Sechs Tage nach seinem Sieg im Riesenslalom am Chuenisbärgli steht Marco Odermatt in Wengen vor seinem nächsten Triumph. Der Heimsieg wäre zugleich im Weltcup sein erster in der Disziplin Abfahrt.
Odermatt zeigte am Lauberhorn schlicht eine Traumfahrt, vergleichbar mit jener vor knapp einem Jahr an der WM in Courchevel, wo er sich zum Abfahrts-Weltmeister krönte. Der 26-jährige Nidwaldner durchfuhr alle Schlüsselstellen wie Minschkante, Brüggli- und Ziel-S in Perfektion. In vier der fünf Sektoren liess er sich die Bestzeit notieren.
Konkurrenz deklassiert
Um fast sechs Zehntel distanzierte Odermatt seinen ersten Verfolger, den Franzosen Cyprien Sarrazin. Im dritten Zwischenrang liegt Aleksander Kilde (0,81 Sekunden zurück). Der gesundheitlich angeschlagene Vorjahressieger aus Norwegen übernahm mit Startnummer 6 die Führung, doch sah er sich schon kurz darauf von Odermatt deutlich überflügelt.
Eine Enttäuschung setzte es für die am Lauberhorn oft stark fahrenden Österreicher ab, die auch nach der vierten Abfahrt der Saison weiterhin auf ihre erste Top-3-Platzierung warten. Bester Ski-Austria-Fahrer war nach 33 gestarteten Fahrern als Achter der Routinier Otmar Striedinger.
Murisier wieder in den Top 10
Mit rund eineinhalb Sekunden Rückstand auf Odermatt reihten sich dessen Teamkollegen Justin Murisier (10.), Niels Hintermann (11.) und Alexis Monney (12.) ein. Stefan Rogentin, im ersten Training am Dienstag noch Dritter, enttäuschte mit fast 2,2 Sekunden Rückstand.
Das Rennen wurde auf verkürzter Strecke mit Start kurz oberhalb des Hundschopfs durchgeführt. Am Samstag folgt die zweite Abfahrt vom Originalstart, womit die Fahrzeit rund zweieinhalb Minuten und damit rund 45 Sekunden mehr als am Donnerstag betragen wird.
Das reich befrachtete Rennprogramm in Wengen findet am Freitag seine Fortsetzung mit dem Super-G (Start 12.30 Uhr).