Wochenend-Rezept Raffiniert – mit einem Champagner-Süppchen in die Erdbeerzeit

Julia Felicitas Allmann, dpa

16.5.2020

Die Erdbeere lässt sich auf viele Kombinationen ein: zur Champagner-Suppe püriert, zu sommerlichem Salat verarbeitet oder in knusprige Scones eingebacken. Der wichtigste Tipp: Frisch sollten sie sein.

Endlich wieder Erdbeerzeit. Sobald die roten Früchte die Marktstände und Obstregale erobern, landen sie wohl in jeder Küche. So lecker die Beeren pur schmecken: Es gibt kreative Ideen, mit denen Erdbeeren mal ganz anders auf den Tisch kommen.

Christin Geweke zeigt in ihrem Buch «I love Berries» zum Beispiel, wie eine süsse Erdbeersuppe gelingt. So exotisch das klingt, so unkompliziert ist die Zubereitung: Zunächst werden die Beeren verlesen, gewaschen und trockengeputzt, anschliessend mit Puderzucker und Champagner oder Sekt püriert und durch ein feines Sieb gestrichen. «In erster Linie handelt es sich dabei um ein Dessert», sagt die Autorin. «Aber an heissen Tagen eignet sich die Erdbeersuppe ebenso gut als leichter, extravaganter süsser Hauptgang.»

Vervollständigt wird die Suppe im Rezept durch Joghurt-Kräuter-Nocken aus Joghurt, Gelatine, Puderzucker, Sahne, Limette sowie Basilikum, Minze und Zitronenmelisse. «Durch die verschiedenen Kräuter und die Limette schmeckt die Suppe wunderbar erfrischend», sagt Christin Geweke.

Ziegenkäse-Erdbeer-Bällchen am Spiess

Wer eine Idee fürs Vorspeisen-Buffet, den Prosecco-Empfang oder einen fruchtigen Snack zwischendurch sucht, kann Erdbeeren mit Ziegenfrischkäse servieren, die Martin Kintrup in seinem Buch «Antipasti und Tapas» präsentiert.

Für die fruchtigen Spiesse werden zunächst Kugeln aus Frischkäse und grünem Pfeffer geformt, die man im Anschluss mit fein gehackten Kräutern wie Basilikum und Zitronenmelisse paniert.



Diese Kugeln drückt man nun zwischen zwei zuvor vorbereiteten Erdbeerhälften, am Ende wird alles auf Zahnstocher gesteckt ─ fertig ist ein sommerlicher Hingucker, der weder aufwendige Vorbereitung noch Sternekoch-Qualitäten erfordert.

Worauf es bei Auswahl und Lagerung ankommt

Nicht nur für dieses Rezept ist es wichtig, beim Einkauf der Erdbeeren ein paar Dinge zu beachten: «Damit sie wirklich aromatisch und frisch auf den Tisch kommen, empfehle ich, Erdbeeren nur saisonal und möglichst regional zu kaufen», sagt Martin Kintrup. Das könne auf dem Wochenmarkt, direkt bei Erzeugern zum Selberpflücken oder in einem gut sortierten Supermarkt sein. Die Haupterntezeit liegt im Juni, sie beginnt aber oft schon Mitte Mai und zieht sich bis in den Juli hinein.

Und wie halten sich die süssen Früchte? «Wenn sie am selben Tag verwendet werden sollen, lagern Erdbeeren am besten bei Zimmertemperatur», sagt Kintrup. «Im Frischefach des Kühlschranks halten sie sich zwei bis drei Tage.»



Erdbeeren können schnell schimmeln, vor allem an Druckstellen. Auch die Lagerung in Plastikschalen ist nicht zu empfehlen, da sich dort Kondenswasser bilden kann, was Schimmelbildung fördert. Besser sei es, Erdbeeren kühl und luftig zu lagern, etwa in atmungsaktiven Holzspankörbchen, empfiehlt Kintrup.

Erdbeer-Scones: Zum Frühstück oder am Nachmittag

Christin Geweke rät ebenfalls, beim Erdbeerkauf genau hinzusehen: «Verlass dich auf deine Augen und die Nase», sagt sie. «Die Früchte sollten eine schöne leuchtend dunkelrote Farbe haben und aromatisch duften.» Wer solche Beeren bekommen hat, könnte Christin Gewekes Rezept für Erdbeer-Scones mit gerösteten Pinienkernen testen.

«Scones sind nicht nur wahnsinnig lecker, sie lassen sich auch auf die Schnelle zubereiten und backen», sagt die Autorin. «Dazu braucht man nur wenige Zutaten, die man in der Regel sowieso zu Hause hat.» Die nicht zu süssen Scones eignen sich zum Frühstück oder auch als Kuchenalternative zum Nachmittagskaffee.

Der Teig besteht aus Mehl, Backpulver, Zucker, kalter Butter, Ei, Milch, hinein kommen geröstete Pinienkerne, Erdbeerstücke und Zitronenabrieb. «Die Herausforderung bei den Erdbeer-Scones besteht darin, die klein geschnittenen Früchte einzuarbeiten, ohne dass sie matschig werden und der Teig zu feucht wird», sagt Christin Geweke. «Deshalb die Beerenstückchen ganz am Schluss besonders behutsam untermengen und keinesfalls mehr kneten.»



Das Rezept für Erdbeer-Scones mit gerösteten Pinienkernen:

Für die Zubereitung sind 20 bis 30 Minuten einzuplanen, fürs Backen weitere 15 bis 17 Minuten.

Die Zutaten für zirka sechs kleine Scones:

60 g Erdbeeren (alternativ TK-Erdbeeren, nicht aufgetaut),

25 g Pinienkerne

300 g Mehl

1 TL Backpulver

1 Prise Salz

30 g Zucker

60 g

kalte Butter

1 Ei

100 ml Milch

Abrieb von 1/2 Bio-Zitrone

Ausserdem: Mehl für die Arbeitsfläche, 1 EL brauner Zucker zum Bestreuen



Die Zubereitung:

1. Die Erdbeeren waschen, trocken tupfen, putzen und je nach Grösse vierteln oder achteln. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett unter häufigem Rühren goldbraun rösten, anschliessend grob hacken.

2. Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Mehl, Backpulver, Salz und Zucker in einer Schüssel mischen. Die kalte Butter würfeln, zufügen und mit den Fingern unterkneten. Das Ei mit der Milch verquirlen, die Mischung in die Schüssel geben und alles zu einem glatten, leicht klebrigen Teig verkneten. Erdbeeren, Pinienkerne und Zitronenabrieb kurz untermengen.

3. Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche mit leicht bemehlten Händen zu einem 2,5 cm dicken Fladen flach drücken und daraus Kreise (Ø 6 cm) ausstechen. Mit braunem Zucker bestreuen. Die Scones auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und in 15-17 Minuten goldbraun backen.

Tipp: Die Scones schmecken auch mit Himbeeren und grob gehackten karamellisierten Mandeln.

Bibliografie: Christin Geweke: «I love Berries», Hölker Verlag, ca. 23.80 Fr.; Martin Kintrup: «Antipasti & Tapas – Häppchenweise ans Mittelmeer», Gräfe und Unzer Verlag, ca. 13.80 F.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite