Testergebnis unbefriedigendBelastete Sextoys – deine Schadstoffe in meinem Innersten
Philipp Dahm
1.2.2019
Eine deutsche Konsumentenstiftung hat getestet, ob Sexspielzeug ernste Folgen für die Gesundheit haben kann. Ergebnis: Von 18 Produkten entpuppen sich fünf als Lustkiller.
«Stiftung Warentest» gehört in Deutschland zu den bekanntesten Stiftungen überhaupt. Kein Wunder, denn die gemeinnützige Organisation testet Waren und Dienstleistungen auf Herz und Nieren – und das im Sinne des Konsumenten. Der neueste Streich der Berliner geht dagegen in die Hose: Die Stiftung hat nachgeprüft, ob Sexspielzeug für die Gesundheit ernste Folgen haben kann.
Lustfaktor kein Test-Thema
Man muss kein Kamasutra-Orakel sein, um zu erahnen, dass einige der Test-Teilnehmer selbst für Masochisten ungeeignet sind. Von zwölf Vibratoren wurden drei mit «mangelhaft» benotet und auch unter den je drei analysierten Liebeskugeln und Penisringen befand sich jeweils ein Abknicker. Angesichts der Tatsache, dass sich Kunden die Produkte buchstäblich einverleiben, macht eine Quote von fünf faulen Sextoys bei 18 Testobjekten nicht gerade Lust auf mehr.
Sex-Roboter und -Puppen sind auf dem Vormarsch: Der 62-jährige Senji Nakajima etwa fährt mit seinem Kunstgeschöpf Saori am liebsten in ein nahe gelegenes Love-Hotel, wo er sich mit Saori in den Whirlpool setzt und ungestörte Stunden zu zweit geniesst.
Bild: Getty Images
Er teilt mit der Puppe Tisch und Bett.
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Ebenfalls die wahre Liebe mit einer Puppe hat nach eigener Aussage der Japaner Masayuki Ozaki gefunden.
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Der Physiotherapeut und seine Mayu sind unzertrennlich.
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Ob mit einem Mietauto ans Meer oder natürlich ins Love-Hotel, wo er ungestörte Zweisamkeit mit Mayu geniesst.I
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Vorher wird seine Liebste natürlich zurecht gemacht.
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Er ist nicht der einzige Mann im Land der aufgehenden Sonne, der mit seiner Puppe ins Love-Hotel fährt.
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Auch keine Seltenheit mehr: Einige Japaner besitzen schon mehrere Sex-Puppen und verbringen ihr Leben mit ihnen.
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Ein Ausflug mit der Sex-Puppe scheint in Japan schon fast Alltag zu sein.
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Ein Tag am Meer.
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Etwa 2000 dieser von Hand angefertigten Puppen werden jährlich verkauft.
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Pro Stück und nach Kundenwunsch ausgestattet kostet ein Exemplar 6000 Dollar.
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Nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen werden die Dolls geliefert. Einige Japaner besitzen sogar mehrere «Gefährtinnen».
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Erfinder Douglas Hines von «True Companion» mit seinem Sex-Roboter Roxxxy (l.), diese Silikon-Puppen mit Extra-Massen stammt vom Hersteller «Abyss Creations Factory».
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Bei der Produktion der Sex-Puppe «RealDoll» des Herstellers «Abyss Creations Factory» aus Kalifornien
Bild: Getty Images
Bei der Produktion der Sex-Puppe «RealDoll» des Herstellers «Abyss Creations Factory» aus Kalifornien
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Bei der Produktion der Sex-Puppe «RealDoll» des Herstellers «Abyss Creations Factory» aus Kalifornien
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Bei der Produktion der Sex-Puppe «RealDoll» des Herstellers «Abyss Creations Factory» aus Kalifornien
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Bei der Produktion der Sex-Puppe «RealDoll» des Herstellers «Abyss Creations Factory» aus Kalifornien
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Bei der Produktion der Sex-Puppe «RealDoll» des Herstellers «Abyss Creations Factory» aus Kalifornien
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Erfinder Douglas Hines (r.) von «True Companion» mit seiner Roxxxy
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Japanische Sex-Puppe von «Orient Industry»
Bild: Getty Images
Japanische Sex-Puppe von «Orient Industry»
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Japanische Sex-Puppe von «Orient Industry»
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Japanische Sex-Puppe von «Orient Industry»
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Apropos: Ob die Produkte ein Höhepunkt im Schlafzimmer sein könnten und dem Käufer den Spass bereiten, den sie versprechen, hat die «Stiftung Warentest» nicht benotet: Ob die Lustobjekte auch Begierde oder Begehrlichkeiten wecken, ist eindeutig Geschmacksfrage. Und weil es für diese Ware in Deutschland keinerlei Schadstoff-Grenzwerte gibt, mussten die Prüfer selbst den Massstab definieren, nach dem sie vorgegangen sind.
