Zwölf Jahre nach dem in Erinnerung gebliebenen Viertelfinal von 2010 treffen Uruguay und Ghana wieder aufeinander. Der Sieger dürfte in die K.o.-Phase einziehen.
Ghana hat die bessere Ausgangslage. Ein Sieg reicht sicher zum Weiterkommen, ein Remis, sofern Portugal gegen Südkorea nicht verliert oder zumindest nur im akzeptablen Rahmen. Uruguay braucht einen Sieg und dazu die Schützenhilfe von Portugal, nachdem es in den ersten beiden Spielen enttäuscht hat.
Noch ist den Südamerikanern kein Treffer gelungen. Gegen Ghana droht nun die Ära mit Luis Suarez und Edinson Cavani zu enden, die 2010 gegen die Afrikaner so richtig begonnen hatte. Damals verhinderte der noch junge Suarez mit einem Handspiel auf der Torlinie in der Nachspielzeit der Verlängerung den sicheren 1:2-Gegentreffer. Asamoah Gyan scheiterte vom Penaltypunkt, und Ghana verlor daraufhin das Elfmeterschiessen. Eine südafrikanische Zeitung schrieb von der «Hand des Teufels».
Der 35-jährige Luis Suarez sah keinen Grund, sich nachträglich für sein Handspiel zu entschuldigen. «Ich habe den Ball mit der Hand gespielt, Ghanas Spieler hat den Penalty verschossen – nicht ich.» Der Stürmer hat ohnehin genug mit der aktuellen Situation zu kämpfen in einer Mannschaft, die offensiv nicht auf Touren gekommen ist und erstmals seit 2002 in der Vorrunde scheitern könnte. Nationalcoach Diego Alonso trotzt dem Pessimismus. «Ich habe mich entschieden zu glauben», schrieb der 47-Jährige auf Twitter.
Sein Pendant bei Ghana, Otto Addo, verwies auch auf den Glauben, um zu erklären, wieso er nicht «richtig an Rache denkt» beim Duell mit Uruguay. «Ich bin keine Person, die nach Rache sucht, und als starker Gläubiger, wenn Sie nicht nach Rache für diese Dinge suchen, erhalten Sie manchmal mehr Segen von Gott», erklärte der gebürtige Hamburger, der im Tor wieder auf den St. Galler Lawrence Ati Zigi zählen kann.
Die möglichen Aufstellungen:
Ghana – Uruguay
Freitag, 16.00 Uhr. – Al-Janoub Stadium, Al-Wakrah. – SR Siebert (GER).
Ghana: 1 Ati Zigi; 2 Lamptey, 23 Djiku, 18 Amartey, 4 Salisu, 17 Rahman; 20 Kudus, 21 Abdul Samed, 5 Partey, 10 André Ayew; 19 Williams.
Uruguay: 23 Rochet; 22 Caceres, 3 Godin, 2 Gimenez, 16 Olivera; 8 Pellistri, 15 Valverde, 6 Bentancur, 5 Vecino; 9 Suarez, 11 Nunez.
Bemerkungen: Ghana komplett. Uruguay ohne Araujo (verletzt).
Südkorea – Portugal
Freitag, 16.00 Uhr. – Education City Stadium, Al-Rayyan. – SR Tello (ARG).
Südkorea: 1 Kim Seung-Gyu; 15 Kim Moon-Hwan, 4 Kim Min-Jae, 19 Kim Young-Gwon, 3 Kim Jin-Su; 6 Hwang In-Beom, 5 Jung Woo-Young; 22 Kwon Chang-Hoon, 25 Jeong Woo-Yeong, 7 Son Heung-Min; 9 Cho Gue-Sung.
Portugal: 22 Costa; 20 Cancelo, 2 Dalot, 3 Pepe, 5 Guerreiro; 10 Bernardo Silva, 16 Vitinha, 14 Carvalho, 15 Leão; 9 André Silva, 7 Ronaldo.
Bemerkungen: Südkorea komplett. Portugal ohne Nuno Mendes, Otavio und Danilo Pereira (alle verletzt).