Kolumne am MittagCoronavirus – ist dieser Mann eigentlich der einzige, der ruhig bleibt?
Von Anna Kappeler
27.2.2020
Panik ist ihm fremd: Unaufgeregt, dabei die Sorgen der Bevölkerung ernstnehmend, informiert der oberste Schweizer Corona-Schützer Daniel Koch über das Virus. Woche für Woche. Wer ist dieser Mann?
Heute um Punkt 14 Uhr wird er es wieder tun: Vor die Kameras treten und die Schweiz über den neuesten Stand zum Coronavirus informieren. Daniel Koch, Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit BAG, ist der Mann der Stunde. Dies seit Wochen.
Vier positiv getestete Fälle zählt die Schweiz inzwischen (hier geht's zum Live-Ticker). Wenn Koch heute zur wöchentlichen Information zusätzlich eine Hygiene-Kampagne lanciert, werden zehntausende verunsicherte Bürgerinnen und Bürger an seinen Lippen hängen, da die Pressekonferenz via verschiedenste Portale live verbreitet wird.
Und Koch? Bleibt ruhig. Wohltuend ruhig in einer Situation, in der sich andere Forscher dazu bemüssigt fühlen, das BAG für eben diese unaufgeregte Informationsweise zu kritisieren. Die Behörde würde das Coronavirus unterschätzen, ja gar verharmlosen, monieren jene.
Ja, man möchte aktuell nicht in der Haut von Koch stecken – denn sein Job ist eine Gratwanderung. Was er auch sagt oder eben nicht sagt, die Kritiker stehen bereit.
Koch indes scheint davon unbeeindruckt seinen Weg fortzuführen. Wie kommt’s? «Ich habe sehr viel Schlimmes gesehen», sagte Koch dem «Blick». Was er damit meint? Vor seiner Arbeit beim BAG war Koch 14 Jahre lang für das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) unterwegs. In Ländern wie beispielsweise Sierra Leone war der heute 64-Jährige während des Bürgerkriegs als medizinischer Koordinator tätig. Mitten vor Ort.
Und auch in der Schweiz hat Koch Erfahrungen mit Krankheiten. Beim BAG arbeitete er etwa im Team gegen die Sars-Krise und die Vogelgrippe. Er nehme das Coronavirus sehr ernst, sagt er denn auch immer wieder – doch in Panik zu verfallen, helfe niemandem.
Stattdessen wiederholt Koch an den Pressekonferenzen ruhig folgende Anweisungen, um sich gegen das Virus zu schützen: «Händewaschen, Niesen und Husten in die Ellbogen oder ins Taschentuch, das Taschentuch richtig entsorgen.» Für den Fall, dass man krank sein sollte, gehöre man weder in die Öffentlichkeit noch an den Arbeitsplatz, sondern nach Hause, so Koch weiter.
Wir finden: Richtig so. Koch balanciert aller Kritik zum Trotz – scheinbar spielerisch leicht – auf dem dünnen Seil über dem Abgrund alias kommunikative Katastrophe. Ohne die Ruhe zu verlieren. Ohne das Virus zu verharmlosen.
Dafür danke.
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
So lange sind Viren auf Oberflächen ansteckend
So lange sind Viren auf Oberflächen ansteckend
Etwa die Hälfte aller Erkältungen werden von Rhinoviren ausgelöst. Eine Untersuchung der University of Virginia (USA) in Hotelzimmern zeigte, dass die Erreger auf unterschiedlichen Gegenständen wie Türklinken, TV-Fernbedienung oder Lichtschalter noch mindestens einen Tag später aktiv, also infektiös waren.
Bild: iStock
Laut der britischen Gesundheitsbehörde NHS sind Rhinoviren – abhängig von Faktoren wie Oberflächenstruktur, Luftfeuchtigkeit und Temperatur – sogar bis zu sieben Tage ausserhalb des Körpers ansteckend.
Bild: iStock
Eine grössere Ansammlung von Grippeviren des Stamms Influenza-A kann auf einer Banknote bis zu 17 Tage auf ein neues, potenzielles Opfer lauern. Das geht aus einer Untersuchung einer Forschungsgruppe um den Virologen Yves Thomas von der Universitätsklinik Genf hervor. Eine Analyse aus dem «Journal of Infectious Disease» prognostiziert den Erregern auf glatten Kunststoffoberflächen eine «Überlebenszeit» von etwa 48 Stunden.
