Während Fribourg-Gottéron in der Verlängerung doch noch jubelt, muss Lugano diesmal als Verlierer vom Eis. Die Lakers gewinnen schon wieder, und Ambri tut sich zuhause schwer. Die Fakten der Runde.
Treffsicheres Wochenende für Lehmann
In der letzten Saison absolvierte Marco Lehmann gerade einmal vier Spiele für den SC Bern. In dieser Spielzeit ist der 24-jährige Flügel jedoch bisher fester Bestandteil im Team des neuen finnischen Coaches Jussi Tapola. Und Lehmann scheint das Vertrauen zusehends mit Toren zurückzahlen zu können. Am Freitag gelang ihm beim erknorzten 2:1-Sieg gegen Ajoie der Siegtreffer, keine 24 Stunden später liess er im Derby gegen Biel sein zweites Saisontor folgen. Obwohl die Bieler nach Thierry Baders 2:0 (28.) im letzten Drittel durch Jere Sallinen zweimal verkürzen konnten, kamen die auf Rang 3 liegenden Berner zum vierten Heimsieg in der noch jungen Saison. Joël Vermin gelang mit seinem ersten Saisontreffer acht Minuten vor dem Ende das entscheidende Tor.
Die Lakers kommen langsam in Fahrt
Der Saisonstart der in der letzten Spielzeit so überzeugenden Rapperswil-Jona Lakers war alles andere als gelungen. Nur eines der ersten vier Spiele konnten die St. Galler für sich entscheiden. Die folgenden vier Partien verliefen mit genau umgekehrten Vorzeichen. Nach dem dritten Sieg in den letzten vier Auftritten ist die Mannschaft von Stefan Hedlund auf den achten Rang hochgeklettert. Beim 2:0 gegen Ajoie war Maxime Noreaus Treffer nach knapp zehn Minuten lange Zeit einziges Highlight, ehe Yannick-Lennart Albrecht in der letzten Minute die Siegsicherung mit einem Schuss ins leere Tor gelang.
Ambris Arena ist noch keine Festung
Ambri-Piotta wäre gern ein heimstarkes Team. Die heissblütigen Tifosi in der Gottardo Arena sehen aber in dieser Saison bisher eher ein wechselhaftes Bild. Auf spektakuläre und torreiche Auftritte wie gegen die Lakers zum Saisonstart (5:2) oder die aufwühlende Wende gegen den damaligen Leader Lausanne am Dienstag (5:4) folgen solche wie am Samstag gegen Davos. Das 2:4 gegen die Bündner ist die dritte Heimniederlage im fünften Spiel zuhause. Zwar konnte die Mannschaft von Luca Cereda zweimal einen Rückstand ausgleichen, auf den ersten Treffer im Davoser Dress des slowakischen Stürmers Tomas Jurco (39.) hatten die Biancoblu keine Antwort mehr. Für den HCD und ihren neuen Coach Josh Holden ist es der vierte Sieg in den letzten fünf Spielen.
DiDomenico entscheidend in der alten Heimat
Einst verliess Chris DiDomenico die SCL Tigers Hals über Kopf. Die NHL und die Ottawa Senators ruften. Es sollte ein mässig erfolgreiches Abenteuer werden, eines, das den Kanadier schon bald wieder in die Schweiz zurückkommen liess. Am Samstag war der heissblütige Stürmer ein weiteres Mal zurück an alter Wirkungsstätte, und versetzte dem Langnauer Fan-Herz einen neuerlichen Schlag. Eine gute Minute war in der Verlängerung gespielt, ehe DiDomenico Stéphane Charlin im Tor der Tigers bezwingen konnte. Zuvor waren die Emmentaler im ersten Drittel durch den fünften Saisontreffer von Topskorer Aleksi Sarela in Führung gegangen, ehe Christoph Bertschy kurz vor der ersten Pause ausglich. Durch den abgeluchsten Punkt verhindern die Langnauer den vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze der Freiburger, die nun punktgleich mit den ZSC Lions sind.
