Die Schweizerinnen enttäuschen beim ersten Abfahrtsrennen der Saison in St. Moritz. Als Beste von ihnen klassiert sich Michelle Gisin im 8. Rang.
Nach den verhaltenen Trainingsleistungen der Schweizerinnen unter der Woche war es keine Überraschung, dass die Einheimischen am Samstag im Kampf um den Sieg nicht mitreden konnten. Dass es am Ende aber nur zu einer Top-10-Rangierung reichte, war dennoch ein arger Dämpfer.
Gisin mit bestem Abfahrtsresultat seit März 2022
Ihre guten Trainingsresultate zumindest halbwegs bestätigen konnte mit Rang 8 Michelle Gisin. Letztmals besser klassiert in einer Weltcup-Abfahrt war die am Dienstag 30-jährig gewordene Engelbergerin beim Saison-Finale in Courchevel im März 2022. In Savoyen hatte sie Rang 4 erreicht. Im vergangenen Winter schaffte sie es in Lake Louise in Kanada und in Crans-Montana ebenfalls auf Platz 8.
Fehlte Gisin auf das Podest fast eine halbe Sekunde, bewegte sie sich an der Spitze eines Quartettes, das enorm eng beisammen war. Corinne Suter als Elfte war lediglich sechs Hundertstel langsamer. «Ich hatte das Hundertstel-Glück heute auf meiner Seite», sagte Gisin, die meinte, alles in allem eine gute Fahrt gezeigt zu haben.
Suter und Gut-Behrami geschlagen
Mit ihrer Fahrt weniger zufrieden war Corinne Suter. «Es war noch nicht das, was ich fahren will. An zwei Stellen habe ich den Speed ein wenig abgestochen», sagte die Olympiasiegerin, die aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung nicht mit ihren Teamkolleginnen nach Copper Mountain reisen konnte und noch etwas Trainingsrückstand hat.
Ebenfalls zu den Geschlagenen gehörte Lara Gut-Behrami. Als 13. verpasste sie erst zum zweiten Mal im sechsten Rennen das Podest. «Es braucht ein wenig Zeit, bis ich wieder alle Stücke zusammen habe», sagte sie und verwies damit die Abschnittszeiten. In der Fläche und im unteren Teil habe sie viel Zeit verloren. Vor allem im Gleiten müsse sie sich noch verbessern. «Dies braucht aber Zeit», so die Tessinerin.
Delia Durrer als Lichtblick
Für einen Lichtblick aus Schweizer Sicht sorgte Delia Durrer. Die junge Nidwaldnerin fuhr mit Startnummer 28 direkt hinter Weltmeisterin Jasmine Flury auf Platz 19, was gleichbedeutend mit ihrem zweitbesten Karriereresultat war. Die 21-Jährige vergab ein noch deutlich besseres Resultat im Mittelabschnitt, in dem sie sich einen Grossteil ihres Rückstandes (1,08 von 1,26 Sekunden) einhandelte.
«Im Training musste man dort noch taktisch fahren. Heute wäre es voll zum Attackieren gewesen. Ich war aber zu zögerlich unterwegs», analysierte Durrer. Es sei jedoch eine solide Fahrt gewesen. «Ich bin sehr happy.»
Am Ende fasste Michelle Gisin den Renntag aus Schweizer Sicht passend zusammen: «Ich wäre lieber Achte geworden und nur die Achtbeste unseres Teams gewesen. Heute war leider kein Schweizer Tag.»