Teil 31 Out! Aber trotzdem modern (31/40)

Beni Thurnheer

20.6.2018

Es passiert immer wieder, dass der Ball das Spielfeld verlässt. Da gilt das Gleiche wie beim Tor: Der Ball muss die Begrenzungslinien vollständig, in seinem gesamten Umfang, zu 100%, hinter sich gelassen haben. Was passiert dann?

Beschäftigen wir uns zunächst mit dem Fall, bei dem der Ball über eine der beiden langen Seitenlinien rollt oder fliegt. Schuld daran ist dasjenige Team, welches ihn zuletzt berührt hat, deshalb erhält ihn nun das andere, und zwar genau an der Stelle, wo er den Platz verliess. Die Partie geht nun mit einem Einwurf weiter.

Einwurf?

Tatsächlich! Der Ball wird von Hand eingeworfen! Dies ist neben den Aktionen des Goalies die zweite fussballatypische Handlung. Ein gültiges Tor kann damit aber nicht erzielt werden, das Spiel heisst ja schliesslich Fussball …

Vorgeschrieben ist beim Einwurf, dass er ausserhalb des Spielfeldes vorwärts über den Kopf ausgeführt wird, dass beide Hände am Ball und beide Füsse am Boden sind. Der Einwerfende darf die Seitenlinie berühren, doch darf die Schuhspitze nicht ins Feld hineinragen. Anlauf holen ist zwar erlaubt, doch das Erfordernis der beidbeinigen Bodenberührung zum Zeitpunkt des Abwurfs mindert dessen Wirkung erheblich.

Kreative Einwurfmethode

Trotz dieser schwerwiegenden Einschränkungen schaffen es die Spezialisten, den Ball bis in den Strafraum hineinzuwerfen! Eine besondere Methode entwickelte ein Este namens Kalaste: Mit dem Ball in den Händen produzierte er jeweils wie ein Kunstturner einen Überschlag und nutzte den so gewonnenen Schwung zu sehr weiten Einwürfen, und dies völlig reglementsgemäss! Den Raum für den benötigten Anlauf fand er aber nur in seiner Heimat, im Ausland standen ihm die Werbebanden im Weg. Deshalb fand seine spektakuläre Methode keine Nachahmer.

Wie beim Freistoss darf sich der Ausführende den Ball nicht selber vorlegen, das heisst, nicht ein zweites Mal spielen, bevor ihn ein anderer berührt hat.

Wird eine der Einwurf-Vorschriften verletzt, spricht man von einem Foul-Einwurf, und der Gegner darf nun versuchen, den Ball korrekt ins Spiel zu bringen.

Zwei Besonderheiten seien an dieser Stelle noch untergebracht:

1. Beim Einwurf gilt die Offsideregel nicht.

2. Landet der Einwurf direkt beim eigenen Goalie, so darf dieser die Hände nicht benützen


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