Der Geruch gibt keinen Hinweis
Die Lösung: Die Experten orientieren sich an Vorgaben, die für andere Produktgruppen gelten, etwa für Kinderspielzeug. Die Latte war für fünf Kandidaten zu hoch gelegt: Überschritten wurden die Werte zum Teil um das Hundertfache. Die Test-Verlierer machen sich durch krebserregende Kohlenwasserstoffe, unfruchtbar machende Weichmacher, genveränderndes Phenol oder allergenes Nickel zum Lust- und Gesundheitskiller.
Otis (Asa Butterfield, links) muss überrascht feststellen, dass seine Worte etwas bei Adam (Connor Swindells) bewirken.
Bild: Jon Hall/Netflix
Eric (Ncuti Gatwa) ist Otis' (Asa Butterfield) einziger Freund.
Bild: Sam Taylor/Netflix
Aimee (Aimee Lou Wood, rechts) gehört eigentlich zu den coolen Mädchen, hängt aber trotzdem gern mit Maeve (Emma Mackey) ab. Heimlich, natürlich.
Bild: Jon Hall/Netflix
Jackson (Kedar Williams-Stirling) interessiert sich für Maeve (Emma Mackey).
Bild: Sam Taylor/Netflix
Neben den fünf Sadisten unter den Kandidaten gibt es aber natürlich auch Aufsteller. Vier Produkte beglückten die Tester und bekamen ein «sehr gut» dafür. Was die Sache für den Kunden kompliziert macht: Es lassen sich keine Regeln ableiten, nach denen sich Käufer richten können. So drängte sich den Testern zum Beispiel beim Auspacken der Wahre öfters ein künstlicher, eher unerotischer Plastikgeruch auf. Der aber besagte am Ende rein gar nichts über die wahre Belastung mit Schadstoffen.
Preisvergleich lohnt sich
Auch der Preis ist kein guter Anhaltspunkt für willige Gipfelstürmer: Billiges kann bedenkenlos einsetzbar sein, Teures kann sich als Trash entpuppen. Die drei «sehr guten» Vibratoren etwa kosten zwischen 15 und 100 Euro, also zwischen 17 und 114 Franken. Apropos Preisunterschiede: Wer als Schweizer Kunde vergleicht, kann Geld sparen. Der Minivibrator Ocean der deutschen Firma «Fun Factory» kostet hierzulande zwischen 38 und 54 Franken.
Was bleibt, sind die goldenen Regeln frivoler Spielzeug-Connaisseure : Hygiene ist das Ahhhhh und Ohhhhhh der Gemeinde – die Reinigung der Geräte sollte so sicher sein wie das Amen in der Kirche. Bei internetfähigen Produkten predigen die Prüfer dagegen, Vorsicht walten zu lassen.
Gerade Sextoys mit Kameras können Bilder produzieren, die sich in der Öffentlichkeit verheerend auswirken können. Auch wenn keines der Testobjekte per App fremdverwaltet oder von Voyeuren missbraucht wurde, konnten die Experten derlei Untaten auch nicht ausschliessen.
18 Skandalfilme, die an der Grenze des Zeigbaren sind
Als Sharon Stone 1992 sich in «Basic Instict» (Bild rechts) eine Zigarette anzündete, kurz darauf die Beine übereinander schlug und ungeahnte Einblicke gewährte, sorgte das damals für einen handfesten Skandal. Welcher Streifen aktuell Aufsehen erregt und welche Klassiker in der Vergangenheit den Tabubruch wagten, sehen Sie in der Galerie.
