Leader St. Gallen ist als einziger Klub der Super League seit Montag wieder im Training. An der Arbeit sind auch wieder die Spieler von Rekordmeister Grasshoppers.
Beim FC St. Gallen bleiben sie zumindest in dieser Woche unter sich. Keine Zuschauer, keine Journalisten. Die ersten Einheiten nach dem Corona-bedingten Unterbruch und im Hinblick auf die mögliche Wiederaufnahme der Super League am 20./21. Juni finden hinter geschlossenen Türen statt.
Die anderen neun Teams aus der Super League verzichten diese Woche derweil noch auf Trainings. Der FC Basel, Titelverteidiger Young Boys und Lugano stehen ab kommendem Montag auf dem Platz. Thun und Luzern folgen am 25. Mai, der FC Zürich drei Tage später. Noch offen ist der Trainingsauftakt bei den Westschweizer Klubs Sion, Servette und Neuchâtel Xamax.
Die Vereine zögern, obwohl der Bundesrat vor knapp zwei Wochen grünes Licht gab für Mannschaftstrainings im Profisport. Vor allem weil ihnen Kurzarbeit verweigert wird, sobald die Spieler wieder gemeinsam trainieren. Ausserdem entscheiden die 20 Klubs der Swiss Football League (SFL) erst am 29. Mai anlässlich einer ausserordentlichen Generalversammlung, ob die Ende Februar unterbrochene Saison überhaupt fortgesetzt und abgeschlossen wird.
Ungeachtet der vielen offenen Fragen, sind seit Montag auch die Grasshoppers wieder im Training. Der gefallene Rekordmeister und aktuelle Tabellendritte der Challenge League lud sogar die Medien zum Trainingsstart auf den Campus in Niederhasli ein. «Es ist sensationell, dass wir unseren Beruf nun wieder ausüben dürfen», sagte Coach Goran Djuricin. «Wir können uns glücklich schätzen, denn wir sind privilegiert im Vergleich zu anderen Sportlern.»
Die Schutzkonzepte des BAG und der SFL zur Verhinderung einer Ausbreitung des Coronavirus innerhalb eines Teams gehen sehr weit. Djuricin sorgt sich jedoch nicht nur vor der Krankheit Covid-19, sondern fast noch mehr vor sonstigen Verletzungen seiner Spieler. «Die Verletzungsgefahr ist sehr hoch nach acht Wochen Pause. Wir trainieren viel mit dem Ball, aber gerade in der ersten Woche müssen wir schon sehr vorsichtig sein», so der 45-jährige Österreicher.