Schwimmen Leistungssport-Chef Buck bilanziert mit «etwas Wehmut»

sda

4.8.2024 - 14:19

Markus Buck (links), Chef Leistungssport von Swiss Aquatics, unterhält sich mit Massimo Meloni, dem Trainer von Noè Ponti
Markus Buck (links), Chef Leistungssport von Swiss Aquatics, unterhält sich mit Massimo Meloni, dem Trainer von Noè Ponti
Keystone

Trotz dem Gewinn von Bronze durch Roman Mityukov schwingt in der Bilanz von Markus Buck, dem Chef Leistungssport Schwimmen bei Swiss Aquatics, auch etwas Wehmut mit.

Keystone-SDA, sda

Nach den beiden Bronzemedaillen vor drei Jahren in Tokio durch Jérémy Desplanches (200 m Lagen) und Noè Ponti (100 m Delfin) schaffte es in Paris mit Roman Mityukov als Dritter über 200 m Rücken erneut ein Schweizer aufs olympische Podest. Dazu kommen die Finalteilnahmen von Ponti über 100 und 200 m Delfin mit den Rängen 4 und 5. Vor diesem Jahrzehnt wäre eine solche Schweizer Bilanz im Schwimmen an Olympischen Spielen als sensationell bezeichnet worden.

Aber eben, die Erwartungen sind mit der aktuellen Generation gestiegen. Deshalb schwang bei Markus Buck nach dem 4. Platz von Ponti «etwas Wehmut mit», wobei er gleich relativierte: «Das ist Jammern auf einem sehr hohen Niveau.» Buck freute sich zudem, dass sie sich nach einem schweren Start zurückgekämpft hätten. So überstand an den ersten beiden Tagen keiner aus dem Schweizer Team die Vorläufe.

Der allerdings nicht ganz fitte Antonio Djakovic musste sich mit den Rängen 17 (200 m Crawl) und 23 (400 m) begnügen, auch die Brustspezialistin Lisa Mamié kam mit den gleichen Plätzen 17 (100 m) und 23 (200 m) nicht wie gewünscht auf Touren. An der EM im Juni in Rom hatten die beiden in diesen Disziplinen jeweils eine Medaille gewonnen. Zudem stand im Februar noch eine WM auf dem Programm.

«Das kostet natürlich Kraft, auch wenn nicht alle jeden einzelnen Höhepunkt bestritten haben», sagte Buck. Zugleich gehe es an Olympischen Spielen nicht nur darum, auf den Punkt fit zu sein, sondern noch mehr darum, mit dem Druck und dem ganzen Drumherum umgehen zu können. «Das hat uns herausgefordert.» So blieben die Schweizer, was Bestzeiten betrifft, unter den eigenen Erwartungen.

Nichtsdestotrotz sind die Perspektiven rosig. Zwar war Paris der letzte Wettkampf für das langjährige Schweizer Aushängeschild Jérémy Desplanches, der Rest der Einzelschwimmer aus dem Team ist aber noch jung und dürfte den Zenit noch nicht erreicht haben. Djakovic ist 21, Ponti 23, Mityukov und Thierry Bollin jeweils 24 sowie Mamié 26 Jahre alt.

«Ich denke, wir dürfen guten Mutes in die Zukunft blicken», sagte Buck. «Im Nachwuchsbereich können wir aus einem guten Pool an Talenten schöpfen. Die Aufgabe wird nun sein, diese Talente an die Leistungsträger heranzuführen, damit das Team in der Breite noch etwas wachsen kann.» Dann ist vielleicht nach den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles keine Wehmut mehr vorhanden.