Luganos Penalty-Glück aufgebraucht
Am Freitag hatte Lugano im Derby gegen Ambri-Piotta erst einen 0:2-Rückstand wettgemacht und schliesslich 4:3 im Penaltyschiessen gewonnen. Diesmal schien es gegen Kloten ähnlich zu laufen, aus dem 0:2 machte das Team von Luca Gianinazzi ein 3:2, und nach dem vierten Saisontreffer von Mischa Ramel für die Klotener stand erneut Überzeit an. Und diesmal hatten die Luganesi in der Kurzentscheidung weniger Glück. Luca Fazzini scheiterte mit seinem zweiten Versuch an Ex-Lugano-Goalie Sandro Zurkirchen, womit die Luganesi die fünfte Niederlage im achten Spiel hinnehmen müssen.
Telegramme
Rapperswil-Jona Lakers – Ajoie 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)
4222 Zuschauer. – SR Borga/Mollard, Cattaneo/Obwegeser. – Tore: 10. Noreau (Rask) 1:0. 60. (59:07) Albrecht (Schroeder) 2:0 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 5mal 2 Minuten gegen Ajoie. – PostFinance-Topskorer: Aebischer; Hazen.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Aebischer, Djuse; Noreau, Gerber; Vouardoux; Baragano, Maier; Moy, Rask, Lammer; Jensen, Schroeder, Cervenka; Zangger, Albrecht, Wetter; Wick, Dünner, Forrer; Cajka.
Ajoie: Wolf; Fey, Brennan; Pilet, Scheidegger; Thiry, Fischer; Birbaum; Hazen, Devos, Kohler; Asselin, Gauthier, Audette; Romanenghi, Frossard, Schmutz; Macquat, Rundqvist, Arnold; Garessus.
Bemerkungen: Ajoie ohne Bozon, Sciaroni (beide verletzt) und Gelinas (überzähliger Ausländer). Ajoie von 58:03 bis 59:07 und 59:14 bis 59:29 ohne Torhüter.
Ambri-Piotta – Davos 2:4 (1:1, 1:2, 0:1)
6489 Zuschauer. – SR Wiegand/Ströbel, Schlegel/Francey. – Tore: 7. Hammerer (Frehner) 0:1. 18. Kneubuehler (Dauphin, Bürgler) 1:1. 29. (28:02) Stransky (Dahlbeck) 1:2. 30. (29:08) Zaccheo Dotti (Zündel) 2:2. 39. Jurco (Wieser) 2:3. 60. (59:54) Ambühl 2:4 (ins leere Tor). – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 3mal 2 Minuten gegen Davos. – PostFinance-Topskorer: Spacek; Bristedt.
Ambri-Piotta: Conz (58.-59. Juvonen); Heed, Zaccheo Dotti; Fohrler, Pezzullo; Zündel, Terraneo; Pestoni, Spacek, Lilja; Bürgler, Dauphin, Kneubuehler; De Luca, Landry, Eggenberger; Grassi, Kostner, Douay; Brüschweiler, Hofer.
Davos: Senn; Heinen, Dahlbeck; Näkyvä, Jung; Schneeberger, Barandun; Minder; Bristedt, Nordström, Knak; Stransky, Nussbaumer, Ambühl; Wieser, Prassl, Jurco; Frehner, Chris Egli, Hammerer.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Isacco Dotti, Wüthrich, Zwerger (alle verletzt) und Virtanen (krank), Davos ohne Corvi, Dominik Egli, Fora und Rasmussen (alle verletzt). Ambri-Piotta von 58:19 bis 58:38 und ab 58:47 ohne Torhüter.
Bern – Biel 4:2 (1:0, 1:0, 2:2)
15'053 Zuschauer. – SR Tscherrig/Hungerbühler, Urfer/Fuchs. – Tore: 3. Lehmann (Scherwey, Baumgartner) 1:0. 28. Bader (Vermin, Paschoud) 2:0. 43. Sallinen (Rathgeb, Rajala/Powerplaytor) 2:1. 52. (51:19) Vermin (Honka, Untersander/Powerplaytor) 3:1. 53. (52:42) Sallinen (Rajala) 3:2. 59. Knight (Untersander) 4:2 (ins leere Tor). – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Bern, 2mal 2 Minuten gegen Biel. – PostFinance-Topskorer: Kahun; Rajala.
