Marco Odermatt hat auf dem Weg zum erhofften WM-Titel im Riesenslalom eine hohe Hürde vor sich. Er liegt nach dem ersten Lauf als Zweiter 58 Hundertstel hinter dem Österreicher Marco Schwarz zurück.
Die Fahrt des mit der Nummer 1 gestarteten Odermatt auf einer vorab eisigen Piste und bei eingeschränkter Sicht war nicht fehlerfrei. Trotzdem hielt der Topfavorit in dem von grossen zeitlichen Abständen geprägten Durchgang seine Konkurrenten mit Ausnahme von Schwarz in Schach. Der Slowene Zan Kranjec war als Dritter 18 Hundertstel langsamer als der Innerschweizer.
Schwarz war vor zwei Jahren in Cortina d'Ampezzo WM-Dritter im Riesenslalom geworden, im Weltcup stand er in der Kerndisziplin erst einmal auf dem Podium. Im letzten Riesenslalom vor dieser WM war der Kärntner im Nachtrennen in Schladming beim Schweizer Doppelerfolg durch Loïc Meillard und Gino Caviezel ebenfalls Dritter geworden.
In Courchevel ist Meillard im Zwischenklassement der zweitbeste Schweizer. Als Vierter weist er zwar schon 1,13 Sekunden Rückstand auf den entfesselten Schwarz auf, auf Kranjec aber nur knapp vier Zehntel. Caviezel, der sich tags zuvor bei einem Sturz im Training eine Schnittwunde am rechten Unterschenkel zugezogen hat, liegt als Neunter 2,2 Sekunden zurück. Der vierte Schweizer Teilnehmer, Thomas Tumler, nimmt eine Hypothek von über vier Sekunden mit in den zweiten Lauf.
Henrik Kristoffersen, in der laufenden Weltcup-Saison hinter Odermatt die Nummer 2 im Riesenslalom, kam mit den schwierigen Bedingungen nicht wie erhofft zurecht. Der Norweger, vor vier Jahren Weltmeister in dieser Disziplin, reihte sich hinter Schwarz' Teamkollegen Manuel Feller und Stefan Brennsteiner mit 1,4 Sekunden Rückstand als Siebter ein.