Bild: Keystone / Concorde / Christian Gaisnaes
Auch wenn in «Climax» (Kinostart: 6. Dezember) ausgeklügelte, pulsierende und orgiastische Tanz-Choreografien im Vordergrund stehen, provoziert Regisseur Gaspar Noé in seinem neuen Film einmal mehr: Die abstossenden, frauenfeindlichen Sex-Fantasien, die zwei Tänzer haben, sind schwer auszuhalten.
Bild: 2018 Alamode Film
2015 ging Noé bereits aufs Ganze: In «Love» zeigte der streitbare Regisseur Sex und Erotik in jeder nur denkbaren Form und ohne jedes Tabu, womit er schon vor dem Kinostart hitzige Debatten auslöste. Um zu provozieren, griff Noé auch auf technische Hilfsmittel zurück. Stellen Sie sich ein «Happy End» in 3D vor, das direkt auf Sie zukommt ...
Bild: Alamode / Alive
Erotik im Kino hat selbstverständlich eine lange Tradition. Schon früh ging es los: Marlene Dietrich überzeugte 1930 als Femme fatale Lola-Lola in einer frivolen Rolle, die sie lange prägen sollte und bei Sittenhütern nicht gut ankam. Gleichzeitig verhalf ihr «Der blaue Engel» zu Weltruhm.
Bild: Hulton Archive/Getty Images
Mit ihrer Rolle in «Die Sünderin» schockte Hildegard Knef 1951 Politiker, Kirchenleute und Moralisten. Für besonderes Aufsehen sorgte eine Szene, in der sie sich (weitestgehend unbekleidet) in einer Hängematte räkelt. Dass es in dem Spielfilm auch noch um Prostitution und Suizid ging, hat die Gemüter seinerzeit nur umso mehr erregt.
Bild: Studiocanal
Sie war lange Zeit die Sex-Ikone schlechthin, für manche ist sie es bis heute: Marilyn Monroe. «Manche mögen's heiss» war einer der Filme, in denen sie besonders gekonnt mit ihren Reizen spielte. Und während die Monroe den Männern den Kopf verdrehte, schlüpften Tony Curtis und Jack Lemmon in Frauenkleider – was in den steifen 50ern nicht bei jedem gut ankam.
Bild: Fox
Jane Fonda als frivole Weltall-Nymphomanin: Die Special-Effects in «Barbarella» waren haarsträubend dilettantisch, und die schrillbunten Fantasiekostüme bewegten sich jenseits der Geschmacksgrenze. Ein Hingucker war's trotzdem, mit hautengem Glitzer-Raumanzug (und manchmal ohne) wurde Fonda zur Kino-Sexgöttin der 60er.
Bild: Paramount
Die Moralapostel waren ausser sich: 1970 erschien «Schulmädchen-Report: Was Eltern nicht für möglich halten» und begründete damit eine ganze Serie an anschaulichen «Aufklärungsfilmen». Bis 1980 wurden insgesamt 13 Episoden gedreht; Teil eins gilt mit etwa sechs Millionen Besuchern bis heute als einer der erfolgreichsten deutschen Filme.
Bild: Studiocanal
Offenherzige Nacktheit und eine minutiöse Darstellung des Geschlechtsakts: Mit seinem erotischen Kammerspiel «Der letzte Tango in Paris» spaltete Meisterregisseur Bernardo Bertolucci 1972 Presse und Publikum. Erst kürzlich erklärte Hauptdarstellerin Maria Schneider, beim Dreh der Vergewaltigungsszene sei sie tatsächlich missbraucht worden, man habe ihr vorab nicht gesagt, was mit ihr geschehe.
Bild: Fox
«Die Geschichte der O» löste beim Erscheinen 1975 heftige Kontroversen aus. Die Erzählung um die titelgebende O (Corinne Clery) und René (Udo Kier) ist eine ähnliche wie in «Fifty Shades Of Grey»: Auch hier geht es um Begierde und Unterwerfung. Zuletzt erschien das Werk in einer aufwendigen Jubiläums-Box auf DVD und Blu-ray – inklusive Seidentuch und Lederhalsband.
