St. Gallen erringt im Duell um den 3. Platz in Lugano in der Nachspielzeit einen Punkt. Chadrac Akolo verwandelt in der 95. Minute einen umstrittenen Handspenalty zum 1:1.
Lugano hatte den 1:0-Heimsieg nach ereignisreichen ersten 25 Minuten und kontrollierter zweiter Halbzeit schon fast in trockenen Tüchern und gerade das 2:0 durch Mohammed Amoura vergeben, da erhielten die Gäste Unterstützung von Schiedsrichter Stefan Horisberger. Der Ref taxierte einen Schuss an den angelegten, aber angewinkelten Arm von Mikaël Facchinetti als penaltywürdig, Chadrac Akolo glich mit seinem sechsten Saisontor aus.
Fünf Tage nach Luganos Finaleinzug im Cup bei Servette im Penaltyschiessen brachte der in die Doppelspitze eingerückte Renato Steffen die Tessiner in Abwesenheit des angeschlagenen Top-Torschützen Zan Celar nach 22 Minuten in Führung. Vor dem eigenen Tor konnte sich Lugano wieder auf die Fangkünste von Amir Saipi verlassen, der nach fünfwöchiger verletzungsbedingter Absenz sein Comeback gab und unter anderem nach einer Viertelstunde das 0:1 durch Lukas Görtler vereitelte.
Den Bärenanteil zum entscheidenden Treffer in der munteren Anfangsphase mit Chancen im Zweiminutentakt steuerte Ignacio Aliseda bei. Der Anfang 2022 vom Partnerklub Chicago Fire gekommene Argentinier, Doppeltorschütze am Mittwoch in Genf, dribbelte sich auf der linken Seite an drei St. Gallern vorbei und bediente in der Mitte Steffen. Dieser musste aus kurzer Distanz nur noch das Bein hinhalten.
Trotz des späten Glückmoments hält St. Gallens Durststrecke an: Die Ostschweizer, mit nur drei Siegen aus 14 Spielen die drittschwächste Auswärtsmannschaft der Liga und ab der 36. Minute ohne den verletzt ausgewechselten Matej Maglica, blieben zum fünften Mal in Folge in der Meisterschaft ohne Sieg.
Telegramm und Rangliste:
Lugano – St. Gallen 1:1 (1:0)
4882 Zuschauer. – SR Horisberger. – Tore: 22. Steffen (Aliseda) 1:0. 95. Akolo (Handspenalty) 1:1.
Lugano: Saipi; Doumbia, Hajrizi, Hajdari; Espinoza (59. Bottani), Sabbatini, Macek, Valenzuela (59. Facchinetti); Aliseda (79. Amoura); Steffen, Babic (55. Bislimi).
St. Gallen: Ati Zigi; Sutter (74. Kräuchi), Stergiou, Maglica (36. Vallci), Schmidt; Quintillà; Görtler, Witzig (82. Ndombasi); Karlen (46. Geubbels); Guillemenot (74. Akolo), Latte Lath.
Bemerkungen: Lugano ohne Arigoni (gesperrt), Celar, Kempter, Mahmoud, Mahou, Mai, Morosoli und Nkama (alle verletzt). St. Gallen ohne Dajaku, Stillhart, Von Moos (alle gesperrt), Nuhu und Schubert (beide verletzt). Verwarnungen: 13. Hajdari. 35. Zeidler (Trainer St. Gallen/im nächsten Spiel gesperrt). 61. Görtler. 63. Steffen. 85. Vallci. 93. Quintillà. 94. Facchinetti.
Die weiteren Spiele der 27. Runde: Montag: Winterthur – Luzern 16.30. Young Boys – Grasshoppers 16.30. – Am Samstag: Zürich – Basel 1:1 (1:1). Sion – Servette 2:2 (1:1).
Rangliste: 1. Young Boys 26/54 (60:19). 2. Servette 27/40 (34:34). 3. St. Gallen 27/36 (49:39). 4. Lugano 27/36 (40:39). 5. Basel 27/35 (36:32). 6. Grasshoppers 26/34 (40:42). 7. Luzern 26/33 (37:37). 8. Zürich 27/30 (28:40). 9. Sion 27/27 (34:52). 10. Winterthur 26/26 (22:46).