FCB-Trainer Heiko Vogel erlebt «das bitterste Ende, das man sich vorstellen kann», hat nach dem Ausscheiden aus der Conference League aber nur lobende Worte für seine Spieler übrig.
Als Vincenzo Italiano aufs Podium im Mediencenter des Basler St.-Jakob-Parks tritt, brandet Applaus auf. Die italienischen Medienschaffenden applaudieren dem Trainer der ACF Fiorentina dafür, dass die Toskaner erstmals seit 33 Jahren im Final eines europäischen Klubwettbewerbs stehen.
Gut 20 Minuten später hat Heiko Vogel den Platz seines Trainerkollegen eingenommen. Der FCB-Coach stützt seinen Kopf mit den Händen. Es ist ihm anzusehen, dass die Uhr schon beinahe 1 Uhr nachts anzeigt. Und dass er gerade einen sehr nervenaufreibenden Abend hinter sich hat.
Einen Abend, an dem das Europacup-Abenteuer des FC Basel endet, nachdem der FCB das Halbfinal-Rückspiel in der Conference League gegen Fiorentina 1:3 nach Verlängerung verloren hat. Aufopferungsvoll gekämpft habe sein Team, sagt Vogel und setzt zumindest verbal seinerseits zu Applaus für seine Mannschaft an. «Ich bin unglaublich stolz auf meine Jungs, unglaublich stolz.»
Neben Stolz verspürt Vogel aber in diesem Moment auch «grossen Schmerz». Weil sein Team einen dritten Gegentreffer kassierte, kurz bevor Schiedsrichter José María Sánchez zum Penaltyschiessen geladen hätte. «Das bitterste Ende, das man sich vorstellen kann», nennt es der 47-Jährige, der mit dem FCB in den letzten Wochen auf europäischem Parkett einen beispiellosen Höhenflug erleben konnte, der fast im Final von Prag gemündet wäre.
Wunden lecken vor Lugano
«Es war ein sehr guter Tag, aber kein perfekter», sagt Vogel und führt aus, dass seine Mannschaft zu viele Eckbälle zugelassen und phasenweise nicht konsequent genug verteidigt habe. «Auf diesem Niveau entscheiden die Details. Diesmal leider nicht zu unseren Gunsten.» Dennoch sei er sicher, dass einige Spieler aus dem talentierten FCB-Kollektiv im Lauf ihrer Karriere einmal die Chance erhalten würden, den Final eines europäischen Wettbewerbs zu spielen.
Als der Deutsche auf die anstehende Meisterschaftspartie am Sonntag gegen Lugano angesprochen wird, möchte er nicht wirklich nach vorne blicken und bittet stattdessen um etwas Zeit, das Geschehene dieses Donnerstagabends zu verarbeiten. «Wunden lecken», nennt er das und kündigt an, am Freitag dann in die Mannschaft hineinhorchen zu wollen. «Aber lass mich erst noch etwas leiden», sagt er und hebt die Mundwinkel zu einem etwas gequälten Lächeln.