April bis Juni ist Rhabarber-Erntezeit. Mehrere Kilo kann eine ausgewachsene Staude einbringen. Im Prinzip ist das robuste Gemüse pflegeleicht, doch ein paar Grundregeln zu Anbau und Verzehr sollte man unbedingt beachten.
Viel Ertrag mit vergleichsweise wenig Aufwand: Während der Erntezeit können Hobbygärtnerinnen und -gärtner mehrere Kilo Rhabarber (Rheum rhabarbarum) ernten.
Auch in der Schweiz wird das Gemüse immer populärer. Allerdings noch immer vorwiegend in süssen Desserts. Doch auch eine prickelnde Rhabarberschorle, süss-saure Chutneys zu Fleisch und Fisch oder getrockneter Rhabarber als kalorienarmer Snack erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Rhabarbar hat nicht nur eine geringe Energiedichte, er enthält Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Magnesium, Phosphat und Eisen. Um die Aufnahme von Oxalsäure zu reduzieren, wird Rhabarber gerne mit kalziumhaltigen Lebensmitteln wie Joghurt oder Rahm verzehrt. Das verschlechtert zwar die Aufnahme des Kalziums aus dem Milchprodukt, und lässt die Kalorienbilanz schlechter ausfallen, bindet aber die problematische Oxalsäure.
Wann und wie ernten?
«Rhabarber reift in dem Sinne nicht», erklärt Obst- und Gemüsebauer Peter Muss. Je jünger die Stiele sind, desto weicher und zarter sind sie. Im Normalfall erntet man sie, wenn sie 30 bis 50 Zentimeter lang sind und ihr Durchmesser 2 bis 5 Zentimeter beträgt. Ein Indikator ist das Blatt an der Stange: Ist es ausgebreitet, ist die Stange erntereif.
Geerntet wird, indem man die Stange einfach aus dem Boden dreht, abschneiden sollte man vermeiden, denn über die Schnittstelle könne der Wurzelstock faulen, warnt der Experte. Die Blätter werden anschliessend mit einem Messer vom Stiel getrennt. Anstatt auf den Kompost können sie als Mulchschicht unter die Staude gelegt werden. Das bewahrt den Boden vor dem Austrocknen. Denn in der Erntezeit benötigt Rhabarber feuchten Boden.
Hobbygärtnerinnen und -gärtner sollten nicht zu viele Stiele auf einmal abdrehen – das schwächt die Pflanze. Besser ist es, die Hälfte der Stiele stets stehen bleiben zu lassen.
Wie gross die Ernte ausfällt, hängt von einigen Faktoren ab – etwa vom Alter der Pflanze und ihrem Standort. Es gibt Stauden, die zweimal pro Woche abgeerntet werden können, andere seltener. Aber fünf bis acht Kilogramm sagen Agrarexperten, sollte eine ausgewachsene Staude hervorbringen.
Welche Sorten gibt es?
Sorten mit grünen Stielen schmecken etwas saurer, bringen aber etwas mehr Ertrag als rote Sorten. Die rotstielige mit grünem Fleisch schmeckt weniger herb und säuerlich. Mild hingegen schmeckt der Rhabarber, dessen Stiel und Fleisch rot sind. Verzehrt werden aber nur die Stiele, die Blätter sollte man grosszügig abschneiden. Sie enthalten grosse Mengen an Oxalsäure und sind giftig.
Wer seine Ausbeute steigern möchte, sollte verhindern, dass der Rhabarber in der Erntezeit blüht, sonst steckt die Pflanze ihre Kraft in die Blüten statt in neue Blatttriebe.
Der Rhabarber ist eine robuste Pflanze und muss nur in längeren Trockenperioden gegossen werden. Schädlinge machen ihm in aller Regel keine Probleme und auch auf zusätzlichen Dünger kann verzichtet werden.
Vorsicht vor Vergiftungserscheinungen
Wie beim Spargel endet auch die Rhabarberernte traditionell am 24. Juni, dem Johannistag. Dies aus zwei Gründen: Zum einen steigert sich der Oxalsäure-Gehalt in der Staude über den Sommer hinweg. Im Körper kann Oxalsäure in grösseren Mengen Vergiftungserscheinungen auslösen. Zum anderen braucht die Staude noch einige Zeit vor Saisonende Ruhe, um Kräfte für den Winter sammeln.