Bern: Reideborn; Loeffel, Nemeth; Untersander, Kreis; Honka, Paschoud; Füllemann; Kahun, Knight, Luoto; Lehmann, Baumgartner, Scherwey; Vermin, Bader, Moser; Schild, Ritzmann, Fahrni; Fuss.
Biel: Säteri; Grossmann, Delémont; Rathgeb, Pokka; Burren, Forster; Stampfli, Christen; Kessler, Haas, Olofsson; Brunner, Cunti, Hischier; Reichle, Sallinen, Rajala; Tanner, Schläpfer, Derungs.
Bemerkungen: Bern ohne Sceviour, Zgraggen (beide verletzt) und Frk (überzähliger Ausländer), Biel ohne Heponiemi, Hofer, Künzle und Yakovenko (alle verletzt). Biel von 57:47 bis 58:18 und ab 58:40 ohne Torhüter.
SCL Tigers – Fribourg-Gottéron 1:2 (1:1, 0:0, 0:0, 0:1) n.V.
5516 Zuschauer. – SR Hürlimann/Dipietro, Steenstra/Huguet. – Tore: 9. Saarela (Saarijärvi, Petrini/Powerplaytor) 1:0. 20. (19:46) Bertschy (Diaz, De la Rose) 1:1. 62. DiDomenico (Borgman) 1:2. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 4mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. – PostFinance-Topskorer: Saarela; Sörensen.
SCL Tigers: Charlin; Saarijärvi, Zanetti; Erni, Riikola; Zryd, Guggenheim; Meier; Julian Schmutz, Flavio Schmutz, Saarela; Petrini, Malone, Lapinskis; Rohrbach, Diem, Weibel; Berger, Felcman, Salzgeber; Jenni.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Diaz, Borgman; Seiler, Dufner; Streule; Bertschy, De la Rose, DiDomenico; Sprunger, Schmid, Mottet; Sörensen, Wallmark, Marchon; Walser, Jörg.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Louis, Rossi, Schilt (alle verletzt), Mäenalanen und Pesonen (beide krank), Fribourg-Gottéron ohne Binias, Bykov und Sutter (alle verletzt).
Kloten – Lugano 4:3 (2:0, 0:2, 1:1, 0:0) n.P.
4935 Zuschauer. – SR Lemelin/Ruprecht, Duc/Gurtner. – Tore: 6. Schreiber (Diem) 1:0. 15. Aaltonen (Ojamäki, Simic/Powerplaytor) 2:0. 32. Walker (Morini) 2:1. 35. Granlund (Ruotsalainen, Joly) 2:2. 46. Carr (Thürkauf) 2:3. 53. Ramel (Diem) 3:3. – Penaltyschiessen: Ruotsalainen -, Ekestahl-Jonsson 1:0; Granlund -, Ojamäki -; Fazzini 1:1, Simic -; Joly 1:2, Diem 2:2; Carr -, Ramel -; Morley 3:2, Fazzini -. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Kloten, 5mal 2 Minuten gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Aaltonen; Thürkauf.
Kloten: Zurkirchen; Matthew Kellenberger, Steve Kellenberger; Profico, Steiner; Kindschi, Sataric; Ekestahl-Jonsson; Simic, Aaltonen, Marc Marchon; Ojamäki, Morley, Ramel; Ang, Diem, Schreiber; Obrist, Lindemann, Loosli; Meyer.
Lugano: Koskinen; LaLeggia, Mirco Müller; Peltonen, Alatalo; Andersson, Guerra; Wolf; Zanetti, Thürkauf, Carr; Joly, Ruotsalainen, Verboon; Fazzini, Marco Müller, Granlund; Walker, Canonica, Morini; Patry.
Bemerkungen: Lugano ohne Schlegel (krank), Cormier (verletzt), Arcobello (überzähliger Ausländer) und Cjunskis (gesperrt).