An der GV der FCL Holding AG kam es am Mittwochabend im Aktionärsstreit zum Showdown. Dabei erstattet der Verwaltungsrat gegen Mehrheitsaktionär Alpstaeg Strafanzeige – und wird wiedergewählt.
Bei der Strafanzeige geht es um einen mutmasslich nicht korrekt abgelaufenen Aktiendeal zwischen Alpstaeg und Walter Stierli, dem Ehrenpräsidenten des Super-League-Klubs, aus dem Jahr 2015. Laut einer Mitteilung des Klubs handelt es sich dabei um «Verletzungen von wertpapierrechtlichen Bestimmungen, die Verletzung von diversen verbindlichen Vereinbarungen und mutmasslich strafrechtlich relevante Vorgänge im Zusammenhang mit Aktienübertragungen.»
Mit dem Kauf dieses Aktienpakets von 25 Prozent hielt Alpstaeg seit dem mit 52 Prozent die Mehrheit aller Aktien. Aufgrund der Anzeige durfte Alpstaeg am Mittwoch aber nur mit 27 Prozent seiner Aktienanteile abstimmen und war damit nicht mehr mehrheitsfähig.
Vom Mehrheits- zum Minderheitsaktionär
Als neuer «Minderheitsaktionär» konnte Alpstaeg sein Vorhaben, den gesamten Verwaltungsrat abzusetzen und später als neu gewählter Präsident und Verwaltungsrat seine eigene Entourage im Verein zu installieren, nicht in die Tat umsetzen. Stattdessen wurde der Verwaltungsrat um Präsident Stefan Wolf, Vizepräsident und 48-Prozent-Aktionär Josef Bieri, Ursula Engelberger-Koller und Laurent Prince für eine weitere einjährige Amtsdauer wiedergewählt. Nicht mehr zur Wahl angetreten ist Bruno Affentranger.
Alpstaeg will juristisch dagegen vorgehen
Bernhard Alpstaeg liess im Nachgang der GV in einem Communiqué verlauten, dass er juristisch gegen die vom Verwaltungsrat beschlossene Streichung der Hälfte seiner Aktien aus dem Aktienbuch vorgehen will. «Was sich die Verwaltungsräte der FCL Holding und vor allem Präsident Stefan Wolf und Vizepräsident Josef Bieri leisten, um sich ihre Pfründe zu sichern, das ist der Schweiz und insbesondere des FC Luzern nicht würdig. Das ist reines Schmierentheater. Auf dem Spielfeld würde dafür jeder von diesen Verwaltungsräten augenblicklich die Rote Karte bekommen», liess sich Alpstaeg in der Mitteilung zitieren.
Ausserdem verlangt Alpstaeg, dass die Beschlüsse der Generalversammlung für nichtig erklärt werden. Er überlegt sich auch privat- und strafrechtliche Schritte gegen die einzelnen Verwaltungsräte.
sda