Knapper hätte die AC Milan die Gruppenphase der Europa League kaum erreichen können. Erst nach 24 Penaltys stehen die Mailänder in Portugal als Sieger fest.
Knapper hätte die AC Milan die Gruppenphase der Europa League kaum erreichen können. Im Playoffspiel in Portugal gegen Rio Ave glichen die Mailänder in der 122. Minute mittels (gerechtfertigtem) Handspenalty aus, und im Penaltyschiessen entschied kurz vor Mitternacht Schweizer Zeit der 24. Penalty, ein Fehlschuss eines Portugiesen, zugunsten der Mannschaft von Trainer Stefano Pioli.
Dass 24 Penaltys nötig sind, um die Sache zu entscheiden – 14 Penaltys über das obligatorische Programm von 10 Penaltys hinaus -, kommt höchst selten vor. Dennoch sind die 24 Penaltys nur die Hälfte des in einem offiziellen Spiel registrierten Rekords. Im namibischen Cupfinal 2005 stand KK Palace Ondangwa erst nach dem 48. Penalty als Sieger gegen die Civics Windhoek fest. Das Prozedere vom Elfmeterpunkt mitsamt immer neuen Einteilungen von Schützen dauerte fast so lange wie das reguläre Spiel über 90 Minuten.
Rio Ave vergibt drei Matchbälle
Das für Milan glücklich ausgegangene Penaltyschiessen in der nordportugiesischen Kleinstadt Vila do Conde, in der Rio Ave beheimatet ist, nahm einen sonderbaren und dennoch nicht unlogischen Verlauf. Die ersten 14 Schützen, 7 pro Mannschaft, trafen alle. Die Fehlschüsse begannen, als die nicht als Spezialisten geltenden Feldspieler und Torhüter aus dem Restbestand der Mannschaften antreten mussten. Und später scheiterten auch Spieler, die mit ihren ersten Versuchen zu Beginn des Penaltyschiessens getroffen hatten. So wurden dann von den letzten zehn Penaltys noch drei versenkt. Die Mailänder schossen immer als Erste. Dreimal gaben sie den Portugiesen die Möglichkeit weiterzukommen, aber diese nutzten keine der Chancen.