Verwöhnküche mit wenigen Zutaten, dafür umso mehr Geschmack: Was bei meinem Grosi auf den Tisch kam, war frisch und einfach. Mein liebstes Gericht aus ihrer Küche bleibt der Chriesibrägel.
Denke ich an mein Grosi, sehe ich sie im Kittel in ihrem Garten zwischen den Beeten stehen und Bohnen hochbinden, Tomaten abdecken oder Himbeeren pflücken. Als bodenständige und bescheidene Frau, die in einfachen Verhältnissen lebte, war es für sie völlig normal, die Zutaten für die Familienküche im eigenen Garten zu ziehen. Auf den Tisch kam, was gerade reif war. Oder noch im Keller vorrätig.
Geboren 1914, verheiratet mit einem Exil-Walliser, der in der Giesserei arbeitete und drei hungrigen Mäulern zu Hause, blieb ihr nichts anderes übrig, als das Haushaltseinkommen mit Bügeln aufzubessern. Sparsam zu leben, war oberstes Gebot und Scheu vor der Arbeit war meinem Grosi unbekannt. Stand sie nicht im Garten oder bügelte, wurde geputzt, glismet oder gehäkelt und gerne und viel gelesen.
Ihre oft einfache Küche bringt mich – den sehr frischen Zutaten sei Dank – noch heute ins Schwärmen. Für mich geht nichts über simple Gerichte, die durch erstklassige Zutaten überzeugen.
Eines meiner liebsten Geschmackserlebnisse in Kindertagen waren warme Kirschen. Ihr Geschmack versetzt mich noch heute in eine wohlig-behütete Stimmung. Sobald ich warme Kirschen rieche, sitze ich wieder bei meinem Grosi in der Küche, am kleinen Tisch mit dem geblümten Wachstuch. Ich sehe mich mit ihr plaudern und die Wandteller mit den wahlweise frommen oder «weisen» Sprüchen bestaunen. Erinnern kann ich mich nur noch an einen: «Alkohol und Nikotin rafft die halbe Menschheit hin, aber ohne Schnaps und Rauch stirbt die andere Hälfte auch». Den Teller hat ziemlich sicher mein Grossvater aufgehängt.
Ein süsses Znacht ist Nostalgie pur
Für mich waren diese Momente damals Geborgenheit pur. Dazu noch eine Tasse des frisch gebrühten Tees aus dem guten Porzellankännchen mit Pfefferminze aus dem Garten, der bei meinem Bruder und mir bis heute «Grosi-Tee» heisst.
Warme Kirschen kann man gut auch zum Znacht essen, in Form von Chriesisuppe oder Chriesibrägel etwa. Denn: Nichts weckt so schöne Kindheitserinnerungen, wie ein süsses Znacht. Und warme Kirschen.
In der Rubrik «Kurioses aus Grossmutters Küche» geben Redaktorinnen und Redaktoren von «Bluewin» einen Einblick in ihre Kindheit und erzählen, mit welchen kulinarischen Kuriositäten sie von ihren Grosseltern verwöhnt wurden. Leserinnen und Leser, die auch ein tolles Rezept zur Hand haben, schreiben bitte eine Mail an: redaktion2@swisscom.com
Ein Blech, kein Stress: Die bestem Gerichte aus dem Ofen
Ein Blech, kein Stress: Die besten Gerichte aus dem Ofen
Zu Backofengerichten schmeckt scharfes Thai-Ketchup lecker (oben), ein Rotwein-Cranberry-Dip (Mitte) oder Sauce Tartare mit Kapern und Sardellen (unten).
Bild: Gregor Otto/Umschau Verlag 2017/dpa-tmn
Auch Fisch kann mit Gemüse, Zwiebeln und Knoblauch zusammen im Ofen gegart werden.
Bild: Klaus Arras/Gräfe und Unzer/dpa-tmn
Super schmeckt Poulet, das mit Cajun-Gewürzmischung eingerieben wurde und mit Süsskartoffeln und Chorizo aufs Blech kommt.
Bild: Klaus Arras/Gräfe und Unzer/dpa-tmn
Poulet-Spiesse und Pak Choi sind nach nur 15 Minuten im Ofen gar.
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