Champions League Klopp will noch nichts von «Quadruple-Mist» hören

sda

4.5.2022 - 11:37

Jürgen Klopp winkt den mitgereisten Fans in Villarreal nach dem Weiterkommen zu
Jürgen Klopp winkt den mitgereisten Fans in Villarreal nach dem Weiterkommen zu
Keystone

Liverpool steht zum zehnten Mal im Final der Champions League. Dass allein bei drei dieser Finals Jürgen Klopp Trainer der Reds ist, zeigt, welche Erfolgskultur der Deutsche zurückgebracht hat.

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Jürgen Klopp ist bekannt für seine pointierten Aussagen. Sie machen den Deutschen zu einem der beliebtesten Trainer überhaupt. Insbesondere in Liverpool, wo der 54-Jährige seit 2015 an der Linie steht, hat er längst Heldenstatus erreicht. Und wenn in der Stadt an der Mersey jemand zum Helden wird, gehört eine Huldigung der Fans in einem Lied dazu.

Der Kop, wie die Fankurve der Reds genannt wird, bediente sich bei den Beatles, den wohl berühmtesten Söhnen der Stadt, und adaptierte einen Auszug aus dem 1964 erschienen Song «I feel fine» auf Jürgen Klopp, sodass es nun während einer Partie mehrmals von den Rängen tönt, wie froh man doch sei, dass Jürgen ein «Red» sei. Weil er geliefert habe, was er einst versprach. Nämlich dass Liverpool wieder einen Meistertitel gewinnt. 2020 wars, als mit dem Gewinn der Premier League eine 30-jährige Durststrecke zu Ende ging, und obwohl das rauschende Fest in den Strassen pandemiebedingt kleiner ausfiel, als es sich alle erhofft hatten, hatte Klopp damit sein Versprechen eingelöst.

Kontinuität und Nachhaltigkeit

Als der ehemalige Trainer der beiden Bundesligaklubs Mainz und Dortmund an der Anfield Road übernahm, stand der LFC auf Rang 10 in der Liga und somit weit weg von einem Titelgewinn. Sechseinhalb Jahre später ist aus den Reds wieder eines der besten und erfolgreichsten Teams der Welt geworden. Neben dem Triumph in der Premier League hat Klopp mit seiner Mannschaft auch die prestigeträchtigste Trophäe im europäischen Klubfussball zurück nach Liverpool geholt, als 2019 mit dem 2:0-Sieg im Final in Madrid gegen Tottenham zum sechsten Mal die Champions League gewonnen wurde.

Dank des Sieges in den Halbfinals gegen Villarreal steht Liverpool in diesem Jahr zum dritten Mal unter Klopp im Endspiel der Königsklasse, was belegt, dass der Deutsche nicht nur den Erfolg zurückgebracht hat, sondern auch Kontinuität und Nachhaltigkeit. Zwar zogen die Reds im Halbfinal-Rückspiel am Dienstag gegen Villarreal eine schwache erste Halbzeit ein und verspielten überraschend den Vorsprung aus dem Hinspiel, in der zweiten Hälfte und dank dreier Tore innert zwölf Minuten war das Unheil aber relativ schnell abgewendet.

Historische Chance

Und so ist Liverpool wieder einen Schritt näher, aus einer starken Saison eine historische werden zu lassen. Vor dem Champions-League-Final am 28. Mai in Paris kann der LFC am 15. Mai den FA Cup gegen Chelsea holen, und am 22. Mai, am letzten Spieltag der Premier League, könnten die Reds vielleicht doch noch am derzeit einen Punkt vor ihnen liegenden Manchester City vorbeigezogen sein. Mit jedem Sieg kommen die vier möglichen Titel näher.

Dass es noch keinem Liverpool-Trainer gelungen ist, dieses sogenannte Quadruple in einer Spielzeit zu bewerkstelligen, wissen die Medienschaffenden genauso gut wie Klopp, und doch werden die Fragen danach nun häufiger. «Das ist einfach Quatsch mit diesem Quadruple-Mist», meinte Klopp nach dem Weiterkommen am Dienstag gewohnt pointiert. Er will die möglichen Erfolge offensichtlich nicht zu nah an sich heranlassen. Sollte es ihm und seiner Mannschaft am Ende doch gelingen, würde der Kop der Klopp-Version von «I feel fine» wohl noch eine zweite Strophe verpassen.