Der FC Zürich kann nach dem kniffligen ersten Auswärtsspiel in der Europacup-Qualifikation weiter von der Champions League träumen. Nach dem 2:3 bei Karabach Agdam muss er sich aber steigern.
Das Beste am Abstecher nach Aserbaidschan zum Hinspiel der 2. Qualifikationsrunde zur Champions League war zweifelsohne das Resultat. Das 2:3 lässt dem FCZ alle Optionen offen. Die Art und Weise, wie das Resultat zustande kam, liefert indes nicht allzu viel Ermutigendes für das Rückspiel am Mittwoch nächster Woche im Letzigrund.
Vor dem heissblütigen Publikum in Baku wurde der FCZ vom regelmässigen Europacup-Teilnehmer, der in der 1. Runde den polnischen Meister Lech Poznan eliminierte, in den ersten 45 Minuten regelrecht vorgeführt. Taktische Korrekturen und eine deutliche Steigerung verhalfen immerhin zu einer ausgeglicheneren zweiten Halbzeit und einem schmeichelhaften Ergebnis.
Anders als der FC Basel, der dem Klub aus Aserbaidschan in der letztjährigen Conference League auswärts ein 0:0 abrang (und ihn zuhause 3:0 besiegte), wurde der FCZ anfangs überrollt. Zwei gute Chancen machten die Gäste in den ersten zehn Minuten noch wett, danach überlistete der Brasilianer Kady Yanick Brecher mit einem platzierten Schuss aus spitzem Winkel. 20 Minuten und einige Chancen später erhöhte der Senegalese Ibrahima Wadji nach einem langen Solo auf 2:0. Am Ursprung der Szene stand ein Ballverlust von Antonio Marchesano, Fidan Aliti machte bei der Abwehrarbeit keine gute Falle.
Im Vergleich zum missglückten Saisonauftakt vier Tage zuvor auf dem Kunstrasen der Young Boys (0:4) liess Trainer Franco Foda alle Neuzugänge zunächst auf der Bank. Doch zur Halbzeit sah er sich ein erstes Mal zum Handeln genötigt. Er brachte Cheick Conde für Marc Hornschuh und drehte an einigen taktischen Schrauben, worauf das Geschehen tatsächlich ausgeglichener verlief.
Durch einen Kopfball von Lindrit Kamberi nach einem Guerrero-Freistoss kam der FCZ nach 65 Minuten verdient zum Anschlusstreffer. Allerdings dauerte es nur wenige Sekunden, bis Wadji Aliti erneut düpierte und ein zweites Mal traf. In der 85. Minute verhalf den Gästen ein von Mirlind Kryeziu verwerteter Foulpenalty erneut zum Anschluss, und dieses Mal hatte das Resultat Bestand.
Karabach – Zürich 3:2 (2:0)
SR Peljto (BIH). – Tore: 17. Kady (Ozobic) 1:0. 36. Wadji (Ozobic) 2:0. 65. Kamberi (Guerrero) 2:1. 66. Wadji (Kady) 3:1. 85. Kryeziu (Foulpenalty) 3:2.
Karabach: Mahammadalijew; Vesovic (78. Husejnow), Medwedew, Medina, Cafarqulijew (71. Bajramow); Jankovic (71. Ibrahimli), Richard; Ozobic (59. Schejdajew); Kady, Wadji (78. Owusu), Zoubir.
Zürich: Brecher; Kamberi, Aliti, Kryeziu, Guerrero; Boranijasevic, Hornschuh (46. Conde), Dzemaili (76. Selnaes); Rohner (76. Rohner), Marchesano (76. Krasniqi), Gnonto (90. Okita).
Bemerkungen: Zürich ohne Omeragic (verletzt). Verwarnungen: 14. Hornschuh (Foul). 16. Kryeziu (Foul). 61. Kady (Foul). 62. Aliti (Foul). 64. Schejdajew (Foul). 88. Selnaes (Foul).