Im Herbst sterben Blätter und Stiele ab, die Nährstoffe ziehen in den Wurzelstock ein. Also die Staude nach der Erntezeit nicht mehr beschneiden, auch wenn das wilde Aussehen vielleicht nicht jedem gefällt
Die Pflanze überlebt die kalten Monate wie die meisten Stauden unter der Erde. Um den Wurzelstock vor Frostschäden zu schützen, kann er im Herbst mit Kompost oder Rossmist bedeckt werden. Im Frühjahr treibt die Pflanze wieder aus.
Einfaches Rhabarberkompott
Wer viel Rhabarber im Garten hat, kann die Stangen zu einem einfachen Kompott verarbeiten. Dieses lässt sich luftdicht verschlossen lange lagern oder gar einfrieren. Und schmeckt mit Vanilleeis, auf Kuchen oder als Rhabarber-Crumble auch im Herbst noch vorzüglich.
Schritt 1: Rhabarber rüsten und in 1 cm breite Stücke schneiden. Rhabarber, Bourbonvanille und Zucker in eine Pfanne geben. Ca. 5 Minuten köcheln lassen, Herdplatte ausmachen und abkühlen lassen.
Tipp: Auch die Beigabe von Zimt oder Ingwer, oder die Verwendung von Zuckeralternativen wie Kokosblütenzucker, Birnel der Dattelsirup ergeben leckere Kompottvarianten.
Superfoods: Heimische Alternativen zu den exotischen Nährstoffbomben
Ohne Superfoods geht heute in einer gesundheitsbewussten Ernährung scheinbar nichts mehr. Doch die gesunden Exoten sind nicht über alle Zweifel erhaben: Viele der Produkte sollen Schadstoffe enthalten.
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Grund genug, sich nach heimischen Alternativen umzusehen. Von der besseren Öko-Bilanz ganz zu schweigen.
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Chiasamen: Stammen aus Südamerika und enthalten viele Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren sowie Proteine, Eisen, Kalzium und Magnesium. Laut Ökotest allerdings auch zahlreiche Schadstoffe.
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Die Samen binden sehr viel Flüssigkeit. Aus diesem Grund eignen sie sich gut als Backzutat oder Grundlage für Pudding.
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Die heimische Alternative sind Leinsamen: Sie kosten nicht nur einen Bruchteil und haben quasi keinen Transportweg hinter sich, sondern strotzen ebenfalls vor Eiweiss und Ballaststoffen. In ihrer geschroteten Form binden auch sie viel Flüssigkeit.
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Die aus China stamende Goji-Beere steckt voller Aminosäuren, den Vitaminen A, C, E und B sowie Eisen und Antioxidantien. Und offenbar teilweise auch Pestizide.
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Ein guter Grund also, zu heimischen Beeren zu greifen. Johannis- und Cassisbeeren enthalten ebenfalls eine hohe Konzentration an den Vitaminen C und A und wachsen im Idealfall im eigenen Garten.
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Die Açai-Beere kennt man hierzulande vorallem als Zutat für die beliebte Açai-Bowl. SIe verleiht der hippen Schale auch ihre intensive Farbe.
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Heimisch ist die Beere am Amazonas. Ihr hoher Ballaststoffgehalt und die vielen Vitamine und Antioxidantien machen sie zu einem beliebten Superfood.
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Die heimische Heidelbeere hat allerdings noch mehr Nährstoffe und Antioxidantien zu bieten, besonders wenn die Beeren nicht völlig überzüchtet sind.
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Quinoa: Das Pseudo-Getreide aus den Anden ist inzwischen ziemlich umstritten. Unter anderem weil der stark gewachsene weltweite Konsum in der Anbau-Region Schäden anrichtet. Dennoch: Der hohe Anteil an Aminosäuren und anderen Nährstoffen lässt den Boom anhalten.
