Sommerjob Die Alp ruft: Gut Käsen will gelernt sein

Nicolai Morawitz

26.4.2018

Grundlagenarbeit: Bevor es in die Berge geht, bringt Hanspeter Graf den künftigen Älplern bei, wie man aus Rohmilch Käse macht.
Grundlagenarbeit: Bevor es in die Berge geht, bringt Hanspeter Graf den künftigen Älplern bei, wie man aus Rohmilch Käse macht.
Bluewin/mn

Einmal den Beruf für eine Zeit aufgeben, um etwas komplett anders zu wagen: Severin von Gunten und Katrin Weber machen genau das. Der Zimmermann und die Maschinenbauerin wollen diesen Sommer auf einer Alp mitarbeiten und lernen deshalb, wie man Käse herstellt. 

Den Grundkurs besuchen Severin von Gunten und Katrin Weber in der Alpkäserei Inforama in Hondrich im Berner Oberland. Insgesamt sind es rund 75 Personen, die pro Jahr in diesem Kurs lernen, wie man rohe Milch in einen feinen Käse verwandelt.

Im Video erzählen die beiden Neo-Käser, was sie im kommenden Sommer auf der Alp erwarten wird:

Für Katrin Weber stellt die Zeit auf der Alp eine Zäsur dar: Sie hat ihre Stelle gekündet und will nach dem Sommer auf Reisen gehen. Für den Käserei-Grundkurs bezahlt sie 550 Franken, wobei die Hälfte von der Familie übernommen wird, bei der sie mitarbeitet. 

Severin von Gunten wird Anfang Juni bis Ende September auf die Alp gehen und sich dort neben der Käserei auch um die Weide- und Kuhpflege kümmern. Schon als Kind war er häufiger auf der Alp. «Jetzt ist es einfach Zeit», sagt der Sigriswiler.   

Kein Mangel an Sommerkräften

In der Schweiz wird das Käsehandwerk in der Regel durch eine dreijährige Lehre in der Milchtechnologie erlernt, wie Kursleiter Hanspeter Graf erklärt. Derzeit gebe es zu wenig gelernte Milchtechnologen.

Besser sehe es dagegen bei den Älpern aus: «Motivierte Mitarbeiter, die im Kurs das Handwerk lernt, haben wir zum Glück genug». Hanspeter Graf gibt sein Wissen und seine Leidenschaft an diese Gruppen weiter.

Wenn er über Käse oder Butter spricht, gerät er leicht ins Schwärmen. Für ihn gehört guter «Anke» zu einem vollkommenen «Essenserlebnis» ganz einfach dazu:

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