Bild: Filmconfect
Pier Paolo Pasolinis Skandalfilm «Salò oder die 120 Tage von Sodom» (Bild) erzürnte Moralisten. Sexualität, Macht und Gewalt sind die zentralen Themen des Films von 1975. Die kompromisslose Adaption der «120 Tage von Sodom» des französischen Skandal-Autoren Marquis de Sade steht nach wie vor in vielen Ländern auf dem Index, an die ungeschnittene Fassung kommt man nur schwer heran.
Bild: Eurovideo
Ein kleines Mädchen und ihr Cousin stranden auf einer Insel, wachsen in der exotischen Welt auf und entdecken neben anderen Naturereignissen auch die eigene Sexualität. In der weiblichen Hauptrolle des kontrovers diskutierten Films: Brooke Shields (Bild, mit Christopher Atkins), die während der Dreharbeiten zu «Die blaue Lagune» (1980) noch nicht einmal 16 Jahre alt war.
Bild: Sony
Ungezügelte Sinnlichkeit: «9 1/2 Wochen» (1986) erzählt von einem Börsenmakler (Mickey Rourke) und einer New Yorker Galeristin (Kim Basinger), zwischen denen sich eine leidenschaftliche (und sehr verspielte) erotische Beziehung entwickelt – einer der heissesten Filme der 80er.
Bild: Fox
Ist sie eine Mörderin? Detective Nick Curran (Michael Douglas) hält diese Frage nicht davon ab, der mysteriösen Autorin Catherine Tramell (Sharon Stone) mit Haut und Haaren zu verfallen: Paul Verhoevens skandalöser Thriller «Basic Instinct» wurde – sicher auch dank der zeigefreudigen Hauptdarstellerin – 1992 zum Riesenerfolg.
Bild: Kinowelt / Studiocanal
In seinem «Dogma»-Film «Idioten» präsentierte Lars von Trier erstmals nackte Tatsachen. In dem gefeierten Arthouse-Experiment entziehen sich junge Menschen der Gesellschaft, indem sie so tun, als wären sie geistig behindert. Teil des Films und heiss diskutiert: die legendäre Gruppensex-Szene, in der die Darsteller allerdings selbst keinen Sex hatten. Der Regisseur gestand später, für die echten Sexszenen Körperdoubles eingesetzt zu haben.
Bild: Kinowelt
2006 sprengte eine ebenso erotische wie ironische Indie-Dramödie alle Gendergrenzen und Tabus: «Shortbus» zelebrierte das menschliche Liebesleben in seiner ganzen Vielfalt. Was das gefeierte Werk vor allem ausmachte, war sein humorvoller Umgang mit Sexualität und allen dazugehörigen Problemen. So muss Hauptfigur Sofia (Sook-Yin Lee, Mitte) erst lernen, sich zu überwinden und ihren Sehnsüchten nachzugeben.
Bild: Senator (Autobahn)
Auch Lars von Trier wird immer wieder zur Zielscheibe von Moralhütern. In seinem zweiteiligen Erotik-Drama «Nymphomaniac» geht es vor allem um krankhafte Lust: Joe (Charlotte Gainsbourg) kann nicht genug Sex haben und scheut auch vor bizarren Experimenten nicht zurück. Das semi-pornografische Werk zeigte 2013, wie weit ein Film heute gehen muss, um mit Sexualität anzuecken.
Bild: Concorde / Christian Gaisnaes
Wer die Romanvorlage von Charlotte Roche kennt, weiss, dass es in «Feuchtgebiete» (2013) heiss hergeht. Mit pornografischer Präzision wird erklärt, wie die junge Helen (Carla Juri) ihren eigenen sowie fremde Körper erkundet. Ein ebenso ekel- wie aufsehenerregender Film.
Bild: Majestic / Peter Hartwig
In der Bestseller-Buchvorlage geht es um SM-Fantasien, Bondage, Leidenschaft – alle rechneten mit sinnlichen Filmen. Tatsächlich waren die drei «Fifty Shades Of Grey»-Softpornos so prickelnd wie ein Glas Leitungswasser. Schlüpfrig geht jedenfalls anders.
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