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Dabei kann Hirse sehr gut mithalten, was die gesundheitlichen Vorteile angeht. Das Getreide hat im Hinblick auf ökologische Gesichtspunkte ganz klar die Nase vorn.
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Kein hippes Café ohne Matcha Latte. Der fein gemahlene grüne Tee ist definitiv äusserst gesund, daran gibt es nichts zu Rütteln. Denn beim Pulver handelt es sich um ein Extrakt aus ganz frischen Tee-Blättern.
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Eine heimische Alternative zum grünen Tee: Die Brennessel. Sie regt den Stoffwechsel an, fördert die Blutbildung und steckt voller Vitamine. Die perfekte Zutat für einen Detox-Tee also. Als Latte können wir uns die Brennnessel allerdings nicht so recht vorstellen.
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Bei Amaranth handelt es sich um ein Fuchschwanzgewächs. Somit zählt die südamerikanische Pflanze zu den sogenannten Pseudogetreiden und ist genau wie Quinoa glutenfrei.
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Amaranth steckt voller Aminosäuren, Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Kalzium, Zink und Eisen. Aber es hat auch einen reichlich weiten Weg hinter sich.
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Dinkel ist eine hervorragende heimische Alternative, die es in Punkte Nährstoffen locker mit dem südamerikanischen Pendant aufnehmen kann.
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Moringa bezeichnet den aus Nordindien stammenden Meerrettichbaum. Meist werden seine zu Pulver gemahlenen Blätter verwendet. Diese sollen voller Vitamine und Nährstoffe stecken.
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Doch warum in die Ferne schweifen? Denn der heimische Löwenzahn macht nicht nur gute Laune, sondern auch gesund. 100 Gramm davon decken bereits 20 Prozent des Tagesbedarfs an 17 wichtigen Nährstoffen.
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Kokosöl erlebt gerade einen Riesen-Boom sowohl in Bad als auch Küche und wird als wahrer Heilsbringer gefeiert. Doch das Öl enthält zu über 90 Prozent gesättigte Fette.
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Olivenöl gilt immer noch als optimale Quelle mehrfach ungesättigter Fettsäuren und wir im Rahmen einer gesunden mediterranen Ernährung empfohlen.
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Wer exotische Superfoods zu einem Grossteil durch heimische Alternativen ersetzt, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch dem Portemonnaie und der eigenen Gesundheit.
Nadia Brönimann: «Deswegen wird sie in der Trans-Community angefeindet»
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Hüfthoch in den Fluten – Feuerwehr: Schutz von Leib und Leben hat Prämisse
Augsburg/Pfaffenhofen an der Ilm , 02.06.2024: Es sind erschreckende Bilder aus dem Süden Deutschlands. Hüfthoch stehen Menschen in den Fluten.
In Teilen Bayerns spitzt sich die Hochwasserlage zu: In mehreren Orten sind Menschen aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen.
Ein 42 Jahre alter Feuerwehrmann ist laut Landratsamt bei einem Einsatz in Oberbayern in Pfaffenhofen an der Ilm verunglückt.
Unterdessen ist nun auch die Bundeswehr im Hochwassereinsatz. Im Landkreis Dillingen a.d. Donau unterstützten nach Angaben der dortigen Behörden rund 70 Soldaten beim Befüllen von Sandsäcken.
Und der Deutsche Wetterdienst erwartet weiteren Regen. Die Unwetter der vergangenen Tage haben mancherorts binnen 24 Stunden mehr Regen fallen lassen, als im Durchschnitt in einem Monat erwartet wird.
In Baden-Württemberg atmen unterdessen die ersten Einsatzkräfte vorsichtig auf. Ein ICE, der im Schwäbisch Gmünd wegen eines Erdrutsches in der Nacht engleiste, soll im Laufe des Mittags geborgen werden. Verletzt wurde niemand.
In Bayern ist die Lage weiter angespannt. Ein Vertreter der Feuerwehr sagt, im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm herrsche aktuell ein unberechenbares Hochwasser, das man so auch noch nie verzeichnen habe. Die Prämisse laute nun: Schutz von Leib und Leben.
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