Matcha ist ein pulverisierter grüner Tee mit hohem Gehalt an Antioxidantien, der die Konzentration fördert, Stress reduziert und den Stoffwechsel unterstützt.
Er enthält Koffein und L-Theanin, was für eine sanfte, langanhaltende Energie sorgt, jedoch bei übermässigem Konsum Nebenwirkungen wie Schlafstörungen verursachen kann.
Matcha Latte, Matcha-Eiscreme, Matcha-Pfannkuchen, Matcha-Gebäck – wohin man auch schaut, überall begegnet einem Matcha. In den sozialen Medien wird man regelrecht mit Matcha-Rezepten überschwemmt. Überall finden sich Beiträge, die zeigen, wie man den perfekten Matcha zubereitet, wo es den besten Matcha zu trinken gibt und auf welche kreative Weise man ihn in verschiedenste Speisen integrieren kann.
Dazu kommt, dass immer wieder betont wird, wie gesund Matcha angeblich sein soll – gut für das Nervensystem, hilfreich gegen Stress und Angst, und überhaupt ein wahres Wundermittel.
Der japanische Tee wird durch einen aufwändigen, traditionellen Prozess hergestellt. Es werden die jungen, zarten Blätter der Teepflanze Camellia sinensis gewonnen. Insbesondere die Triebspitzen mit den zwei bis drei jüngsten Blättchen werden verwendet.
Die Teepflanze wird beschattet, um ihren Chlorophyll- und Aminosäuregehalt zu erhöhen, was ihnen die charakteristische leuchtende grüne Farbe und den süsslichen Geschmack verleiht. Nach dem Trocknen werden die Blätter in kleine Stücke geschnitten und die Blattadern sowie Stängel entfernt, sodass nur das Blattfleisch übrig bleibt. Dieses wird als «Tencha» bezeichnet und bildet die Grundlage für Matcha. Der Tencha wird zunächst kühl gelagert und erst kurz vor dem Mahlen weiterverarbeitet, um die Frische zu bewahren.
Der Tee wird auf dem Feld beschattet.
IMAGO/Xinhua
Das Mahlen erfolgt traditionell in Granitsteinmühlen, die sehr langsam arbeiten, damit keine Hitze entsteht und die Inhaltsstoffe geschont werden. Eine Mühle benötigt etwa eine Stunde, um 30 bis 40 Gramm Matcha-Pulver herzustellen.
Nach dem Mahlen wird das Pulver auf seine Feinheit und Qualität geprüft. Nur Matcha, der den hohen Standards entspricht, wird luftdicht verpackt und verkauft, um Aroma und Frische möglichst lange zu erhalten.
Doch wie gesund ist Matcha wirklich?
Eine Vielzahl gesundheitsfördernder Wirkungen
Matcha ist laut mehreren Studien nicht nur wegen seines einzigartigen Geschmacks, seiner leuchtenden Farbe und seines charakteristischen Aromas beliebt, sondern auch aufgrund einer Vielzahl gesundheitsfördernder Wirkungen.
«Matcha enthält bioaktive Substanzen wie Epigallocatechingallat (EGCG), L-Theanin und Koffein. Diese Kombination kann antioxidative, entzündungshemmende und neuroprotektive Effekte haben», bestätigt auch Jelina Linder, Ernährungsberaterin bei der Praxis Bauchgefühl.
Eine Studie mit älteren Erwachsenen mit kognitivem Abbau haben sogar gezeigt, dass bei einem täglichen Konsum von zwei Gramm Matcha, die «Wahrnehmung emotionaler Gesichtsausdrücke und eine Tendenz zur Verbesserung der Schlafqualität bewirken kann», so Linder.
Ist Matcha wirklich gesünder als Kaffee?
Gerade bei der jüngeren Generation ist Matcha besonders angesagt. Ein Grund dafür: Der japanische Tee gilt als gesündere Alternative zu Kaffee. Im Vergleich zu diesem wirkt das Koffein im Matcha langsamer und nachhaltiger, ohne die typischen Nervositäts-Effekte, die viele vom klassischen Kaffee kennen.
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Matcha und Kaffee wirken auch laut der Ernährungsberaterin ganz anders im Körper. «Matcha enthält L-Theanin, das beruhigend wirkt und die stimulierende Wirkung von Koffein modulieren kann, zudem ist er reich an Catechinen wie EGCG, die antioxidative Eigenschaften besitzen», so Linder.
«Kaffee hat einen höherer Koffeingehalt pro Portion. Er ist reich an Chlorogensäure, einem Antioxidans mit potenziellen gesundheitlichen Vorteilen.» Die Wahl zwischen Matcha und Kaffee hängt also von individuellen Gesundheitszielen, Geschmacksvorlieben und der Koffeinverträglichkeit ab.
Unruhe, Schlafstörungen oder erhöhter Herzschlag
Matcha gilt bei moderatem Konsum als unbedenklich, doch auch hier sind gewisse Nebenwirkungen möglich: «Bei übermässigem Konsum können koffeinbedingte Nebenwirkungen wie Unruhe, Schlafstörungen oder ein erhöhter Herzschlag auftreten», erklärt Linder weiter.
Zudem ist bekannt, dass die in Matcha enthaltenen Catechine die Aufnahme von Eisen im Darm hemmen können. Das kann vor allem bei Menschen mit bestehendem Eisenmangel problematisch sein. «Aus diesem Grund empfehle ich, den täglichen Konsum auf ein bis zwei Tassen zu begrenzen und Matcha nicht direkt zu eisenreichen Mahlzeiten zu trinken», so die Ernährungsberaterin weiter.
Willst auch du ins Matcha-Game einsteigen, gibt es ein paar Dinge bei der Zubereitung, die du beachten musst: Für einen Matcha Latte solltest du ein bis zwei Gramm Matcha-Pulver durch ein feines Sieb geben, um Klümpchen zu vermeiden.
Anschliessend werden circa 100 ml Wasser mit einer Temperatur von etwa 80 Grad Celsius hinzugefügt. Mit einem Bambusbesen wird die Mischung in M- oder W-förmigen Bewegungen so lange geschlagen, bis sich eine glatte, leicht schaumige Konsistenz ohne Klümpchen ergibt. Danach wird warme Milch hinzugefügt. Nach Belieben kann der Matcha Latte mit Honig, Agavendicksaft, Ahornsirup oder Zucker gesüsst und kurz umgerührt werden.
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