler gemeldet werden. Dass trotz der Quarantäne-Regeln noch weitere Verstärkungen aus der NHL dazustossen, schloss Fischer nicht kategorisch aus, auch wenn es unwahrscheinlich ist.

Die Saison von Roman Josi könnte schon am Sonntag zu Ende gehen, falls die Nashville Predators in der Nacht auf Samstag auch das dritte Playoffspiel gegen die Carolina Hurricanes mit Nino Niederreiter verloren haben.

Das Duell gegen die Tschechen plant Fischer mit folgenden vier Sturmlinien in Angriff zu nehmen: Dario Simion, Enzo Corvi, Gregory Hofmann; Timo Meier, Nico Hischier, Sven Andrighetto; Vincent Praplan, Christoph Bertschy, Tristan Scherwey; Philipp Kuraschew, Andres Ambühl, Fabrice Herzog.

Wer zwischen den Pfosten steht, liess Fischer offen. «Das ist ein Luxusproblem. Wir haben drei absolute Top-Goalies, fühlen uns mit allen wohl. Wer spielt, sehen wir von Match zu Match.» Dennoch ist davon auszugehen, dass Melvin Nyffeler die Nummer 3 ist und sich Leonardo Genoni sowie Reto Berra die Arbeit teilen werden.

An der Bande wird Fischer gleich von drei Assistenten unterstützt: Tommy Albelin, Christian Wohlwend und Marco Bayer. Fischer und Bayer kümmern sich mehr um die Offensive inklusive Powerplay und sechs gegen fünf, Albelin und Wohlwend um das Spiel ohne Scheibe, welches auch das Forechecking beinhaltet, sowie das Boxplay. Das gilt ebenfalls für die Analyse nach der Partie. «So sind wir am effizientesten», sagt Fischer. Die Vorfreude des 45-Jährigen auf das Turnier ist riesig: «Das Kribbeln kommt immer mehr. Ich bin positiv angespannt.»