Rudern Offene Zukunft nach herber Enttäuschung für Schäuble/Ahumada

sda

2.8.2024 - 16:49

Der Traum von einer Olympia-Medaille in Paris ist für Jan Schäuble und Raphael Ahumada geplatzt
Der Traum von einer Olympia-Medaille in Paris ist für Jan Schäuble und Raphael Ahumada geplatzt
Keystone

Für den Leichtgewichts-Doppelzweier mit Raphaël Ahumada und Jan Schäuble enden die Olympischen Spiele mit einer grossen Enttäuschung. Es dürfte das letzte gemeinsame Rennen der beiden gewesen sein.

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Jan Schäuble trat nach dem 4. Platz mit leicht wässrigen Augen vor die schreibenden Journalisten, gab sich aber gefasst: «Ich weiss nicht, wo wir noch etwas hätten herausholen können», sagte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ahumada verzichtete derweil auf den Gang in die Mixed-Zone.

Der 4. Rang war umso bitterer, als das Schweizer Leichtgewichts-Duo seit dem 4. Platz an der WM 2022 an jeder Regatta den Sprung aufs Podest geschafft hatte, zweimal Europameister und WM-Zweiter geworden war. Verbandsdirektor Christian Stofer gab sich pragmatisch: «Sie waren heute einfach nicht gut genug, fanden nie richtig ins Rennen.»

Man könnte nun sagen, dass Roman Röösli bis zum Gewinn der Olympia-Medaille auch drei Anläufe gebraucht habe. Das Problem ist jedoch, dass es künftig an Olympischen Spielen keine Leichtgewichts-Rennen mehr geben wird. Mit einem Podestplatz von Ahumada/Schäuble hätte sich der Kreis aus Schweizer Sicht insofern geschlossen, als die Gebrüder Michael und Mario Gyr 1996 in Atlanta, wo der Leichtgewichts-Doppelzweier erstmals im olympischen Programm gestanden hatte, die Goldmedaille holten.

Schäuble: «Es fehlte die Kirsche auf der Torte, aber es war trotzdem eine gute Reise. Die Unterstützung war unglaublich, wie auch die Teamdynamik, die wir hatten. Die vielen Stunden im SRV (heute Swiss Rowing) bleiben unvergesslich und sind Gold wert.» Das sei einer der Hauptgründe, warum er all die Strapazen auf sich genommen habe.

Die Worte von Schäuble, der am Montag und Mittwoch Prüfungen an der ETH absolvieren wird, ehe er nach Paris zurückkehrt, tönen nach Abschied. Zwar liess der 24-jährige Nidwaldner die Zukunft offen, jedoch sagte er auch: «Es könnte sein, dass es das für mich war, da ich von den körperlichen Voraussetzungen her nicht so gut aufgestellt bin, um in die offene Kategorie zu wechseln.» Von daher gäbe es für ihn nur noch die Variante ins Coastal Rowing zu wechseln, das 2028 mit den Beach Sprints erstmals olympisch ist. Swiss Rowing versucht, Talente für die neue Olympia-Disziplin zu gewinnen und dann etwas aufzubauen.