Bild: iStock
Mit einer wissenschaftlichen Übersichtsarbeit legten Forscher der Universität Greifswald und der Ruhr-Universität Bochum nahe, dass das neuartige Coronavirus 2019-nCoV bis zu neun Tage ausserhalb des menschlichen Körpers ansteckend sein kann.
Bild: iStock
Herpes-Simplex-Viren sind – unter anderem – für lästige Fieberbläschen an den Lippen verantwortlich. Übertragen werden die Erreger durchs Küssen oder eine Schmierinfektion (zum Beispiel über die Hände). Anstecken kann man sich aber auch durch gemeinsam benutzte Hand- oder Geschirrtücher.
Bild: iStock
Forscher des internationalen Textilforschungszentrums Hohenstein im deutschen Bönnigheim fanden heraus, dass Herpes-Simplex-Viren auf einem Stofflappen mitunter 48 Stunden infektiös bleiben. Frühere Untersuchungen zeigten, dass die Erreger bis zu acht Wochen auf harten Oberflächen ausharren und eine Infektion auslösen können. Sogar eine 40-°C-Wäsche sollen sie mühelos überstehen.
Bild: iStock
Folgt auf ein unangenehmes Grummeln im Magen starke Übelkeit mit Erbrechen, begleitet von starkem Durchfall, hat man sich unter Umständen eine Norovirus-Infektion eingehandelt.
Bild: iStock
Infiziert wird man immer über den Mund, das heisst, die Viren werden via Schmierinfektion oder durch kontaminiertes Wasser oder Speisen übertragen, wie in einer Publikation des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zu lesen ist. Anstecken kann man sich über einen Gegenstand, der mehrere Tage zuvor von einer infizierten Person kontaminiert wurde.
Bild: iStock
Auch Rotaviren verursachen schwere Durchfälle und sind besonders für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich. Ähnlich wie die Noroviren gehören sie zu den besonders anpassungsfähigen Erregern: Selbst nach mehreren Wochen in der Umwelt bleiben sie infektiös.
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So lange sind Viren auf Oberflächen ansteckend
Etwa die Hälfte aller Erkältungen werden von Rhinoviren ausgelöst. Eine Untersuchung der University of Virginia (USA) in Hotelzimmern zeigte, dass die Erreger auf unterschiedlichen Gegenständen wie Türklinken, TV-Fernbedienung oder Lichtschalter noch mindestens einen Tag später aktiv, also infektiös waren.
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Laut der britischen Gesundheitsbehörde NHS sind Rhinoviren – abhängig von Faktoren wie Oberflächenstruktur, Luftfeuchtigkeit und Temperatur – sogar bis zu sieben Tage ausserhalb des Körpers ansteckend.
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Eine grössere Ansammlung von Grippeviren des Stamms Influenza-A kann auf einer Banknote bis zu 17 Tage auf ein neues, potenzielles Opfer lauern. Das geht aus einer Untersuchung einer Forschungsgruppe um den Virologen Yves Thomas von der Universitätsklinik Genf hervor. Eine Analyse aus dem «Journal of Infectious Disease» prognostiziert den Erregern auf glatten Kunststoffoberflächen eine «Überlebenszeit» von etwa 48 Stunden.
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Mit einer wissenschaftlichen Übersichtsarbeit legten Forscher der Universität Greifswald und der Ruhr-Universität Bochum nahe, dass das neuartige Coronavirus 2019-nCoV bis zu neun Tage ausserhalb des menschlichen Körpers ansteckend sein kann.
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Herpes-Simplex-Viren sind – unter anderem – für lästige Fieberbläschen an den Lippen verantwortlich. Übertragen werden die Erreger durchs Küssen oder eine Schmierinfektion (zum Beispiel über die Hände). Anstecken kann man sich aber auch durch gemeinsam benutzte Hand- oder Geschirrtücher.
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Forscher des internationalen Textilforschungszentrums Hohenstein im deutschen Bönnigheim fanden heraus, dass Herpes-Simplex-Viren auf einem Stofflappen mitunter 48 Stunden infektiös bleiben. Frühere Untersuchungen zeigten, dass die Erreger bis zu acht Wochen auf harten Oberflächen ausharren und eine Infektion auslösen können. Sogar eine 40-°C-Wäsche sollen sie mühelos überstehen.
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Folgt auf ein unangenehmes Grummeln im Magen starke Übelkeit mit Erbrechen, begleitet von starkem Durchfall, hat man sich unter Umständen eine Norovirus-Infektion eingehandelt.
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